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MEHR + SCHNELLER = BESSER ?

 

Ich beobachte zunehmend, dass die Menschen durch die moderne Kommunikationstechnik – wie Internet – Handy – TV – … nicht ent-lastet, sondern be-lastet werden – nämlich mit Informationen, die Mensch gar nicht zum Leben braucht. Unser Verstand wird damit zugeschmissen, ebenso wie mit neuen IT-Systemen, die angeblich die Arbeit erleichtern sollen. Immer mehr Programme überfluten die Firmen, Behörden und Krankenhäuser. So erfuhr ich bei einer Besichtigung eines Krankenhauses vom dortigen Direktor, dass 60% seiner Ressourcen (sprich Personal und Geld) für die Administration aufgewendet werden und nur 40% für die Betreuung der Patienten. Gesetzliche Auflagen der Krankenkassen u.ä. Behörden zwingen ihn dazu, nachzuweisen, dass die Ressourcen richtig verwendet werden. Das ist doch irrsinnig – ich verschwende 60% meiner Kapazitäten, um nachzuweisen, dass ich die 40% richtig ausgegeben habe.

Diese Tendenz erkenne ich auch in unserem Konzern, der durch seine globale Stellung sich veranlasst sieht alles zu vereinheitlichen, was nicht zu vereinheitlichen geht. Einerseits weil die rechtlichen Voraussetzungen in jedem Land anders sind und ebenso die Mentalität der Menschen.

Ich ertappe mich dabei, dass sich die 10-Stunden Arbeitstage häufen, da die administrativen Prozesse sich vervielfacht haben. Ja, ich bin in der Lage diese Prozesse abzuarbeiten – aber nicht mehr in der vorgesehenen Zeit. Wir alle kennen die „Launen“ unseres PCs und wissen, dass nicht immer alles reibungslos läuft. Langsam stoße auch ich an meine Grenzen der Belastbarkeit.

Ist es Hilfsbereitschaft oder schon Dummheit, dass ich inzwischen Anlaufstation für „Gott und die Welt“ bin.

Wann hört Fleiß und Gehorsam auf und beginnt die Verantwortungslosigkeit sich selbst gegenüber ?

Ich bemerke an mir, dass ich – durch Adrenalin gepusht – gar nicht mehr merke, wenn es ZU VIEL ist. Das spüre ich erst, wenn ich abends nicht zur Ruhe komme, wenn ich das Gefühl habe, ich bin noch im Hamsterrad. Ja, ich weiß, dass das stressbedingt ist und ja, ich weiß auch, dass Dauer-Stress dem Körper schadet und zu Burnout führen kann, wenn ich nicht lerne ein RICHTIGES MASS an Arbeitsanforderung und Arbeitszeit für mich zu wählen und auch einzuhalten.

ICH WEISS ES – und doch vergesse ich es zu tun, fällt es mir wieder schwer NEIN zu sagen.

Ich war schon mal weiter. Ich konnte konsequent NEIN sagen. Was ist passiert ? Habe ich mich von meinen Arbeitskollegen anstecken lassen, mich ins Hamsterrad ziehen lassen ? Ich weiß es nicht.

Ich weiß nur, ich muss es wieder lernen und auch tun.

Ich möchte mein Leben LEBEN! Ich möchte meine Sinne GENIESSEN! Ich will, dass es mir GUT geht. Ich nehme mir vor, meine diesjährige WINTER-ERFAHRUNG auch in den Frühling mitzunehmen– mir Freude, Besinnung, Zuwendung, Gelassenheit, Aufmerksamkeit und Achtung zu schenken!

ICH BIN so FREI, meine gewonnene Energie und Lebensfreude in mehr freie Zeit anstelle Arbeitszeit zu investieren. Ich bin so frei dies für MICH ganz persönlich zu nutzen, für meine Ent-wicklung, weil es für mich und für alle gut ist, wenn ich es tue. Denn nur wenn es mir gut geht, geht es auch den anderen gut. Noch ein weiter Weg – aber ich freue mich ihn bewusst zu gehen!

Mein Rezept: Achtet darauf, dass es Euch gut geht. Das ist die Voraussetzung für Eure Entwicklung. Ihr seid Vorbild, Visionäre, Zukunftsgestalter. Alles was wir heute tun, wirkt sich auf die Zukunft aus – aber auch alles was wir nicht tun.

In diesem Sinne wünsche ich Euch gute Gedanken, Kraft und Zuversicht.

Liebevolle Grüße und geht sorgsam mit Euch um

RAINBOW

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