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Sich selbst kennenlernen

14-10 sich selbst erkennen

„Wie kann man sich selbst kennenlernen? Durch Betrachten niemals, wohl aber durch Handeln“ – Goethe  hat die richtige Antwort darauf gegeben.

Wir schauen noch viel zu sehr auf andere, anstelle uns selbst einmal richtig zu betrachten, unser Handeln.

Wir regen uns über andere auf und merken gar nicht, dass dieser unsere inneren Regungen teilweise widerspiegelt. Regungen, von denen wir oft nichts wissen, die unbewusst in uns arbeiten. Irgendwann geht uns dann ein Licht auf und wir glauben nicht mehr an Zufälle, wenn wir immer wieder auf den gleichen Typ reinfallen und beginnen dann darüber nachzudenken.

Warum rege ich mich über das Verhalten solcher Typen auf?

Was hat das mit mir zu tun?

Und nach unzähligen Stunden und Wiederholungen wird ein Muster sichtbar, was uns „verfolgt“ wird plötzlich klar, dass dieses Muster vor langer Zeit geprägt hat.

Wenn wir ein Muster erkannt haben, haben wir die Möglichkeit es genauer anzuschauen. Wann hat es uns geprägt? Was waren die Umstände dabei? Wobei hat es mir geholfen? Ab wann wurde es zum Hindernis für uns?

Wir können ins Zwiegespräch mit diesem Muster gehen und alle Fragen stellen, die uns am Herzen liegen. Das geht am besten, wenn wir das Muster benennen können, es mit einem Gefühl verbinden können, dem Ganzen einen Namen geben können.

Solche Muster können Hörigkeit, Pflichgefühl, Unterordnung sein, denen wir als Kind kritiklos gefolgt sind, die uns damals auch Sicherheit gegeben haben, uns heute jedoch an unserer eigenen Entwicklung hindern, Fesseln sind, die wir ablegen wollen, die wir sprengen müssen.

Ein dominater Vater, der uns Angst gemacht hat, oder eine Mutter, die ständig an unser Pflichtgefühl appelliert hat –  diese Muster wiederholen sich. Da übernimmt der Chef die angsteinflößende Rolle des Vaters, die eingeschüchterte Kollegin, die Rolle der Mutter. Und wir sind mittendrin, folgen unseren Mustern und sind sauer auf den Chef, fühlen uns der Kollegin gegenüber verpflichtet. Am Ende ärgern wir uns über Beide – möchten, dass sie sich ändern, dabei müssen wir uns nur selbst ändern, wenn wir diese Muster ablegen, loslassen wollen.

Das ist nicht einfach, denn sie haben sich jahrelang eingeprägt. Deshalb müssen wir uns jedes Muster genau anschauen: Was steckt dahinter? Welche Gefühle sind damit verbunden? Was will ich stattdessen?

Wenn wir keine Angst mehr vor einem dominanten Vater/ Chef/ Kollegen/ … haben wollen, dann müssen wir uns selbst unserer Angst stellen. Angst ist ein Gefühl, was auf negative Erfahrungen beruht, die wir in der Vergangenheit gemacht haben. Diese früheren Erfahrungen haben wir zu unserer Wahrheit gemacht und in den Status der Allgemeingültigkeit erhoben. Unser Gehirn will dieser Wahrheit entsprechen und wir uns immer wieder in Situationen bringen, die diese „Wahrheit“ bestätigen.

Wir sehen plötzlich mehr rote Autos, wenn wir an diese Nachricht glauben, das immer mehr rote Autos gebaut werden (unabhängig ob es stimmt).

Man nennt das auch „Selbsterfüllende Prophezeiung“. Aber genau das können wir auch nutzen, um alte hinderliche Muster gegen neue förderliche Muster einzutauschen. Wir können die Angst vor dem Chef eintauschen gegen den Mut genau nachzufragen, was der Chef von uns erwartet. 

Ich habe die Erfahrung gemacht, je genauer ich nachgefragt habe, je konkreter ich seine Erwartungen kannte, desto besser konnte ich mich auf das Wesentliche konzenterieren und zum Termin liefern.  Ich brauchte mir keine Gedanken darüber zu machen, was er gemeint haben könnte.

Das hat mein Leben wirklich erleichtert.

Also, je konkreter wir nachfragen, desto klarer können wir handeln.

Angst hat auch immer mit Unsicherheit zu tun. Durch Nachfragen erhalten wir mehr Sicherheit, unsere Angst wird kleiner.

Das hat mir auch im privaten Leben sehr geholfen und vor allem mehr freie Zeit geschenkt.

Ich wünsche Euch viel Freude und Entdeckergeist beim Aufspüren Eurer Muster.

Liebe Grüße

RAINBOW

 

 

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