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Innere Personen entdecken

14-15 Innere Personen 01

Nachdem ich das Buch „Die Architektur der Innenwelt“ von Artho Wittemann gelesen habe, habe ich versucht den Inhalt zu verarbeiten, indem ich meine Gedanken mit Euch geteilt habe. Das habe ich bis zur Mitte des Buches getan.

Dann kam mir der Zufall zu Hilfe. Artho Wittemann hat im Rahmen der ersten Live – Lebensenergiekonferenz in Berlin einen Vortrag gehalten. Am nächsten Tag bin ich dann  zum ersten Netzwerktreffen der Individualsystemics in Berlin  gegangen und habe die Arbeit mit den Inneren Personen ERLEBEN können.

Das Buch zu lesen war schon spannend, aber es live zu erleben, WIE es in der Praxis angewendet wird – das war einfach wunderbar. Das ganze Treffen war durch die praktischen Übungen geprägt. In kleinen Gruppen (3-5 Teilnehmer) haben wir unsere Vordere Person kennen gelernt.

WIE sind wir im Alltag? WIE verhalten wir uns normalerweise auf der Arbeit und zu Hause? Durch das Herausfinden des WIE konnten wir dann die Innere Person beschreiben, die als Vordere Person sozusagen das Zepter in der Hand hat. Bei Manchen ist diese Vordere Person auf der Arbeit identisch mit der zu Hause – bei anderen sind diese unterschiedlich, gibt es zwei Vordere Personen.

Um uns die Benennung der Vorderen Person zu erleichtern konnten  wir in einem Arbeitspapier Beispiele von Vorderen Personen finden – Wächter,  Arbeiter, Rezeptionistin, Forscher, Abenteurer, … . Jede dieser Inneren Personen hat bestimmte charakterliche Qualitäten – ganz typische Eigenschaften (WIEs ), die wir bei uns wieder entdecken.

Es ist wirklich spannend dies bei sich selbst zu ent-decken.

So habe ich meine Vordere Person – eine Rezeptionistin – kennen gelernt, die offen, freundlich, aufmerksam, verständnisvoll, agierend, mitteilend ist, gut organisieren kann, Aufgaben schnell und strukturiert abarbeitet oder gut delegieren kann. Diese ist korrekt und pflichtbewusst. Sie begegnet mir in vielen Bereichen meines Lebens – immer dort, wo es darauf ankommt schnell ans Ziel zu kommen – auf Arbeit, bei Erledigungen von Aufgaben zu Hause und selbst beim Netzwerktreffen hat sie sich sofort eingebracht.

Inzwischen fand schon das 2. Netzwerktreffen in Berlin statt und wir haben in unseren regionalen Gruppentreffen das Arbeitspapier gemeinsam erarbeitet und uns darüber ausgetauscht. Das war sehr spannend und erkenntnisreich, denn wir haben weitere Innere Personen von uns kennen und schätzen gelernt. Gerade durch das WIE wir in einer bestimmten Umgebung, einer  bestimmten Situationen sind, konnten wir besser das WARUM verstehen. Denn unsere Inneren Personen tun alles, um uns zu schützen – sie meinen es eigentlich immer gut mit uns. Unser Handeln ist geprägt vom Handeln einzelner Innerer Personen in uns, die eine bestimmte Verhaltensweise gelernt haben, damit wir gut durch die Welt kommen. Oft sind diese in frühester Kindheit entstanden.

Diese Inneren Personen kennen zu lernen, sie zu verstehen hilft uns uns selbst zu verstehen.

Mir haben die bisherigen Treffen sehr geholfen verständnisvoller mit mir zu sein und gelassener mit mir umzugehen.

Liebevolle Grüße

RAINBOW

 

 

 

Der Versuch des Verstehens unserer Innenwelt – Teil 2

13-15 Der Versuch unsere Innenwelt zu verstehen 2

Es ist gar nicht so einfach, dieser Weg des Verstehens unserer Innenwelt.

