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Loslassen

Mein erstes Jahr ohne Arbeit

14-24 Mein erstes Jahr ohne Job

Als ich vor einem Jahr meine letzten Arbeitstage absolvierte wurde ich von Kollegen mit viel guten Ratschlägen bedacht.

Sie fragten mich, ob ich schon Pläne habe und wie ich die freie Zeit zu Hause nutzen werde. Irgendwie hatten sie die Befürchtung, dass mir die feste Struktur eines Arbeitsalltages fehlen würde, ich vielleicht in ein Loch fallen könnte, wenn ich nicht mehr gebraucht werde.

Es gibt ehemalige Kollegen  – vor allem Männer in Vorgesetztenpositionen – die es wirklich schwer hatten, keine Verantwortung mehr für andere zu haben, keiner Herausforderung mehr gegenüberzustehen. Sie konnten keine Anweisungen mehr geben, die Geschicke der anderen lenken – sie waren auf sich allein gestellt. Die Familie hat  die ganze Zeit ohne ihr Mitwirken alles am Laufen gehalten – so dass sie dort nicht einfach anknüpfen , die Kollegen gegen die Familienmitglieder austauschen konnten. In der Familie waren sie diejenigen, die lernen mussten sich in den Alltag zu integrieren. Für „Bestimmer“ ist das ein harter Brocken -aber den mussten sie auch kauen, denn ein Zurück gibt es nicht mehr.

Frauen haben es da leichter – sie kümmern sich trotz Berufstätigkeit auch um die Familie, schmeißen den Haushalt, erziehen die Kinder und kriegen auch sonst alles ‚gebacken‘.

Ich hatte also keine Angst, dass ich zu Hause nicht zurecht käme, habe mir aber dennoch viel Pläne gemacht.  Ich wollte das endlich nachholen, wozu ich während meiner Berufstätigkeit nicht gekommen bin, wollte viel kulturelle Veranstaltungen besuchen und Berlin unsicher machen – mir all die Sehenswürdigkeiten anschauen, die ich von den Medien her kannte.

Ja – ich hatte ein ganz volles Paket geschnürt und mich auf das auspacken gefreut.

Aber es ist doch anders gekommen – ich habe meine unmittelbare Umgebung, die Natur und meine Familie wieder ganz neu kennen und lieben gelernt.

Ich habe mich treiben lassen, mich von meinen Sinnen ab-lenken lassen und es genossen, einfach nur zu sein. Ich habe den Luxus erlebt, wie es ist, sich mal nicht den Terminkalender voll zu packen und ‚abzuarbeiten‘.

Durch das Führen des Aufmerksamkeitstagebuches war ich angehalten meine Aufmerksamkeit auf die Veränderung in der Natur zu lenken und habe dadurch all die kleinen und großen Veränderungen wirklich einmal bewusst miterlebt.

Ich habe erlebt, wie im Frühling die Natur mit einer solchen Kraft wieder erwacht, alles Grün werden lässt und die Blumen in den vielfältigsten Farben erblühen lässt.

Dann die Wärme des Sommers, die das frische Grün immer satter werden lässt, die uns natürliche Sonnenschirme schenkt mit all den Blätterdächern. Das Zwitschern der Vögel schon früh am Morgen, wie sie emsig ihre Jungen großziehen und unbekümmert in den Tag hinein leben.

Nun der beginnende Herbst mit all den Früchten, den abgeernteten und umgepflügten Feldern, dem fallenden Laub – es gibt jeden Tag neue Veränderungen in der Natur zu erleben.

All das habe ich wirklich sehr bewusst miterlebt und es hat mich mit so viel schöner Energie gefüllt, dass ich dankbar bin, dass ich mein „Paket“ noch nicht ausgepackt habe. Ich habe festgestellt, dass ich zu jeder Zeit immer Veranstaltungen oder Ausstellungen finde, die ich besuchen kann – es wird so viel angeboten, dass es schon in Stress ausarten kann, will man sie alle besuchen.

Ich fühle mich wirklich gut, bin glücklich und zufrieden, dass ich meinem Sein diese Energie geben konnte, dass ich die alltäglichen Naturwunder so bewusst miterlebt habe.

Ich habe sie beobachtet und genutzt, bin in den Wald gegangen und habe Heidelbeeren und Preiselbeeren gepflückt, habe am Feldrand die Brombeeren entdeckt und mit nach Hause genommen, ebenso, wie die Pflaumen eines freistehenden Pflaumenbaumes. Die Holunderbäume habe ich auch ‚geplündert‘ – im Frühling habe ich die Blüten gepflückt und nun die Beeren geerntet und alles zu Gelee verarbeitet.

