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Sein

Ins eigene SEIN kommen

17-03-sein

Vor einigen Jahren habe ich meine geistigen Helfer gebeten mir zu sagen was meine Aufgabe auf dieser Erde ist.

Dann kam ein Wort: ‚SEIN‘.  Ich habe noch einmal gefragt: ‚Was ist meine Aufgabe auf Mutter Erde?‘

‚Einfach SEIN‘ – kam es als Antwort. Ich war in der Stimmung zwischen Genervtsein und Verzweiflung, wollte ich doch alles tun, was MEINE Aufgabe ist, um MEINEN Beitrag auf dieser Erde zu leisten. Ich konnte mit SEIN nichts anfangen, also habe ich noch mal sehr energisch nachgefragt: ‚Ich will wissen, was meine Aufgabe ist!  Was soll ich tun?  Wo ist der richtige Platz für mich? Wie kann ich mich am besten einbringen? Bitte nenne mir so genau wie möglich meine Aufgabe!‘

Und wieder bekam ich zur Antwort: ‚Du musst nichts besonderes tun, du musst nur so sein, wie du bist. Entdecke dein SEIN.‘

Ich habe dann meine Freundin angerufen. Ich bin echt froh, dass wir uns haben und wir über alles Gedanken sprechen können. Vor allem, wenn wir uns über unsere spritituellen Gedanken und Erfahrungen austauschen, dann entsteht immer ein ganz wunderbares Energiefeld, weil wir beide einander sehr gut verstehen. Wir wollen einander nicht ändern. Wir sind wie wir sind. Wir sehen Probleme als Zeichen, dass wir auf dem falschen Weg sind, beleuchten gegenseitig unsere ‚blinden Flecke‘ und helfen so einander zu erkennen, zu entwickeln.

Mit der Zeit verstehen wir die Worte meiner geistigen Helfer ‚einfach SEIN‘ immer besser.Wenn wir so sind wie wir sind, dann fühlen wir uns gut, dann fließt es in uns, begegnen uns Menschen, die genau zu der jeweiligen Situation passen: ‚Arschengel‘  wenn wir daraus  lernen können und ‚Engel‘ wenn wir Hilfe und Unterstützung brauchen. Die allseits beliebten ‚Parkplatzengel‘ habe ich schon öfter bemüht.

In diesem ‚SEIN‘ sind unsere Gaben und Talente verborgen, die wir in die Welt bringen sollen – denn jeder Mensch ist einzigartig und hat diese Gaben und Talente mit in die Wiege gelegt bekommen, damit er sie in die Welt gibt, auf seine ganz spezielle Art und Weise, die einmalig ist.

DAS ist es, was die Aufgabe eines jeden Menschen auf dieser Erde ist: das eigene SEIN zu leben, sich zu ent-wickeln, damit das reine SEIN offenbar wird und es seiner Reinheit wirken kann, damit es Realität wird.

Wir sind nicht dazu da die Matrix-Programme von Wenigen zu erfüllen.

Unsere ureigene Aufgabe ist es  wieder Teil der Erde zu sein indem wir uns in die Natur integrieren und ihr Sein respektieren und nicht zerstören. Wir sollten genau hinschauen und nachdenken, was für die Ent-faltung unseres SEINs wirklich notwendig ist. Dann werden wir feststellen, dass wir keine 200 Marmeladensorten brauchen oder 30 Paar Schuhe. Je weniger wir von all dem besitzen, desto unbelasteter sind wir.

Das wird für mich noch eine Herausforderung werden, denn ich hänge an den Sachen, die mit Erinnerungen verbunden sind und kann sie deshalb schlecht weggeben oder wegwerfen. Ich bin dennoch guter Hoffnung, dass ich auch dafür eine Lösung finde. 

In diesem Sinne – lebt EUER  SEIN !!!

Herzliche Grüße

RAINBOW

 

Lebensenergiekonferenz – Fazit: Teil 4

10-15 Lebensenergiekonferenz Teil 4

Eigentlich wollte ich nicht so lange mit dem vierten Teil warten, aber die Grippe hatte mich erwischt und so ist vieles liegen geblieben. Und beim Durcharbeiten des Artikels von Artho Wittmann „Die Architektur der Psyche und somatische Intelligenz“ bin ich hängen geblieben. Es ist ein sehr spannendes Thema und es beschäftigt mich immer noch – die Erkenntnis, dasswir nicht eine Person – auch nicht drei, wie es Freud beschreibt, sondern 15 -20 eigenständige Anteile in uns sind.