Es bedarf Rückblenden zu bisherigen Theorien der Großen – wie Sigmund Freud und C. G. Jung – die genaue Sicht und den praktischen Bezug, um zu erkennen, dass es Versuche sind, die Psyche zu verstehen, zu erklären, zu interpretieren.

Jung interessiert sich für den Inhalt der Psyche und versucht diese über Bilder als Symbole zu deuten. Weiterhin geht er davon aus, dass es ein kollektives Unbewusstsein gibt, was in jedem Menschen verankert ist. Er spricht von verschiedenen Archetypen, die sich im Laufe der Menschheitsgeschichte in Bildern, Sagen, Märchen, Geschichten und unseren Träumen widerspiegeln. Für ihn ist das Bild die Sprache der Psyche und bestimmt deren Inhalt.

Artho Wittemann erklärt, dass unsere Psyche durch verschiedene Quellen „gespeist“ wird, die alle unabhängig voneinander und selbstständig agieren. Jeder dieser  Quellen „sendet“ auf 5 Kommunikationskanäle  – Körper, Emotion, Bild, Wort und Schwingung – also nicht nur auf einem Bildkanal, wie Jung annimmt.

Für mich war es schwer, der Theorie Jungs zu folgen. Mir fehlten die schlüssigen Elemente.

Artho Wittemann geht sehr behutsam an das Thema, koppelt es mit eigenen Erfahrungen aus seiner praktischen Arbeit und erklärt anhand dieser, wie sich die verschiedenen Quellen offenbaren – wie sie auf den jeweiligen Kommunikationskanälen agieren. 

Er schreibt, dass die Psyche nichts Gutes erwartet, die Welt und die Menschen auf Abstand hält – und dennoch nicht allein sein kann. Deshalb organisiert sie sich über den indirekten Kontakt – über Reaktionshaltungen, wodurch sie sich und ihre Quellen schützt.

Das kommt mir bekannt vor, fühlt sich richtig für mich an. Ich reagiere so, dass ich gut mit meinen Mitmenschen auskomme, Konflikten aus dem Weg gehe und so ein geschätztes und anerkanntes Mitglied einer Gemeinschaft bleibe – egal ob Familie, Arbeitskollektiv oder Hobbygemeinschaft. Und ich stelle fest, dass ich dort jeweils eine andere Reaktionshaltung entwickelt habe, die abhäng von den „Regeln“ und Menschen ist, die in dieser Gemeinschaft agieren. Ich habe mich angepasst.

Als junger Mensch habe ich noch viel widersprochen, gekämpft und meine Meinungen „bis aufs Messer“ verteidigt. Heute überlege ich mir, ob es Sinn macht – oder ob es verschwendete Energie ist, ob es mir wirklich wichtig ist z. B. im Kreise meiner Eltern über meine Arbeit zu streiten oder Beziehungskonflikte in der Familie mit auf Arbeit zu nehmen. Auch ob ich meine Ideen äußere, wenn ich spüre, dass gar kein Interesse daran besteht. Es sind genau diese Reaktionshaltungen, die ich im Laufe meines Lebens entwickelt habe, mit denen ich leichter durch das Leben komme.

Für Freud sind Reaktionshaltungen Widerstand, der überwunden werden muss.

Artho Wittemann geht auch auf den Begründer des Behaviorismus John B. Watson ein, der anhand des Verhaltens die Psyche des Menschen analysiert. Ich möchte das nicht weiter ausführen. Es ist jedoch sehr interessant, wie Artho Wittemann auch diesen Bereich ganz genau beleuchtet und Grenzen aufdeckt, weil auch der Behaviorismus nur einen Teilbereich behandelt. Sowohl Freud, Jung, als auch Watson ist gemeinsam, dass sie die Teile der Psyche, die ihnen nicht zugänglich sind, wie eine Blackbox behandeln, was viel Spielraum für eigene Interpretationen lässt und sicher von eigenen Erfahrungen gespeist wird.