Nun ist Apfelzeit und ich bin schon seit Tagen dabei die Falläpfel vom Apfelbaum meines Nachbarn weiter zu verarbeiten – sie geben ein erstklassiges Apfelmus. Es ist einfach zu schade, wenn ich sie so liegen und verfaulen sehe. Auch meine Eltern haben eine vollen Apfelbaum – diese Äpfel eignen sich wieder wunderbar zum Saft machen.

Meine Regale sind nun gut gefüllt für die Wintertage, ich brauche keine Marmelade oder Mus mehr im Supermakt zu kaufen. Und so ein Glas ist auch ein schönes Mitbringsel für Freunde und Bekannte – alles  grantiert Bio.

Ich glaube, dass mir dieses Werkeln in der Natur, mit der Natur leben, die Früchte ernten und verarbeiten deshalb so viel Spaß gemacht hat, weil ich mit meinen Händen etwas schaffen konnte, was ich am Ende sehen, schmecken und weitergeben kann. Das hat so etwas Grundsolides, Fassbares – im Vergleich zu meinem Job, indem ich meine Erfolge nicht sehen, anfassen konnte – kaum erfüllt, waren sie bereits veraltet, nicht mehr aktuell. Ich konnte mich kaum daran erfreuen, da lagen schon die nächsten Aufgaben vor mir.

Vielleicht war es genau das, was ich wirklich gebraucht habe – dieses „back to the roots“ – zurück zu den Wurzeln, den Ursprüngen. 

Und von Wurzeln habe ich genug im lange brach gelegenen Grundstück, die auszugraben, Erde fruchtbar zu machen – und Neues anbauen, das ist was Grundehrliches und Solides – das freut mein Herz und wird mich vor allem im nächsten Jahr begleiten.

Hätte mir vor einem Jahr jemand gesagt, dass ich genau das tue, dem hätte ich nicht geglaubt, denn da war ich erst mal nur auf „Ausruhen“ und „Abschalten“ programmiert mit einem „Plan“ in der Tasche. 

Ich freue mich, dass ich – nach anfänglichen Schwierigkeiten beim Loslassen (das schlechte Gewissen meldete sich beim ‚Nichts-tun‘) – genau das getan habe, was mir gut tut – nämlich einfach sein und auf die innere Stimme vertrauen, ihr folgen. 

Ich bin zuversichtlich, dass ich meine jobfreie Zeit auch weiterhin sinnerfüllt für mich nutze – sorgsam mit mir umgehe und meinen Weg, „einfach zu sein“, weiter gehe.

Ich freue mich.

 

Alles Liebe

 

RAINBOW

Loslassen

14-22 Loslassen

Anfang des Jahres habe ich über den Sinn des Lebens geschrieben. Für mich hat mit Ende der Berufstätigkeit eine andere Zeit begonnen und mich über dieses Thema wieder nachdenken lassen. Nun ist fast ein Jahr vergangen und ich habe diese Zeit wirklich genossen.

Ich habe es genossen keinen äußeren Zwängen zu unterliegen, die mir den Takt der Zeiteinteilung vorgeben. Ich habe mich „treiben lassen“, habe auf meine innere Stimme gehört, meine Bedürfnisse wahrgenommen und nur das getan, wozu ich Lust hatte – naja fast – denn die notwendigen, vor allem administrativen Pflichten (Rechnungen überweisen, Termine wahrnehmen) habe ich so „nebenbei“ erledigt.

Es ist schon eigenartig, dass ich ehemals lästige Arbeiten – wie Putzen, Kochen, Einkaufen, Wäsche waschen – inzwischen mit ganz anderem Elan erledige, weil ich mir dafür Zeit nehmen kann. Vor allem das Kochen macht mir Freude und ich probiere so viel Neues aus, entdecke den Geschmack der einfachen Gerichte wieder. Wir brauchen nicht viel, um ein köstliches Essen auf den Tisch zu bringen – es reichen frische Zutaten und ein bisschen Kreativität und Experimentierfreude, eine gute Nase und eine aufnahmebereite Zunge.

Durch mein Aufmerksamkeitstagebuch – wodurch ich mich jeden Tag bemühe meine Umwelt aufmerksamer wahrzunehmen, sie beobachte und darauf achte, was sich verändert – hat sich auch meine Aufmerksamkeit anderen Dingen gegenüber verändert.