Das war schon ein Erdrutsch für mich und ich bin immer noch bei der Verarbeitung. Jeder Satz lässt mich wieder neu nachdenken und überlegen. Deshalb hat es echt lange gedauert bis ich diesen Teil geschrieben habe.

Artho Wittmann ist Begründer der IndividualSystemik und hat die Architektur der Psyche in seinem Fokus. Er versteht die Psyche als ein System mit klarer, systematischer und verständlicher Struktur, was seine Erkenntnis aus über 30 Jahren Forschung auf diesem Gebiet ist. Er sieht sich als „Lernender“ der die Vielzahl von Methoden und Ansichten in einem System vereint hat und mit der IndividualSystemik ein Metamodell anbietet, das alle Theorien, Konzepte und Methoden berücksichtigt, um sie in Bezug auf das Ganze besser verstehen zu können.

Er geht davon aus, dass das Wichtigste ist sich selbst zu verstehen – mit all den Konflikten, Irrtümern und Willensantrieben, die manches Mal gut funktionieren und ein anderes Mal ins Chaos führen.

Wenn wir ein Bild vom Ganzen haben, von dem was wir kennen und was wir nicht kennen, dann können wir bewusster entscheiden, wo wir hin wollen. 

Ging Sigmund Freud noch davon aus, dass der Mensch aus drei Anteilen (Ich, Überich, Es) besteht, so geht die IndividualSystemik davon aus, dass es sich um weit mehr – nämlich 15-20 voneinander unabhängige Teilpersönlichkeiten – handelt, die in uns vor allem unbewusst agieren.  All diese Persönlichkeiten in uns agieren ständig miteinander, kämpfen, kooperieren, trixen sich aus, tarnen sich, verdrehen sich, sind sehr kreativ und erzeugen so oft ein Durcheinander in uns.

Wenn wir beginnen diese Teile zu erkennen, bewusst wahrzunehmen, zu verstehen, dann sind wir auf dem Weg der Selbstorientierung & Selbstorganisation. Diese 15-20 eigenständigen Teile in uns agieren jedes mit seiner eigenen „Sprache“ – mit Worten, Emotionen, inneren Bildern, Körpersprache und eigenem Energiefeld. D. h.  in uns ist eine enorme Vielzahl von Verhaltensmöglichkeiten ständig am Wirken und bringt uns immer wieder an unsere Grenzen des Verstehens. So wie wir nicht jedes Mal gleich auf etwas reagieren, reagieren auch die Teile in uns jedes Mal auf eine andere Art und Weise. Diese „Nichtberechenbarkeit“ machen Beziehungen kompliziert. Wenn wir beginnen uns selbst zu verstehen, dann haben wir auch die Möglichkeit den anderen besser zu verstehen. Mit der IndividualSystemik kann ich eine Reise zu mir selbst machen, zu all meinen Teilen, die wiederum verschiedene Schichten und Reaktionshaltungen  haben, die sich tarnen bis zur Unkenntlichkeit, um sich zu schützen und dadurch den Kontakt zu ihrer eigentlichen Natur verlieren. Das ursprüngliche natürliche Sein jedes Teils in uns wieder zu entdecken, aus dem Unbewussten zu holen – dazu bedarf es ein Verstehen mit dem Herzen, um zu fühlen, was wirklich gut für diesen Teil in uns ist.

Es ist nur eine kleine Gruppe von Teilen, die wir wahrnehmen und davon nur die Oberfläche. Die innere Welt dürstet nicht danach zu ihrem Ursprung, ihrer Essenz zurück zu kehren. Da dies mit schmerzhaften Erfahrungen verbunden ist bleiben wir gern an der Oberfläche oder nur bei einem Teil und dessen Essenz, das, was uns inzwischen bekannt ist. Der Weg zu den Essenzen unserer Teile ist ein machtvoller aber sehr verletzlicher Zustand, dem wir uns nicht gern aussetzen. Wir erwarten Antworten, die wir aber nur sehr selten von der Essenz erfahren. Jedoch entdecken wir auf dem Weg zu unserer Essenz auch Gutes, was in uns verborgen ist, von dem wir nichts wissen, nach dem wir nicht suchen, es aber finden auf diesem Weg auch durch spirituelle Energie. Teile unseres Seins, die immer da waren und da sind. Wir müssen nicht im Außen suchen, denn wir haben alles in uns, wir müssen nur im Jetzt leben.

