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Mein Weg

Januar 2012

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Auf dieser Seite möchte ich über meinen Weg zu meinen Zielen schreiben.

Wie bin ich diesen Weg gegangen?

Wer und Was hat mir dabei geholfen?

Was sind meine Schlüsselerlebnisse und Erkenntnisse daraus?

Denn eines habe ich im Laufe der vergangenen Jahre begriffen:

Es gibt nicht DEN EINEN Weg für ALLE, es ist auch nicht möglich den gleichen Weg wie andere Menschen zu gehen, deren Erfolg wir gern teilen wollen. Es gibt für jeden Menschen nur SEINEN ganz EIGENEN Weg, den jeder Einzelne ganz allein gehen muss, in seinem Tempo, mit seinen Erfahrungen und Erkenntnissen, mit für ihn bestimmten  Wegweisern zu seinem  Ziel.

Unseren Weg allein gehen, aber in Gemeinschaft mit vielen, die unseren Weg kreuzen, uns auch ein Stück begleiten, weil es gut so ist.

Allein und doch verbunden mit Allen und Allem.

In zwei Jahren werde ich 60. Ich hatte eine gute Kindeheit, bin als Jüngste und Temperamentvollste von drei Geschwistern aufgewachsen, zur Selbstständigkeit erzogen, da meine Eltern beide bis zur Rente voll gearbeitet haben.

Kindergarten, Schule, Hort, Studium, mehrere Umzüge mit meinen Eltern – dadurch habe ich immer wieder neue Menschen kennengelernt und „verloren“. Und doch war mein Weg in dieser Zeit recht gradlinig.

Trotz der Freiheit, die mir meine Eltern gewährten, war vor allem mein Vater derjenige, der mich immer wieder zum Lernen anhielt, um etwas in meinem Leben zu erreichen.  Ohne Fleiß kein Preis, Disziplin und Ordnung, Vorbilder, Hilfsbereitschaft, Respekt vor Erwachsenen, Verlässlichkeit – das waren die Glaubenssätze, mit denen ich groß geworden bin, die mir auch halfen erfolgreich mein Studium zu beenden und einen guten Arbeitsplatz zu bekommen.

Alles unter Führung und Obhut meiner Eltern, es war die Zeit, wo meine Eltern meinen Weg bestimmten.

Dann kam Hochzeit, Kinder, eigene Wohnung, auf eigenen Beinen stehen, Verantwortung, Familie, Erziehung, Partnerschaft, Beruf – alles unter einem Hut zu bekommen, erforderte viel Kraft, zumal ich den Anspruch hatte alles perfekt zu machen und es allen Recht zu machen.

Es war die Zeit, wo ich funktionierte, mein Weg einer S-Bahn-Linie glich: jeden Tag die gleiche Strecke, die gleichen Menschen, die gleichen Stationen an denen ich ein – und ausstieg. Das ermüdete, stumpfte ab, machte gleichgültig und ich fuhr eingleisig. Die Zeit war mein Taktgeber, ihr ordnete ich alles unter, plante sie, verteilte sie, nur mich hatte ich dbei vergessen. Ich war stolz darauf, dass ich alles schaffte. Ich qualizierte mich weiter,übernahm die Leitung einer Abteilung, war gesellschaftlich tätig, „bespaßte“ meine Kinder und „schmiss“ den Haushalt nachdem die Kinder im Bett waren.

Da mein Mann beruflich viel unterwegs war, lag die Hauptlast auf meinen Schultern, was ich ja in meiner eigenen Kindheit nicht anders von meiner Mutter erlebt hatte.

Heute frage ich manches Mal, wie ich das überhaupt geschafft habe, ohne Auto – nur mit Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln: Wohnung – Kindergarten – Schule – Job-Einkauf – Wohnung und das jeden Tag, Sommer wie Winter.

Auf dieser Strecke meines Weges half mir mein organisatorisches Talent, mein gutes Zeitmanagement, das „automatische“ Erledigen von Routineaufgaben durch Multitasking. Die Zeit, die ich dadurch gewann, verbrachte ich mit den Kindern in der Natur, am See, im Garten – dort konnten sie sich austoben und ich nahm mir eine Auszeit.

Je größer die Kinder, je selbstständiger sie wurden, desto mehr eigene Zeit hatte ich nun für mich zur Verfügung. Ich saß immer noch in der S-Bahn meines Lebens von A nach B und zurück. Ich unternahm „Ausflüge“ mit der ‚Regionalbahn meines Lebens‘ , lernte wieder die Schönheiten meiner Umgebung lieben und war ganz zufrieden mit meinem Leben. Es verlief planmäßig und ich hatte schon den Fahrplan für die nächsten 10 Jahre in der Tasche.

Da kam die Wende und von einem Tag auf den anderen wurde alles anders.

Betriebe wurden geschlossen, wir wurden arbeitslos, jobten als Reinigungskraft, machten Weiterbildungen, suchten neue Arbeit. Es war eine chaotische Zeit, ohne Planbarkeit, ohne Sicherheit, ohne Zukunft. Eigentümer kamen und beanspruchten ihr Haus – unsere Wohnung.