Gerade beim Kochen schnuppere ich viel intensiver, lass meinen Geschmacksknospen Zeit, nehme mit meinen Händen die Struktur der Lebensmittel und der Gerichte besser wahr. Ich beobachte, wie sich der Hefe-Teig entwickelt, den ich knete; sehe, welches Leben in ihm steckt, wie er „wächst“ und dadurch an Fluffigkeit gewinnt. Es macht neugierig auf das Ergebnis.

Es ist erstaunlich, wie flauschig die Wäsche wird, wenn sie im Wind trocknet und wie frisch sie riecht – ganz ohne Weichspüler.

Wenn wir in unsrem Tun eine Sinnhaftigkeit sehen, dann motiviert das viel mehr, als wenn wir es nur aus Pflichtgefühl erledigen.

Das bedeutet für mich auch alle meine Sinne zu nutzen, so intensiv es mir möglich ist. Wenn nach dem Putzen wieder alles schön glänzt und gut riecht – dann wird mir wohl ums Herz.

Wenn ich die Falläpfel vom Nachbarn zu Mus verarbeite, daraus einen Kuchen backe und ein Glas Apfelmus dem Nachbarn schenke – dann freue ich mich und er freut sich ebenfalls.

Irgendwie fügt sich alles. Dadurch, dass ich aufmerksamer geworden bin, sehe ich Vieles mit anderen Augen, fühle was ich wirklich brauche, kann mir besser merken was  ich noch erledigen will.

Es ist nicht so, dass wir im Alter vergesslicher werden – wenn wir unserer Aufmerksamkeit beständig Nahrung geben. Ich merke, wie viele Dinge unwichtig geworden sind, ich nicht wirklich benötige und denen ich deshalb auch keine Aufmerksamkeit mehr schenke. Diese Sachen streiche ich aus meinem Gedächtnis, vergesse sie absichtlich und habe Platz für Neues, was ich vor allem in meiner natürlichen Umwelt entdecke.

Im Zen gibt es ein Bild, dass das Gefäß erst geleert werden muss, bevor wir etwas Neues hineingeben.

Deshalb müssen wir uns – wollen wir wirklich Veränderung – uns erst einmal von dem Alten trennen, von dem was uns aufhält.

In diesen vergangenen Monaten habe ich gespürt, dass Loslassen, sich von Altlasten trennen wirklich notwendig ist, um mein „Gefäß“ zu leeren, um meinem Leben wieder Freiraum zu geben.

Viele meinen, dass man mit Eintritt in das Rentenalter unbedingt eine neue Beschäftigung haben muss. Meine Erfahrung ist, dass es viel wichtiger ist, erst einmal innezuhalten, auf die vergangenen Jahre zurückzublicken, diese zu würdigen und wertzuschätzen, was wir erreicht haben und den Abschnitt der Erwerbstätigkeit in Liebe loslassen.

Für mich war es anfangs schwierig, kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, weil ich nicht mehr jeden Morgen aufstehe und zur Arbeit gehe. Ich habe mein ganzes Leben in Vollzeit gearbeitet und habe mir diesen neuen Abschnitt meines Lebens einfach verdient.

Ich habe losgelassen, gehe nun alles mit viel mehr Ruhe und Gelassenheit an, genieße die Möglichkeit der individuellen Zeiteinteilung und bin dankbar, dass ich meinen neuen Lebensabschnitt so annehmen kann.

Ich bin dankbar, dass mein Umfeld mich so machen lässt, wie ich es für mich am besten empfinde und sie wird dafür mit freundlicher Zuwendung von mir belohnt. So haben alle etwas davon.

Es ist herrlich – einfach nur zu SEIN, so zu sein, wie es der Augenblick mit sich bringt und es mit allen Sinnen zu genießen.

Alles Liebe.