Artho Wittemann führt den Leser sehr behutsam an seine Quellentheorie heran, indem er anhand der praktischen Beispiele von den 4 Hausbewohnern sich über die verschiedenen Kommunikationskanäle deren Quellen nähert. All das geschieht nicht durch Befragung oder Manipulation, sondern einfach weil er sich auf die jeweilige Quelle seines Gegenübers einlässt, in der Sprache der Quelle kommuniziert und sich so dieser Quelle nähert.

Er nennt diese Herangehensweise Gleich zu Gleich.

Das ist sehr spannend und erfordert auch beim Lesen ein Sichdaraufeinlassen.

Der Therapeut gibt nichts vor, beeinflusst nicht, fordert nicht, sondern lässt sich auf  sein Gegenüber ein, indem er ihm gleich wird, die gleichen Quellen in sich selbst entdeckt und die Quellen miteinander kommunizieren und sich so Stück für Stück, Ebene für Ebene offenbaren können, bis  ihre wahre Essenz  offenbar wird. Das ist nicht zu verwechseln mit dem Spiegeln des anderen, sondern wirklich um Einlassen ohne zu beeinflussen. Es geht darum mit dem anderen die Quellen zu ent-decken, sich über die verschiedenen Kommunikationskanäle (Körper, Emotion, Bild, Wort und Schwingung) auszutauschen und zu erfahren, was dann passiert – ohne Wertung, ohne Be- und Verurteilung. Indem wir uns der jeweiligen Quelle (die sich zeigt), so nähern, können wir diese Quelle verstehen lernen und ihr bis zur Essenz folgen. Dieser Weg ist ein Prozess und lässt sich nicht erzwingen, er kann sich nur durch die jeweilige Quelle offenbaren.

Das mag sich für manche sicher magisch anhören, aber wenn man einmal verstanden hat, wie Artho Wittemann das Thema Psyche behandelt, dann kann man ihm auch gut folgen.

Noch liegt die zweite Hälfte des Buches vor mir. Mal sehen, was die kommenden Seiten mir alles so offenbaren.

Liebe Grüße

RAINBOW

 

Der Versuch des Verstehens unserer Innenwelt – Teil 1

12-15 Der Versuch unsere Innenwelt zu verstehen

Das Buch „Die Architektur der Innenwelt“ – Warum wir erst jetzt anfangen uns selbst zu verstehen – ist da und ich bin dabei es seitenweise zu lesen, zu verstehen, was Artho Wittemann über diese Innenwelt unserer Psyche schreibt. Ich kann Inhalte besser  verstehen, wenn ich sie mit meinen eigenen Worten wiedergebe. Deshalb möchte ich mit euch sozusagen das Buch von ihm gemeinsam durchgehen, auf meine Art wiedergeben, wie ich es verstanden habe.

Er geht sehr behutsam an das Thema Psyche heran – anfangs mit Beispielen von vier Bewohnern in einem Haus, die sich einander nicht wirklich kennen. Er beschreibt ihre Gedanken, ihr Tun während eines Stromausfalls und lässt uns förmlich daran teilhaben, um ein Verständnis zu bekommen, wie sie sich geben wie sie „ticken“.

Artho Wittemann erklärt wie Sigmund Freud die Psyche betrachtet – wonach dieser die Psyche des Menschen in drei Bereiche einteilt – das ES (das Triebhafte, Ursprüngliche, Chaotische), das Über-Ich (das Gesellschaftliche Ich, was uns Anerkennung verschafft, alles ordnet und das Gegenteil vom ES bewirkt) und das Ich (der Vermittler zwischen beiden, welches mit der Vernunft agiert und uns zu einem liebenswerten Menschen macht). Nach Freud „leben“ in jedem von uns diese drei Teile – wobei das ICH den bewussten Teil repräsentiert und das ES und Über-Ich uns unbewusst sind. Demnach ist das ICH das Vernünftige, was wir täglich für uns und andere verstehbar leben und allen offensichtlich ist. Kommt es zu Problemen, dann werden die dem unlösbarem Konflikt zwischen dem ES und Über-Ich zugeschoben , für die wir nichts können, da sie uns ja unbewusst sind – und damit nicht fassbar (und nicht erklärbar für uns) sind.  Das ICH wird zum einzig Fassbaren für uns, wobei alles andere in der Blackbox vor sich geht und von uns nicht beeinflussbar ist.