Der Weg zur Essenz eines jeden Teils geht nur über den Weg zu sehen, was IST, ohne Erwartungen, um sich dann überraschen zu lassen, was darunter auftaucht.

Nimm was IST, werte nicht, erzeuge keine Ziele, keine Ideale – denn sie sind bereits da, in unserem Kern in der Tiefe – in der Essenz. Ich habe alles in mir, ich muss nur im SEIN leben und den Weg zurück in die Tiefe gehen, weil da ALLES ist in ganz reiner Form als Essenz. Diese Essenzen sind in der Regel ganz unversehrt und gesund. Es lohnt sich also diesen Weg in unsere eigenen Tiefen zu gehen. Leider werden wir von unseren negativen Erfahrungen so geprägt, dass wir lieber vermeiden und auf dem Weg stehen bleiben und verharren, als weiter zu gehen. Das sind die Schutzmechanismen der Teile, die diese negativen Erfahrungen mit dem Willen bewusst unterdrücken. Damit versperren sie uns den Weg zu unserem unbewussten Inneren.

Es ist eine Lebensaufgabe sich selbst zu erforschen. Und so geht es mir im Moment – jeder Satz von Artho Wittmann ist eine Herausforderung für mich und zwingt mich immer wieder neu zum Nachdenken, in mich Hineinfühlen und Innehalten.

Ich kann nur jedem empfehlen, der sich für dieses Thema interessiert selbst mal auf die Seite Individualsystemics von Artho Wittmann zu gehen  – es lohnt sich.

Alles Liebe

RAINBOW

 

Mein erstes Jahr ohne Arbeit

14-24 Mein erstes Jahr ohne Job

Als ich vor einem Jahr meine letzten Arbeitstage absolvierte wurde ich von Kollegen mit viel guten Ratschlägen bedacht.

Sie fragten mich, ob ich schon Pläne habe und wie ich die freie Zeit zu Hause nutzen werde. Irgendwie hatten sie die Befürchtung, dass mir die feste Struktur eines Arbeitsalltages fehlen würde, ich vielleicht in ein Loch fallen könnte, wenn ich nicht mehr gebraucht werde.

Es gibt ehemalige Kollegen  – vor allem Männer in Vorgesetztenpositionen – die es wirklich schwer hatten, keine Verantwortung mehr für andere zu haben, keiner Herausforderung mehr gegenüberzustehen. Sie konnten keine Anweisungen mehr geben, die Geschicke der anderen lenken – sie waren auf sich allein gestellt. Die Familie hat  die ganze Zeit ohne ihr Mitwirken alles am Laufen gehalten – so dass sie dort nicht einfach anknüpfen , die Kollegen gegen die Familienmitglieder austauschen konnten. In der Familie waren sie diejenigen, die lernen mussten sich in den Alltag zu integrieren. Für „Bestimmer“ ist das ein harter Brocken -aber den mussten sie auch kauen, denn ein Zurück gibt es nicht mehr.

Frauen haben es da leichter – sie kümmern sich trotz Berufstätigkeit auch um die Familie, schmeißen den Haushalt, erziehen die Kinder und kriegen auch sonst alles ‚gebacken‘.

Ich hatte also keine Angst, dass ich zu Hause nicht zurecht käme, habe mir aber dennoch viel Pläne gemacht.  Ich wollte das endlich nachholen, wozu ich während meiner Berufstätigkeit nicht gekommen bin, wollte viel kulturelle Veranstaltungen besuchen und Berlin unsicher machen – mir all die Sehenswürdigkeiten anschauen, die ich von den Medien her kannte.

Ja – ich hatte ein ganz volles Paket geschnürt und mich auf das auspacken gefreut.

Aber es ist doch anders gekommen – ich habe meine unmittelbare Umgebung, die Natur und meine Familie wieder ganz neu kennen und lieben gelernt.

Ich habe mich treiben lassen, mich von meinen Sinnen ab-lenken lassen und es genossen, einfach nur zu sein. Ich habe den Luxus erlebt, wie es ist, sich mal nicht den Terminkalender voll zu packen und ‚abzuarbeiten‘.

Durch das Führen des Aufmerksamkeitstagebuches war ich angehalten meine Aufmerksamkeit auf die Veränderung in der Natur zu lenken und habe dadurch all die kleinen und großen Veränderungen wirklich einmal bewusst miterlebt.

Ich habe erlebt, wie im Frühling die Natur mit einer solchen Kraft wieder erwacht, alles Grün werden lässt und die Blumen in den vielfältigsten Farben erblühen lässt.