RAINBOW

 

 

Neue Zeit

Auf dem Weg zu unserem Ich stehen uns sehr oft alte Verhaltens- und Glaubensmuster im Weg, die uns in unserer Kindheit geprägt haben.
Wir alle sind keine ‚unbeschriebenen Blätter‘, haben alle unsere ganz individuellen Prägungen, die wir durch unsere Erziehung erfahren haben.
Jede geschichtliche Epoche hat ganz eigene gesellschaftliche Normen hervorgebracht, die sich auf die Menschen übertragen haben und die zu jener Zeit auch einen Sinn hatten.
Die Generation meiner Eltern und Großeltern war geprägt von Kriegen, Inflation, Wirtschaftskrisen, die Hunger und Verzicht mit sich brachten. Zerstörung und Aufbau – das erforderte reglementiertes, geordnetes Vorgehen. Disziplin, Gehorsam und Pflichterfüllung waren die Werte, die ein Überleben sicherten.
Diese Werte gaben unsere Großeltern und Eltern an ihre Kinder und Enkel – an uns – weiter.
Nur haben sich die gesellschaftlichen Bedingungen geändert. Seit fast 70 Jahren ist Frieden in Europa, wird die Gesellschaft durch den wissenschaftlich-technischen Aufschwung und die neue Art der elektronischen Kommunikation und Information geprägt. Die Geschehnisse in der Welt sind für alle offensichtlicher geworden. Wir alle sind durch Internet durch diese Informationen verbunden.
Das bringt völlig andere Werte in unserer heutigen Gesellschaft zum Vorschein, die jetzt geprägt ist von materiellem Überfluss und Fülle einerseits, aber Verarmung menschlicher Werte – wie Mitgefühl, Liebe und Respekt – sowie der zunehmenden Umweltverschmutzung auf der anderen Seite.
Diese materielle Fülle einerseits und die Vereinsamung andererseits sind für uns so widersprüchlich und schwer verständlich.
Vom Miteinander und Teilen als Notwendigkeit des sozialen Lebens unserer Eltern und Großeltern, zur Selbstverwirklichung des Einzelnen in der heutigen Gesellschaft ist ein Riesenschritt.
Unsere von den Eltern geprägten Verhaltens- und Glaubensmuster passen nicht mehr. Sie hindern uns in dieser qualitativ anderen Gesellschaftsordnung daran, unseren ganz eigenen Weg zu gehen. Wir stecken fest.
Auf der einen Seite halten uns die Erwartungen, Werte und Ansprüche unserer Eltern im Zaum. Auf der anderen Seite erfordert die neue Arbeitswelt Flexibilität, schnelles Handeln und Entscheiden, Reagieren auf ständig neue Herausforderungen.
Dieser Diskrepanz steht der innere Wunsch nach Selbstverwirklichung entgegen. Unsere Bedürfnisse nach Liebe, Geborgenheit und Mitgefühl bleiben auf der Strecke.
Aber wir Menschen sind soziale Wesen, brauchen die Erfüllung dieser Grundbedürfnisse, um unser Potenzial zu wecken, unsere Gaben und Talente zu leben.
In allen vorausgegangenen Gesellschaftsordnungen der „neuen Welt“ wurden Liebe und Mitgefühl im Zeichen von Religionen gepredigt, mit Regeln und Verboten versehen, an Bedingungen geknüpft. Andersartigkeit wurde verboten und ausgemerzt, Talente und neues Wissen wurde bestraft (Hexenverbrennung, Inquisition).
Die heutigen gesellschaftlichen Normen lassen viel mehr Individualität und Vielschichtigkeit zu. Nur hindern uns alte Prägungen daran, die wahren Werte in uns zu finden, unser wahres ICH zu entdecken, unser Selbstbewusstsein zu wecken und unserer Selbstbestimmung nachzugehen.
Ausdruck dieser Diskrepanz, die unsere Generation in sich trägt sind die vielen psychischen Erkrankungen. Unsere Seele und unser Herz brauchen liebevolle Zuwendung und Verständnis und ein gesundes Maß an Freiheit. Unsere Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung, das Mit-teilen unserer Talente, das Offenbaren unserer Gaben ist zum elementaren Bedürfnis geworden.
Söhne, die aus Respekt zu ihren Vätern Bänker und Rechtsanwälte geworden sind, entdecken, dass sie ihre Lebensenergie aus der Natur schöpfen, aus der Arbeit mit ihren Händen.
Frauen, die den Wunschtraum ihrer Mütter verwirklichen sollten, lösen sich davon und gehen ihren eigenen Weg.
Es ist die Zeit der großen Umbrüche, des Neuanfangs, des Erkennens, die Reise zum eigenen Ich zum Wohle aller.
Es hat nichts mit Egoismus zu tun, wenn jeder seine Gaben und Talente entdeckt, seine Energie daraus schöpft und sie der Gesellschaft zur Verfügung stellt.
Nur mit Begeisterung gelebte Talente entfalten solche Energie und Lebensfreude zum Nutzen aller.
12 Stunden harte, aussaugende, kraftraubende, selbst verleugnende Arbeit bringen am Ende weniger als 1 Stunde intensive Begeisterung für die richtige Arbeit. Weniger ist oft mehr.
Die Arbeit zum Hobby machen, das sollte zu unserer Devise werden. Das bedeudet auch, sich zu fragen, ob man der richtigen Arbeit nachgeht.
Lasst uns die alten, hemmenden Muster ablegen. Sie hindern uns, lassen uns leiden.
Lasst uns unsere Bedürfnisse erkennen, unsere Talente und Gaben zur Erfüllung nutzen und unsere Liebe und Lebensfreude mit den Menschen teilen, die dafür offen sind.
Begeistern wir uns für unser wahres ICH und haben den Mut es offen zu zeigen.
Es ist Zeit für die NEUE Zeit, die Zeit der Selbstverwirklichung, Inspiration und Kreativität.
Daraus können wir unsere Lebensenergie schöpfen und unseren Akku wieder aufladen.
Mit jedem Schritt wird es leichter.