Freud geht also davon aus, dass alle unsere Gedanken, Gefühle, Wünsche, Träume, Verhaltensweisen – aus diesen drei Teilen hervorgehen, aber jeder Gedanke, jedes Gefühl, jedes einzelne Verhalten nur  in einem der drei Teile zu Hause ist. So kann nach seiner Ansicht das ICH nur bestimmte Gedanken, Gefühle, Verhalten hervorbringen, genauso wie das ES und das Über-Ich. Jedes der drei Teile hat sozusagen ein eigenes Reportoire, was nur ihm zugeordnet ist  – das ES das Triebhafte, Dunkle – das Über-Ich die gesellschaftlichen Regeln und Normen – das ICH das Vernünftige.

Der Wunsch diese Blackbox zu untersuchen, zu verstehen, was in der Blackbox Psyche so los ist, hat bisher noch nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt, da wir keinen Zugang zu unserem Unbewussten haben – also uns das ES und Über-Ich unbekannt sind . 

So finden wir noch heute in vielen Fachbüchern die Erklärung von Freud (1856-1936) mit den drei Anteilen der Psyche als allgemeingültig.

Artho Wittemann hat mit der Individualsystemic alle bisherigen Erkenntnisse über die Psyche zusammengefasst und in dem Modell InduvidualSystemics gepackt. 

Er erklärt im Buch auf wenigen Seiten sehr anschaulich die These von Freud und Freuds damit zusammenhängende These der Unmöglichkeit das Unbewusste direkt, umfassend und systematisch zu untersuchen. Daraus ergaben sich zwei Herangehensweisen: Wie kann ich der Blackbox Geheimnisse entlocken, um sie zu deuten – oder – wie kann ich die Psyche beeinflussen ohne die Blackbox zu öffnen.

Wie kann man etwas verstehen, dessen Inneres wir nicht kennen? Es geht nur durch Beobachten dessen, was heraus kommt.

Artho Wittemann geht davon aus, dass wir viele Quellen in uns haben, die sowohl im Bewussten, als auch im Unbewussten agieren und uns bestimmte Inhalte vermitteln wollen.

Ich verstehe das so: Es geht um die Quelle in uns, die bestimmte Symptome verursacht. Dieser Quelle auf die Spur zu kommen ist das Anliegen von Artho Wittemann. Es geht ihm nicht um die Deutung von Symptomen und deren Behandlung, sondern um die wahren Inhalte der jweiligen Quelle, die diese Symptome verursacht. Dabei kann dieses Symptom von verschiedenen Quellen hervorgebracht werden. So wie Kopfschmerz aus verschiedenen Quellen kommen kann: ich habe mich gestoßen, ich habe den Abend zu viel getrunken, ich habe zu wenig Flüssigkeit zu mir genommen,  oder, oder, oder … jeder kann das bei sich sicher selbst gut nachvollziehen. Wir haben das Symptom Kopfschmerz und überlegen dann, woher er kommt, was ihn verursacht hat, suchen nach der Quelle.

Ich stelle mir das so vor: So wie in der Schulmedizin allgemein überwiegend eine Symptombehandlung erfolgt, so erfolgt auch in der Psychotherapie die Behandlung von Symptomen – wie z. B. der Angst, weil ja der Betroffene oft nicht sagen kann, woher diese Angst kommt – sondern nur, dass er sie in bestimmten Momenten fühlt, durch bestimmte Auslöser erfährt. Dabei lehnen wir die Angst ab, wollen sie loswerden wie einen lästigen Besucher – nur weg damit, egal wie. Weg mit diesem unangenehmen Gefühl, was lähmt. Wer ist schon freiwillig bereit sich seiner Angst zu stellen, diese ohnmächtigen Gefühle auszuhalten, um den langen Weg zur Quelle zu gehen, der im Unbewussten, im Dunkel liegt. Ein Weg auf dem wir vielleicht noch anderen „Ungeheuern“ begegnen. Lieber bleiben wir auf der Autobahn des Lebens und ertragen den Lärm und die Gefahr ständig überfahren zu werden.