Dann die Wärme des Sommers, die das frische Grün immer satter werden lässt, die uns natürliche Sonnenschirme schenkt mit all den Blätterdächern. Das Zwitschern der Vögel schon früh am Morgen, wie sie emsig ihre Jungen großziehen und unbekümmert in den Tag hinein leben.

Nun der beginnende Herbst mit all den Früchten, den abgeernteten und umgepflügten Feldern, dem fallenden Laub – es gibt jeden Tag neue Veränderungen in der Natur zu erleben.

All das habe ich wirklich sehr bewusst miterlebt und es hat mich mit so viel schöner Energie gefüllt, dass ich dankbar bin, dass ich mein „Paket“ noch nicht ausgepackt habe. Ich habe festgestellt, dass ich zu jeder Zeit immer Veranstaltungen oder Ausstellungen finde, die ich besuchen kann – es wird so viel angeboten, dass es schon in Stress ausarten kann, will man sie alle besuchen.

Ich fühle mich wirklich gut, bin glücklich und zufrieden, dass ich meinem Sein diese Energie geben konnte, dass ich die alltäglichen Naturwunder so bewusst miterlebt habe.

Ich habe sie beobachtet und genutzt, bin in den Wald gegangen und habe Heidelbeeren und Preiselbeeren gepflückt, habe am Feldrand die Brombeeren entdeckt und mit nach Hause genommen, ebenso, wie die Pflaumen eines freistehenden Pflaumenbaumes. Die Holunderbäume habe ich auch ‚geplündert‘ – im Frühling habe ich die Blüten gepflückt und nun die Beeren geerntet und alles zu Gelee verarbeitet.

Nun ist Apfelzeit und ich bin schon seit Tagen dabei die Falläpfel vom Apfelbaum meines Nachbarn weiter zu verarbeiten – sie geben ein erstklassiges Apfelmus. Es ist einfach zu schade, wenn ich sie so liegen und verfaulen sehe. Auch meine Eltern haben eine vollen Apfelbaum – diese Äpfel eignen sich wieder wunderbar zum Saft machen.

Meine Regale sind nun gut gefüllt für die Wintertage, ich brauche keine Marmelade oder Mus mehr im Supermakt zu kaufen. Und so ein Glas ist auch ein schönes Mitbringsel für Freunde und Bekannte – alles  grantiert Bio.

Ich glaube, dass mir dieses Werkeln in der Natur, mit der Natur leben, die Früchte ernten und verarbeiten deshalb so viel Spaß gemacht hat, weil ich mit meinen Händen etwas schaffen konnte, was ich am Ende sehen, schmecken und weitergeben kann. Das hat so etwas Grundsolides, Fassbares – im Vergleich zu meinem Job, indem ich meine Erfolge nicht sehen, anfassen konnte – kaum erfüllt, waren sie bereits veraltet, nicht mehr aktuell. Ich konnte mich kaum daran erfreuen, da lagen schon die nächsten Aufgaben vor mir.

Vielleicht war es genau das, was ich wirklich gebraucht habe – dieses „back to the roots“ – zurück zu den Wurzeln, den Ursprüngen. 

Und von Wurzeln habe ich genug im lange brach gelegenen Grundstück, die auszugraben, Erde fruchtbar zu machen – und Neues anbauen, das ist was Grundehrliches und Solides – das freut mein Herz und wird mich vor allem im nächsten Jahr begleiten.

Hätte mir vor einem Jahr jemand gesagt, dass ich genau das tue, dem hätte ich nicht geglaubt, denn da war ich erst mal nur auf „Ausruhen“ und „Abschalten“ programmiert mit einem „Plan“ in der Tasche. 

Ich freue mich, dass ich – nach anfänglichen Schwierigkeiten beim Loslassen (das schlechte Gewissen meldete sich beim ‚Nichts-tun‘) – genau das getan habe, was mir gut tut – nämlich einfach sein und auf die innere Stimme vertrauen, ihr folgen. 

Ich bin zuversichtlich, dass ich meine jobfreie Zeit auch weiterhin sinnerfüllt für mich nutze – sorgsam mit mir umgehe und meinen Weg, „einfach zu sein“, weiter gehe.

Ich freue mich.

 

Alles Liebe

 

RAINBOW

Loslassen

14-22 Loslassen

Anfang des Jahres habe ich über den Sinn des Lebens geschrieben. Für mich hat mit Ende der Berufstätigkeit eine andere Zeit begonnen und mich über dieses Thema wieder nachdenken lassen. Nun ist fast ein Jahr vergangen und ich habe diese Zeit wirklich genossen.

