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Neue Zeit

Auf dem Weg zu unserem Ich stehen uns sehr oft alte Verhaltens- und Glaubensmuster im Weg, die uns in unserer Kindheit geprägt haben.
Wir alle sind keine ‚unbeschriebenen Blätter‘, haben alle unsere ganz individuellen Prägungen, die wir durch unsere Erziehung erfahren haben.
Jede geschichtliche Epoche hat ganz eigene gesellschaftliche Normen hervorgebracht, die sich auf die Menschen übertragen haben und die zu jener Zeit auch einen Sinn hatten.
Die Generation meiner Eltern und Großeltern war geprägt von Kriegen, Inflation, Wirtschaftskrisen, die Hunger und Verzicht mit sich brachten. Zerstörung und Aufbau – das erforderte reglementiertes, geordnetes Vorgehen. Disziplin, Gehorsam und Pflichterfüllung waren die Werte, die ein Überleben sicherten.
Diese Werte gaben unsere Großeltern und Eltern an ihre Kinder und Enkel – an uns – weiter.
Nur haben sich die gesellschaftlichen Bedingungen geändert. Seit fast 70 Jahren ist Frieden in Europa, wird die Gesellschaft durch den wissenschaftlich-technischen Aufschwung und die neue Art der elektronischen Kommunikation und Information geprägt. Die Geschehnisse in der Welt sind für alle offensichtlicher geworden. Wir alle sind durch Internet durch diese Informationen verbunden.
Das bringt völlig andere Werte in unserer heutigen Gesellschaft zum Vorschein, die jetzt geprägt ist von materiellem Überfluss und Fülle einerseits, aber Verarmung menschlicher Werte – wie Mitgefühl, Liebe und Respekt – sowie der zunehmenden Umweltverschmutzung auf der anderen Seite.
Diese materielle Fülle einerseits und die Vereinsamung andererseits sind für uns so widersprüchlich und schwer verständlich.
Vom Miteinander und Teilen als Notwendigkeit des sozialen Lebens unserer Eltern und Großeltern, zur Selbstverwirklichung des Einzelnen in der heutigen Gesellschaft ist ein Riesenschritt.
Unsere von den Eltern geprägten Verhaltens- und Glaubensmuster passen nicht mehr. Sie hindern uns in dieser qualitativ anderen Gesellschaftsordnung daran, unseren ganz eigenen Weg zu gehen. Wir stecken fest.
Auf der einen Seite halten uns die Erwartungen, Werte und Ansprüche unserer Eltern im Zaum. Auf der anderen Seite erfordert die neue Arbeitswelt Flexibilität, schnelles Handeln und Entscheiden, Reagieren auf ständig neue Herausforderungen.
Dieser Diskrepanz steht der innere Wunsch nach Selbstverwirklichung entgegen. Unsere Bedürfnisse nach Liebe, Geborgenheit und Mitgefühl bleiben auf der Strecke.
Aber wir Menschen sind soziale Wesen, brauchen die Erfüllung dieser Grundbedürfnisse, um unser Potenzial zu wecken, unsere Gaben und Talente zu leben.
In allen vorausgegangenen Gesellschaftsordnungen der „neuen Welt“ wurden Liebe und Mitgefühl im Zeichen von Religionen gepredigt, mit Regeln und Verboten versehen, an Bedingungen geknüpft. Andersartigkeit wurde verboten und ausgemerzt, Talente und neues Wissen wurde bestraft (Hexenverbrennung, Inquisition).
Die heutigen gesellschaftlichen Normen lassen viel mehr Individualität und Vielschichtigkeit zu. Nur hindern uns alte Prägungen daran, die wahren Werte in uns zu finden, unser wahres ICH zu entdecken, unser Selbstbewusstsein zu wecken und unserer Selbstbestimmung nachzugehen.
Ausdruck dieser Diskrepanz, die unsere Generation in sich trägt sind die vielen psychischen Erkrankungen. Unsere Seele und unser Herz brauchen liebevolle Zuwendung und Verständnis und ein gesundes Maß an Freiheit. Unsere Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung, das Mit-teilen unserer Talente, das Offenbaren unserer Gaben ist zum elementaren Bedürfnis geworden.
Söhne, die aus Respekt zu ihren Vätern Bänker und Rechtsanwälte geworden sind, entdecken, dass sie ihre Lebensenergie aus der Natur schöpfen, aus der Arbeit mit ihren Händen.
Frauen, die den Wunschtraum ihrer Mütter verwirklichen sollten, lösen sich davon und gehen ihren eigenen Weg.
Es ist die Zeit der großen Umbrüche, des Neuanfangs, des Erkennens, die Reise zum eigenen Ich zum Wohle aller.
Es hat nichts mit Egoismus zu tun, wenn jeder seine Gaben und Talente entdeckt, seine Energie daraus schöpft und sie der Gesellschaft zur Verfügung stellt.
Nur mit Begeisterung gelebte Talente entfalten solche Energie und Lebensfreude zum Nutzen aller.
12 Stunden harte, aussaugende, kraftraubende, selbst verleugnende Arbeit bringen am Ende weniger als 1 Stunde intensive Begeisterung für die richtige Arbeit. Weniger ist oft mehr.
Die Arbeit zum Hobby machen, das sollte zu unserer Devise werden. Das bedeudet auch, sich zu fragen, ob man der richtigen Arbeit nachgeht.
Lasst uns die alten, hemmenden Muster ablegen. Sie hindern uns, lassen uns leiden.
Lasst uns unsere Bedürfnisse erkennen, unsere Talente und Gaben zur Erfüllung nutzen und unsere Liebe und Lebensfreude mit den Menschen teilen, die dafür offen sind.
Begeistern wir uns für unser wahres ICH und haben den Mut es offen zu zeigen.
Es ist Zeit für die NEUE Zeit, die Zeit der Selbstverwirklichung, Inspiration und Kreativität.
Daraus können wir unsere Lebensenergie schöpfen und unseren Akku wieder aufladen.
Mit jedem Schritt wird es leichter.

Alles Liebe
RAINBOW

Hier ein paar Fotos von einem Wettbewerb der Studenten der HS 21, die in jedem Sommer Brücken aus ganz alltäglichen Materialien bauen und dann testen.

Wunderbare Ideen, viel Kreativität und Lebensfreude erlebten die Akteure und Besucher an diesem Tag und erleben die NEUE Zeit.

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