Es ist also nicht so einfach, wie es Freud erklärt hat – z. B. die Angst nur einem der drei Teile zuzuordnen – denn sie beinhaltet alle drei Teile: das ES was uns ein unbeschreiblich grummeliges Gefühl vermittelt, das Über-Ich was anordnet, dass wir keine Angst haben brauchen und das ICH, was uns letztlich dazu veranlasst die Angst aus Vernunftgründen zu unterdrücken.

Es wird auf alle Fälle spannend, wie es im Buch weiter geht, wie die einzelnen Bewohner des Hauses von ihrem offensichtlichen Wesen, ihrem bewussten ICH zu ihren verborgenen Quellen gelangen.

Liebevolle Grüße

RAINBOW

Ein Blick in unser Inneres

11-15 Ein Blick ins Innere

Der Vortrag  von ARTHO WITTEMANN auf der Lebensenergiekonferenz zur Architektur der Psyche hat mich ganz schön gerüttelt und noch mehr über mich nachdenken lassen. Es ist so faszinierend die eigene Psyche zu erforschen, in die Tiefen des Bewusstseins abzutauchen und zu hoffen, dass man die Tür zum Unterbewusstsein ein wenig öffnen und Teile davon ans Licht holen kann.

Es lässt mich nicht los, dieses Thema: Ich bin mehr als nur EINE Person – ich bin VIELE – wie viele, da bin ich gerade dabei es zu ergründen.

Ich konnte nicht anders und habe mir das  Buch von Veena Wittemann – „Die geheimen Bewohner der Seele – und wie sie unser Leben bestimmen“ bestellt und „verschlungen“. In ihm beschreiben drei Frauen den Weg zu ihren inneren Bewohnern. Und bei jeder der drei Frauen habe ich mich in Teilen wieder gefunden und konnte Vieles bei mir wieder erkennen. Dieses Buch beschreibt durch die eigenen Berichte der drei Frauen sehr anschaulich und gut nachvollziehbar, was da in uns vorgeht.

Alle drei Frauen haben sich schon vorher für sich selbst interessiert,  warum sie gerade so ticken, wie sie ticken, Kurse und Seminare besucht, um Erklärungen zu bekommen oder Lösungswege um ihre „Baustellen“ endlich aufzulösen. Aber immer wieder wurden sie von ihren geheimen Bewohnern, von denen wir ja nichts wissen, in der Ent-wicklung zurückgehalten.

Ziel der geheimen Bewohner ist es, alles dabei zu belassen, wie es ist – sie haben sich im Laufe des Lebens solche Strategien angeeignet, die uns vor Verletzungen und Ent-täuschungen schützen sollen. Aus gutem Grund, denn wir haben diese Verletzungen und Enttäuschungen früher als sehr schmerzhaft erlebt und sind fast daran zerbrochen, hätten sie uns nicht davor bewahrt, indem sie diese Strategie der Vermeidung, Ablehnung oder was auch immer für uns entwickelt haben und aus dem Untergrund heraus, unsichtbar für uns und andere, agieren sie und halten die Fäden in der Hand. Sie haben sich in den tiefsten Ecken des Unterbewusstsein verschanzt und bis zur Unkenntlichkeit getarnt mit ihrer Mission – an ihrer Verweigerung festzuhalten. Sie entwickeln so bizarre Taktiken, getarnt als Fürsorge in Kombination mit Ablenkung und immer bedacht darauf, dass sich nichts ändert. Unlust, Müdigkeit, Zweifel, Ausreden und vieles mehr aktiveren dann das eigene Sabotage-Programm, damit ja alles beim Alten bleibt.