Ich habe es genossen keinen äußeren Zwängen zu unterliegen, die mir den Takt der Zeiteinteilung vorgeben. Ich habe mich „treiben lassen“, habe auf meine innere Stimme gehört, meine Bedürfnisse wahrgenommen und nur das getan, wozu ich Lust hatte – naja fast – denn die notwendigen, vor allem administrativen Pflichten (Rechnungen überweisen, Termine wahrnehmen) habe ich so „nebenbei“ erledigt.

Es ist schon eigenartig, dass ich ehemals lästige Arbeiten – wie Putzen, Kochen, Einkaufen, Wäsche waschen – inzwischen mit ganz anderem Elan erledige, weil ich mir dafür Zeit nehmen kann. Vor allem das Kochen macht mir Freude und ich probiere so viel Neues aus, entdecke den Geschmack der einfachen Gerichte wieder. Wir brauchen nicht viel, um ein köstliches Essen auf den Tisch zu bringen – es reichen frische Zutaten und ein bisschen Kreativität und Experimentierfreude, eine gute Nase und eine aufnahmebereite Zunge.

Durch mein Aufmerksamkeitstagebuch – wodurch ich mich jeden Tag bemühe meine Umwelt aufmerksamer wahrzunehmen, sie beobachte und darauf achte, was sich verändert – hat sich auch meine Aufmerksamkeit anderen Dingen gegenüber verändert.

Gerade beim Kochen schnuppere ich viel intensiver, lass meinen Geschmacksknospen Zeit, nehme mit meinen Händen die Struktur der Lebensmittel und der Gerichte besser wahr. Ich beobachte, wie sich der Hefe-Teig entwickelt, den ich knete; sehe, welches Leben in ihm steckt, wie er „wächst“ und dadurch an Fluffigkeit gewinnt. Es macht neugierig auf das Ergebnis.

Es ist erstaunlich, wie flauschig die Wäsche wird, wenn sie im Wind trocknet und wie frisch sie riecht – ganz ohne Weichspüler.

Wenn wir in unsrem Tun eine Sinnhaftigkeit sehen, dann motiviert das viel mehr, als wenn wir es nur aus Pflichtgefühl erledigen.

Das bedeutet für mich auch alle meine Sinne zu nutzen, so intensiv es mir möglich ist. Wenn nach dem Putzen wieder alles schön glänzt und gut riecht – dann wird mir wohl ums Herz.

Wenn ich die Falläpfel vom Nachbarn zu Mus verarbeite, daraus einen Kuchen backe und ein Glas Apfelmus dem Nachbarn schenke – dann freue ich mich und er freut sich ebenfalls.

Irgendwie fügt sich alles. Dadurch, dass ich aufmerksamer geworden bin, sehe ich Vieles mit anderen Augen, fühle was ich wirklich brauche, kann mir besser merken was  ich noch erledigen will.

Es ist nicht so, dass wir im Alter vergesslicher werden – wenn wir unserer Aufmerksamkeit beständig Nahrung geben. Ich merke, wie viele Dinge unwichtig geworden sind, ich nicht wirklich benötige und denen ich deshalb auch keine Aufmerksamkeit mehr schenke. Diese Sachen streiche ich aus meinem Gedächtnis, vergesse sie absichtlich und habe Platz für Neues, was ich vor allem in meiner natürlichen Umwelt entdecke.

Im Zen gibt es ein Bild, dass das Gefäß erst geleert werden muss, bevor wir etwas Neues hineingeben.

Deshalb müssen wir uns – wollen wir wirklich Veränderung – uns erst einmal von dem Alten trennen, von dem was uns aufhält.

In diesen vergangenen Monaten habe ich gespürt, dass Loslassen, sich von Altlasten trennen wirklich notwendig ist, um mein „Gefäß“ zu leeren, um meinem Leben wieder Freiraum zu geben.

Viele meinen, dass man mit Eintritt in das Rentenalter unbedingt eine neue Beschäftigung haben muss. Meine Erfahrung ist, dass es viel wichtiger ist, erst einmal innezuhalten, auf die vergangenen Jahre zurückzublicken, diese zu würdigen und wertzuschätzen, was wir erreicht haben und den Abschnitt der Erwerbstätigkeit in Liebe loslassen.

