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Winter – Rück – Blick

 

 

Dieser Winter hat uns wahrlich überrascht mit seiner Fülle und Beharrlichkeit. Frau Holle war ihm eine gute Gefährtin. Sie haben sich wahrlich prächtig verstanden und man spürte, dass ihnen das winterliche Treiben riesigen Spaß bereitete.

Schneeteppiche wurden ausgebreitet, Schneekristalle verzauberten jeden Zweig in ein weißes Kristallkleid und es war wie im Märchen.

Bruder Schneesturm hatte sich in den weiten Norden verzogen, so dass trotz klirrender Kälte es Freude machte die klare Winterluft bei einem Spaziergang zu genießen.

ALLES war weiß – die Dächer, Wiesen, Felder und Wälder. Jeder Baum und Strauch wurde eingehüllt in einen Schneepelz. Die Autofahrt wurde zu Rutschpartie.

Ich bin eigentlich eher ein Sommer-Mensch, ich liebe die Wärme und Sonne und konnte mit dem Winter bisher nicht so viel anfangen. Dieser Winter hat mich mit seiner Pracht und Schönheit verwöhnt und meine Aufmerksamkeit jeden Tag neu geweckt. Die lustige Vogelfamilie, die sich um die Futterhäuschen versammelten. Oft sah ich in den Vorgärten einen Vogelbaum – darin hingen kleine Futterhäuschen,  Meisenknödel und Äpfel. Ein wahres Paradies für unsere gefiederten Freunde.

Die Kinder konnten nach vielen schneearmen Wintern sich wieder mal nach Herzenslust am Rodelberg tummeln und viele Eltern rodelten gemeinsam mit ihnen den Hang hinunter. Die Bewegung tat allen gut!

Dieser Winter hat auch die Rücksichtnahme wieder mehr in den Vordergrund gebracht. Nachbarn schoben gemeinsam die Einfahrten frei und schippten die Schneehaufen beiseite. Die Enkelkinder unserer Nachbarin habe ich noch nie so oft gesehen, wie in diesem Winter. Regelmäßig befreiten sie den Gehweg von Schnee, besorgten ihrer Oma den Einkauf und waren auch sonst sehr umsichtig.

Irgendwie herrschte eine gewisse Umsicht und Hilfsbereitschaft – vor allem älteren Leuten gegenüber. Es herrschte eine höhere Aufmerksamkeit, einerseits war jeder darauf bedacht selbst nicht hinzufallen und aufeinander zu achten. Die Autofahrer fuhren langsamer und vorsichtiger – oder das Auto wurde ganz stehen gelassen, wenn es ging.

Dieser Winter war eine Übung in Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, Geduld und Ent-schleunigung.

Er zeigte uns, dass das Leben wirklich  lebenswert ist, wenn wir uns auf uns besinnen, wenn wir innehalten und auf uns acht geben. Er hat uns die Ruhe und die Bewegung gelehrt. Er hat uns eine wunderbar saubere Luft geschenkt und ein sauberen schneeweißen Anblick unserer Umgebung.

Am Wochenende fing es an zu tauen und überall hörte man die Eisklopfer – eine in diesem Jahr einzigartige  Rasse. Ihr Klopfen war weit hin zu hören – teils schnell und hell – oder kräftig und dumpf. Oft begleitet von einem Schürflaut, der auf ein zufriedenes Ergebnis hinwies. Ich konnte einige dieser Art beobachten. Sie machten sich vor allem auf den Gehwegen zu schaffen, welchen sie so lange beklopften, bis kein Eis mehr zu finden war.

Heute hat es geregnet und der Schnee schmilzt dahin, schmutziggraue Schneereste häufen sich am Straßenrand, Kieselsteine tummeln sich auf zahlreichen Gehwegen. Die Menschen laufen wieder sicherer und die Autos fahren wieder schneller. Fast hat es den Anschein, dass Mensch dieses rastlose Leben vermisst hat. Eigentlich schade.

Für mich war dieser Winter eine wunderbare Erfahrung. Er hatte etwas Kraftvolles und Majestätisches, er schenkte Freude und Besinnung, Zuwendung und Andacht. Er war mir ein guter Lehrer.

Mein Rezept: Haltet Euren eigenen Winter-Rückblick. Was hat Euch dieser Winter gebracht ? Wie habt Ihr die lange Winterzeit empfunden? Was habt Ihr Neues ent-decken können ? Was hat Euch besonders erfreut ?

Bis zum 20. März darf der Winter noch sein Zepter schwingen, denn erst dann ist Frühlingsanfang.

Die Meteorologen haben es da eiliger – für sie endet der Winter am 28.Februar.

Ich wünsche Euch allen noch viel Spaß und Freude bei der Bewegung an frischer Winterluft.

RAINBOW

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