Die Therapie der Individualsystemik braucht Zeit und die ständige Auseinandersetzung mit unseren inneren Bewohnern, die uns dann an die Pforte der geheimen Bewohner führt. Diese Pforte zu finden, die geheimen Bewohner dazu zu bewegen, dass sie uns diese öffnet ist ein langer Prozess im dem die Frauen mit ungeahnten heftigen Reaktionen konfrontiert werden. Anstelle der erhofften Besserung und eines Lichtblickes werden sie zuerst mit der ablehnenden Wucht der inneren Bewohner konfrontiert, ihren schmerzenden Wahrheiten. Der Gedanke am Aufhören war bei allen Frauen immer allgegenwärtig in solchen Abschnitten, aber da ist auch die Zuversicht und Leichtigkeit, die sich bemerkbar macht.

Alle Frauen stellen sich ihren geheimen Bewohnern, lernen sie verstehen, ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen und ihre Stärken zu nutzen. Das Leben aller drei Frauen hat sich grundlegend geändert.

Nun werde ich mich noch intensiver mit der Induvidualsystemik beschäftigen und hoffe so meinen geheimen Bewohnern der Seele auf die Spur zu kommen. Also habe ich mir von Artho Wittemann das Buch „Die Architektur der Innenwelt –  Warum wir erst anfangen uns selbst zu verstehen“ schicken lassen und bin gespannt, was mich da erwartet und welche Erkenntnisse ich bekomme.

Liebe Grüße

RAINBOW

 

Lebensenergiekonferenz – Fazit: Teil 4

10-15 Lebensenergiekonferenz Teil 4

Eigentlich wollte ich nicht so lange mit dem vierten Teil warten, aber die Grippe hatte mich erwischt und so ist vieles liegen geblieben. Und beim Durcharbeiten des Artikels von Artho Wittmann „Die Architektur der Psyche und somatische Intelligenz“ bin ich hängen geblieben. Es ist ein sehr spannendes Thema und es beschäftigt mich immer noch – die Erkenntnis, dasswir nicht eine Person – auch nicht drei, wie es Freud beschreibt, sondern 15 -20 eigenständige Anteile in uns sind.

Das war schon ein Erdrutsch für mich und ich bin immer noch bei der Verarbeitung. Jeder Satz lässt mich wieder neu nachdenken und überlegen. Deshalb hat es echt lange gedauert bis ich diesen Teil geschrieben habe.

Artho Wittmann ist Begründer der IndividualSystemik und hat die Architektur der Psyche in seinem Fokus. Er versteht die Psyche als ein System mit klarer, systematischer und verständlicher Struktur, was seine Erkenntnis aus über 30 Jahren Forschung auf diesem Gebiet ist. Er sieht sich als „Lernender“ der die Vielzahl von Methoden und Ansichten in einem System vereint hat und mit der IndividualSystemik ein Metamodell anbietet, das alle Theorien, Konzepte und Methoden berücksichtigt, um sie in Bezug auf das Ganze besser verstehen zu können.

Er geht davon aus, dass das Wichtigste ist sich selbst zu verstehen – mit all den Konflikten, Irrtümern und Willensantrieben, die manches Mal gut funktionieren und ein anderes Mal ins Chaos führen.

Wenn wir ein Bild vom Ganzen haben, von dem was wir kennen und was wir nicht kennen, dann können wir bewusster entscheiden, wo wir hin wollen. 

Ging Sigmund Freud noch davon aus, dass der Mensch aus drei Anteilen (Ich, Überich, Es) besteht, so geht die IndividualSystemik davon aus, dass es sich um weit mehr – nämlich 15-20 voneinander unabhängige Teilpersönlichkeiten – handelt, die in uns vor allem unbewusst agieren.  All diese Persönlichkeiten in uns agieren ständig miteinander, kämpfen, kooperieren, trixen sich aus, tarnen sich, verdrehen sich, sind sehr kreativ und erzeugen so oft ein Durcheinander in uns.