Für mich war es anfangs schwierig, kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, weil ich nicht mehr jeden Morgen aufstehe und zur Arbeit gehe. Ich habe mein ganzes Leben in Vollzeit gearbeitet und habe mir diesen neuen Abschnitt meines Lebens einfach verdient.

Ich habe losgelassen, gehe nun alles mit viel mehr Ruhe und Gelassenheit an, genieße die Möglichkeit der individuellen Zeiteinteilung und bin dankbar, dass ich meinen neuen Lebensabschnitt so annehmen kann.

Ich bin dankbar, dass mein Umfeld mich so machen lässt, wie ich es für mich am besten empfinde und sie wird dafür mit freundlicher Zuwendung von mir belohnt. So haben alle etwas davon.

Es ist herrlich – einfach nur zu SEIN, so zu sein, wie es der Augenblick mit sich bringt und es mit allen Sinnen zu genießen.

Alles Liebe.

RAINBOW

 

 

Wir SELBST sein

14-06 Wir SELBST sein

Ich bin sehr froh, dass ich nicht allein bin mit meinen Gedanken zum „neuen“ Sinn des Lebens.

Meine Freundin hilft mir sehr dabei,so dass wir uns gemeinsam wieder auf unsere eigentlichen Wurzeln unseres Seins besinnen.

Wir fühlen beide den Sog der Umwelt, die Matrix der Arbeitswelt, das Hamsterrad der Gesellschaft – dieses ‚immer tätig sein zu müssen‘.

Wir fühlen auch, dass uns diese Umwelt aussaugt, unsere Energie nimmt und wir fühlen auch, dass uns das nicht gut tut, wenn wir uns von diesem Sog erfassen lassen.

Wir fühlen auch, dass es andere Energien gibt, die uns gut tun, die uns zufließen – es sind die Energien aus der Natur und die Energie von Menschen, die uns mit Liebe und Mitgefühl begegnen.

Wir fühlen, dass es uns gut tun unserem SEIN mehr Beachtung zu schenken.

Wir sind einzigartig und jeder von uns verbindet damit ein ganz eigenständiges SEIN und nur wir können es so fühlen, wie es für UNS gut und richtig ist, das können wir nur mit unserem Herzen fühlen.

Der Verstand will uns oft davon ablenken, nach innen zu fühlen – er beauftragt das Ego uns immer mit neuen Aufgaben zu beschäftigen. Dabei ist es so gut, sie beide (Verstand und Ego) mal in den virtuellen Urlaub zu schicken, sie mal zu entlasten von ihrem ständigen Drang nach Geschäftigkeit.

Wir holen uns gern Anregungen aus liebevollen Buch-Ratgebern und nutzen gern die Erfahrungen der anderen um in uns hinein zu fühlen, ob sie auch für uns eine Option sind. Manches passt – anderes wiederum nicht. Es kommt nicht darauf an alles zu wiederholen, was uns andere vorschlagen, sondern all die Ratschläge als Anregung zu nehmen und in uns zu fühlen, ob da etwas schwingt.

Wir tauschen uns dann aus und lassen unsere Erfahrungen und Ideen einfließen, lassen es einfach fließen und erinnern uns immer wieder daran, dass wir wir selbst sein wollen. Und wir schaffen es auch immer besser, uns immer weniger von anderen davon ablenken zu lassen. Und wir fühlen, je mehr wir wir selbst sind, desto mehr strahlen wir das auch nach außen.

Unsere Umgebung versucht uns nicht mehr so massiv in die alten gewohnten Bahnen zurückzutreiben, denn auch sie fühlen instinktiv, dass wir das nicht mehr wollen. Wir kämpfen nicht – sondern wir lassen uns nicht mehr ablenken, wenn wir auf unserem Weg sind. Wir sind klarer geworden in unseren Antworten, unserem Tun. Es ist wirklich erstaunlich, wie Klarheit auch das Leben für alle Beteiligten erleichtert, wenn allen klar ist, was wir wirklich wollen. Dann ist auch mehr Verständnis für uns da. Wir schauen auf uns, aber wir haben auch Verständnis für die anderen – „jeder nach seiner Fasson“  – sagte meine Großmutter immer. Und so halten wir es auch und fahren gut damit.

Wenn jeder auf sich schaut und bei sich selbst anfängt die Dinge in seinem Leben zu verändern, die ihn an anderen stören, dann werden ganau diese Dinge bald aus unserem Leben verschwinden.

Es fühlt sich gut an.

Liebevolle Grüße

RAINBOW

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