Alles Liebe
RAINBOW

Hier ein paar Fotos von einem Wettbewerb der Studenten der HS 21, die in jedem Sommer Brücken aus ganz alltäglichen Materialien bauen und dann testen.

Wunderbare Ideen, viel Kreativität und Lebensfreude erlebten die Akteure und Besucher an diesem Tag und erleben die NEUE Zeit.

„Zurück zu den Wurzeln“

Nachdem mir mein Grundbedürfnis  – mich mit der Natur eins zu fühlen – bewusst geworden ist, fühle ich mich leichter. „Back to the roots“ – „Zurück zu den Wurzeln“ oder einfach nur wieder zu sich selbst finden – das ist der Weg.

Wenn wir ein Teil der Natur sind, dann können wir all das loslassen, was  nicht Teil der Natur ist. Dann können wir auf so viele neue Erfindungen verzichten, auf technischen Fortschritt, der uns Schritt für Schritt fortführt von unsrem Ursprung.

Zurück zu unseren Wurzeln – zurück zu unserem Ursprung durch mehr Natürlichkeit

– Natürlichkeit bei der Ernährung,

– Natürlichkeit bei der Bewegung,

– Natürlichkeit bei der Kommunikation,

– Natürlichkeit bei der Entspannung.

Es ist gesünder in einen Apfel zu beißen, als gepresste und in Alutüten eingeschweißte Chips zu essen. Wozu haben wir den aufrechten Gang über Jahrtausende gelernt, um dann wieder vor dem PC oder im Auto zu sitzen. Wir haben eine Sprache erlernt, um mit den anderen zu sprechen, anstelle Satzfetzen und Abkürzungen zu „simsen“.Und es ist ein Irrglaube, dass man sich beim Fernsehen entspannt, während wir mit tausenden von Informationen zugedröhnt werden.

Ent-spannen, das bedeutet locker lassen, loslassen was uns in Anspannung versetzt – besser noch Abschalten.

Natürlichkeit und Einfachheit können uns dabei helfen. Und wenn wir mal genau hinschauen, dann bemerken wir, dass wir bestimmte Kleidung und Schuhe am liebsten tragen und dass das gar nicht so viele Sachen sind, die wir häufig benutzen. Wir umgeben uns mit unseren Lieblingssachen und die nutzen wir auch am meisten. Einen großen Teil könnten  wir aussortieren, ohne etwas  zu vermissen.

Herbst- und Frühjahrsputz erleichtern enorm. Im Garten mach ich das gern und die Pflanzen danken es mit frischen gesunden Trieben.

So ein Herbst – und Frühjahrsputz müsste unserer Seele , unserem ICH wirklich gut tun. Mal wieder ein paar seelische Altlasten entrümpeln, nutzlose Gewohnheiten einstellen, alte Verhaltensmuster in Pension schicken – das hört sich verlockend an.

Es lohnt sich auf alle Fälle mal darüber nachzudenken.

Herzliche Grüße

RAINBOW

Gefühle und Emotionen

Wenn wir die Mölichkeiten nutzen, uns auf unser SEIN zu konzentrieren, dann fühlen wir was gut und richtig für uns ist. Es fühlt sich einfach gut an.

Für mich ist dieses Gefühl zu einem verlässlichen Kompass auf meinem Weg geworden.