Kein Haus, keine Arbeit, kein Geld – dafür Existenzangst.

Meine S-Bahn des Lebens endete in einem Trümmerfeld der Ausweglosigkeit.

Panik, Angst, Scham, Ohnmacht – das waren nun die Begleiter auf der Suche nach einem Ausweg, die mich versuchten klein zu machen.

Das machte mich wütend und aggressiv. Ich wollte nicht aufgeben, also kämpfte ich, wühlte mich durch das Trümmerfeld der Ausweglosigkeit, wie viele. Dabei traf ich Menschen, die mir halfen, mir Mut machten, mich unterstützten, mir die Hand reichten, mich mitmahmen zum ‚Busbahnhof des Lebens‘.

Jeder Bus, in den ich einstieg, brachte mich ein Stück vorwärts, nur wusste ich nicht, wohin ich wollte. Irgendwie führ ich kreuz und quer, hin und her, wechselte die Buslinien.

Ich ent-deckte mehr, war aber nach wie vor Mit-fahrer, den Weg bestimmten andere. Nach und nach bekam ich einen Überblick der Mit-fahr-Möglichkeiten und nutzte sie. Das erweiterte mein Blickfeld und weckte den Wunsch in mir, selbst der Fahrer zu sein, den Weg selbst zu bestimmen.

So machte ich 2007 bis 2009 meinen ‚Führerschein‘ als „Personalcoach/Persönlicher Berater“ im Fernlehrgang und lernte in dieser Zeit Menschen kennen, mit denen ich mich austauschte, von ihnen lernte. Dieser ‚Führerschein‘ machte mir zum ersten Mal in meinem Leben klar, dass die Reise, die ich vor mir hatte, die Reise zu mir selbst ist, zu meinen Wünschen, Bedürfnissen, Talenten, Stärken.

Was will ICH wirklich? ICH, nicht die anderen von mir, auch nicht, was andere meinen, was ich will; sondern das, was ICH ganz allein mit mir , mit meinem ICH bespreche.

Ich wusste inzwischen, was ich nicht wollte, aber das machte die Sache nicht wesentlich einfacher.

Ich sah das ‚Licht am Ende des Tunnels‘ , aber hatte keine Vorstellung von dem Bild, was mich dort erwartete, welches ich sehen wollte.

Ich brauchte eine Vorstellung davon, um angstfrei und zuversichtlich in mein ‚Auto‘ zu steigen und loszufahren.

Ich wurde von meinen Eltern behütet die erste Strecke meines Weges durch das Leben getragen, stieg dann in die ‚S-Bahn‘ meines Lebens, die jahrelang gradlinig den Schienen folgte, auf ausgefahrenen Gleisen. Auch der ‚Bus‘ und die vielen ‚Mitfahrgelegenheiten‘ brachten mich alle ein Stück weiter.

Jetzt, wo ich endlich so weit bin meinen Weg selbst zu bestimmen, ich selbst der Fahrer bin, heißt es Abschied nehmen von alten Verhaltensmustern und Glaubenssätzen, muss ich selbst die Erfahrungen machen und Erkenntnisse sammeln, die mir auf MEINEM Weg begegnen.

Ich sitze in meinem ‚Auto‘, das Wissen, dass ES möglich ist. Aber Wissen allein reicht nicht aus, um MEINEN Weg zu finden. Es gibt Wege, da muss man zu Fuß gehen.

Und je entschlossener wir sind, UNSEREN EIGENEN Weg zu gehen, desto individueller wird die Wegstrecke: Schiene, Autobahn, Landstraße, Wanderweg, Trampelpfad.

Immer sind schon Menschen vor uns diesen Weg gegangen.

Irgendwann kommen wir an den Punkt, wo wir selbst entscheiden, wo wir den ersten Schritt gehen, ohne zu wissen, was uns erwartet, aber mit Mut und Zuversicht im Gepäck und dem Ur-Vertrauen, dass es UNSER WEG ist, weil wir es ganz tief in uns spüren, weil es sich gut und richtig anfühlt.

Auf UNSER Gespür, UNSER Gefühl können wir uns hundertprozentig verlassen, wenn wir UNSEREN Weg gehen!

Auf diese Wanderschaft möchte ich mich gern begeben.

Noch folge ich Wanderwegen mit dem Ziel „Glück“ und „Zufriedenheit“ und ich werde Trampelpfade gehen, die zu „Gelassenheit“ und „Ruhe“ führen und auf einer Wiese der „Inspiration“ begegnen, die mir Möglichkeiten zeigt, MEINEN Weg zu gehen.

Ich freue mich darauf!

Liebevolle Grüße

RAINBOW

PS: Ich werde in unregelmäßigen Beiträgen hier schreiben, wie es mir ergangen ist, welche Erfahrungen ich gemacht habe, welche Erkenntnisse ich gewonnen habe.

ES sind MEINE Erkenntnisse, die MIR weiter geholfen haben, sie können nur Anregung, Anstoß für andere sein, denn eines ist sicher:

WIR sind EINZIGARTIG, so wie UNSER Weg, den wir gehen!

Ich wünsche Euch alles Gute auf EUREN Weg!

Herzliche Grüße

RAINBOW

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