Wenn wir beginnen diese Teile zu erkennen, bewusst wahrzunehmen, zu verstehen, dann sind wir auf dem Weg der Selbstorientierung & Selbstorganisation. Diese 15-20 eigenständigen Teile in uns agieren jedes mit seiner eigenen „Sprache“ – mit Worten, Emotionen, inneren Bildern, Körpersprache und eigenem Energiefeld. D. h.  in uns ist eine enorme Vielzahl von Verhaltensmöglichkeiten ständig am Wirken und bringt uns immer wieder an unsere Grenzen des Verstehens. So wie wir nicht jedes Mal gleich auf etwas reagieren, reagieren auch die Teile in uns jedes Mal auf eine andere Art und Weise. Diese „Nichtberechenbarkeit“ machen Beziehungen kompliziert. Wenn wir beginnen uns selbst zu verstehen, dann haben wir auch die Möglichkeit den anderen besser zu verstehen. Mit der IndividualSystemik kann ich eine Reise zu mir selbst machen, zu all meinen Teilen, die wiederum verschiedene Schichten und Reaktionshaltungen  haben, die sich tarnen bis zur Unkenntlichkeit, um sich zu schützen und dadurch den Kontakt zu ihrer eigentlichen Natur verlieren. Das ursprüngliche natürliche Sein jedes Teils in uns wieder zu entdecken, aus dem Unbewussten zu holen – dazu bedarf es ein Verstehen mit dem Herzen, um zu fühlen, was wirklich gut für diesen Teil in uns ist.

Es ist nur eine kleine Gruppe von Teilen, die wir wahrnehmen und davon nur die Oberfläche. Die innere Welt dürstet nicht danach zu ihrem Ursprung, ihrer Essenz zurück zu kehren. Da dies mit schmerzhaften Erfahrungen verbunden ist bleiben wir gern an der Oberfläche oder nur bei einem Teil und dessen Essenz, das, was uns inzwischen bekannt ist. Der Weg zu den Essenzen unserer Teile ist ein machtvoller aber sehr verletzlicher Zustand, dem wir uns nicht gern aussetzen. Wir erwarten Antworten, die wir aber nur sehr selten von der Essenz erfahren. Jedoch entdecken wir auf dem Weg zu unserer Essenz auch Gutes, was in uns verborgen ist, von dem wir nichts wissen, nach dem wir nicht suchen, es aber finden auf diesem Weg auch durch spirituelle Energie. Teile unseres Seins, die immer da waren und da sind. Wir müssen nicht im Außen suchen, denn wir haben alles in uns, wir müssen nur im Jetzt leben.

Der Weg zur Essenz eines jeden Teils geht nur über den Weg zu sehen, was IST, ohne Erwartungen, um sich dann überraschen zu lassen, was darunter auftaucht.

Nimm was IST, werte nicht, erzeuge keine Ziele, keine Ideale – denn sie sind bereits da, in unserem Kern in der Tiefe – in der Essenz. Ich habe alles in mir, ich muss nur im SEIN leben und den Weg zurück in die Tiefe gehen, weil da ALLES ist in ganz reiner Form als Essenz. Diese Essenzen sind in der Regel ganz unversehrt und gesund. Es lohnt sich also diesen Weg in unsere eigenen Tiefen zu gehen. Leider werden wir von unseren negativen Erfahrungen so geprägt, dass wir lieber vermeiden und auf dem Weg stehen bleiben und verharren, als weiter zu gehen. Das sind die Schutzmechanismen der Teile, die diese negativen Erfahrungen mit dem Willen bewusst unterdrücken. Damit versperren sie uns den Weg zu unserem unbewussten Inneren.

Es ist eine Lebensaufgabe sich selbst zu erforschen. Und so geht es mir im Moment – jeder Satz von Artho Wittmann ist eine Herausforderung für mich und zwingt mich immer wieder neu zum Nachdenken, in mich Hineinfühlen und Innehalten.

Ich kann nur jedem empfehlen, der sich für dieses Thema interessiert selbst mal auf die Seite Individualsystemics von Artho Wittmann zu gehen  – es lohnt sich.

Alles Liebe

RAINBOW

 

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