Geht es mir nicht so gut, dann nehme ich das als Signal, um inne zu halten, tiefer in mich hinein zu hören, tiefer in mich hinein zu fühlen. Dann kann ich meine „negativen“ Gefühle besser verstehen, sie zulassen und die Erinnerungen und Dinge, die dabei hochkommen aushalten und ansehen.

Ich glaube, dass darin auch der Schlüssel liegt, für das nächste Tor, was wir durchschreiten können auf unseren Weg zu mehr Freiheit, Offenheit, Toleranz und Unabhängikeit. Denn wir brauchen all das, vor allem uns selbst gegenüber, um alte hemmende Glaubens- und Verhaltensmuster in Liebe loszulassen.

Unser Pflichtgefühl, unsere Angst, unsere Bescheidenheit, unsere Rücksichtnahme – all das hat uns in der Vergangenheit mit Umsicht agieren lassen hat uns geholfen mit Vorsicht durch’s Labyrinth unseres bisherigen Lebens zu kommen.

Wenn wir aber durch das Tor unser Labyrinth verlassen, dann ist da Weite, Vielfalt und Fülle. Dann können wir all die Eigenschaften und Gefühle, die im Labyrinth hilfreich waren  ablegen, loslassen – wir brauchen sie nicht mehr.

Im Garten der unbegrenzten Möglichkeiten erwartet uns eine solche Fülle, die unsere Kreativität und Talente braucht.

Es ist wie der Garten Eden, in dem alles in Liebe und Mitgefühl gedeiht. Hier brauchen wir keine Angst mehr. Wir brauchen Mut zur Ent-deckung und Veränderung. Die Vielfalt des Seins fordert uns geradezu heraus, unsere Träume und Wünsche wahr werden zu lassen. Diese neue Freiheit, dieser grenzenlose Raum hat für alle Platz.

Lassen wir uns inspirieren und trauen uns aus dieser Fülle zu schöpfen.

So wie sich die Raupe von ihrem Dasein als Raupe verabschiedet hat, als sie anfing sich zu verpuppen, um dann als Schmetterling neu geboren zu werden , um eine ganz neue Welt zu erleben, um all den süßen Nektar aus den Blütenkelchen zu saugen, um all die Schönheit dieser Erde mit Leichtigkeit zu erleben.

Eine wunderbare Vorstellung! Ein tolles Gefühl!

Dann können wir unseren Emotionen freien Lauf lassen.

Emotionen sind der Ausdruck unserer Gefühle, die für die anderen sichtbar, erlebbar sind.

Sind schlechte Laune, Missmut und Verweigerung  Ausdruck „negativer“ Gefühle, so bringen uns Frohsinn und Gelassenheit als Ausdruck „guter“ Gefühle eine schöne Portion Lebensfreude.

Alle Emotionen können „ansteckend“ sein.

Wie schnell sinkt die Stimmung im Raum, wenn ein schlecht gelaunter Mensch dazu kommt und seinen Emotionen freien Lauf lässt. Es ist wie Schmutz, was klares Wasser trübt.

Aber „gute“ Emotionen sind genauso ansteckend. Denken wir nur daran, wie im Moment die Fußballfans gemeinsam fiebern, gemeinsam leiden und sich gemeinsam freuen.

Wir können nicht ohne Gefühle sein, also auch nicht ohne Emotionen, die wir – gewollt oder ungewollt – aussenden und auf unsere Umgebung abstrahlen.

Seit ich aus meinem Labyrinth raus bin, habe ich gelernt meine alten Verhaltens- und Glaubensmuster loszulassen und konnte damit auch meine alten Gefühle – meine Angst, mein Pflichtgefühl, meine Bescheidenheit loslassen.
Meine Familie, Freunde und Kollegen erleben mich  nun mit all den Emotionen, die meinen Optimismus, meine Zuversicht und mein Vertrauen ausdrücken.  Sie können sich mir gegenüber nun auch freier , toleranter und gelassener verhalten.

Angst, Pflichtgefühl und Bescheidenheit schränken ein – aber Mut, Mitgefühl und Offenheit machen unser Herz weit.

Habt den Mut, und lasst los, schafft Raum für all die schönen neuen Gefühle und Emotionen.

Verabschiedet Euch vom Leben einer Raupe und werdet zum Schmetterling -wohlwissend, dass der Weg über die zeitweise Verpuppung schmerzlich sein kann – doch es lohnt sich!

Seid alle herzlich gegrüßt von

RAINBOW, die die ersten Flügelschläge übt.

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