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Sensibilität & Entfaltung

Heute war richtiges Aprilwetter. Mal schien die Sonne bei strahlend blauem Himmel, schon zogen am Horizont dunkle Wolken auf. Ein kurzer Schauer teils Schneegraupel und schon war der „Spuk“ wieder vorbei.

Der Wind zerrte an den Ästen, zauste an den frischen Blattspitzen.

Nichts kann sie aufhalten die zarten Triebe wollen ans Licht, in die Welt. Sie glänzen in der Sonne, sind ganz zart, verletzlich.

Wir müssen sensibel mit diesen zarten Trieben umgehen, sonst brechen sie leicht.

Sie haben in den kalten Wintermonaten ruhig in ihren Knospen verharrt, den Frost durch den schützende Hülle gespürt und den Keim neuen Lebens gegen die Kälte verteidigt.

Jetzt ist die Zeit aufzubrechen, sich zu entfalten, der Welt zu zeigen, was in ihnen steckt.

Diese Zartheit und Filigranität dieser Blatttriebe können wir nur wenige Tage im Frühling erleben. Manche schützen sich mit kleinen Härchen vor zu kalter Luft.

Trotz Verletzlichkeit wagen sich die Blattspitzen mutig in die Welt.

Ein kalter Frost mag manchen von ihnen das Leben kosten, sie unansehnliche mit braunen Spitzen versehen, aber das wird sie nicht aufhalten. Der Keim des Lebens schiebt immer neue Blätter ans Licht und im Mai, wenn die ‚Eisheiligen‘ vorüber sind schenken sie Blüten das Leben.

Die Natur hat es so eingerichtet, dass alles zu seiner Zeit treibt, wächst, sich entfaltet und blüht.

Sensibel reagiert sie auf Temperaturänderungen, hält an kühlen Tagen inne, um an warmen Tagen förmlich zu explodieren. Die Pflanzenteile treiben ihre feinen Wurzeln ins Erdreich, dort wo sie Wasser und Nährstoffe zum Wachsen finden. Sie tun es, weil sie „wissen“ was zu tun ist, weil es sie die Natur in hunderten von Jahren „gelehrt“ hat.

Die Natur hat ihnen gelehrt, die Bedingungen, die sie vorfinden so zu nutzen, dass sie überleben und sich vermehren können.

Als ob jede Pflanze kleine Seismografen in sich hat für Temperatur-, Licht- und Nährstoffverhältnisse.

Ich wünschte, wir würden wahrnehmen, was unsere inneren Seismografen empfangen und für unsere Entfaltung nutzen.

Sensibilität bedeutet alle Sinne schärfen, empfangsbereit machen für Signale und Veränderungen.

Sensibilität bedeutet auch sich selbst zu öffnen, transparent zu sein und damit auch verletzlicher zu sein.

Doch diese Sensibilität ermöglicht uns Vielschichtigkeit, Einzigartigkeit zu erkennen und selbst zu zeigen.

Sensibilität, unser Seismograf der Sinne kann Verbindungen herstellen und Gemeinsamkeiten finden.

Sensibiltät lässt uns Dinge an uns entdecken, die wir durch Reaktionen anderer erfahren.

Sensibilität kann ein Spiegel unseres Selbst sein und zugleich einen Zugang zu anderen öffnen.

Senisbilität, sich seiner Sinne „bedienen“, Verletzlichkeit erkennen, verletzbar sein, entfalten und wachsen, empfangen und geben.

Es ist ein Wagnis in der heutigen , von Leistungsdruck getriebenen Welt, wo „knallharte“ Verhandlungen schnell zu Erfolg führen, wie Strohfeuer verbrennen und nichts als Asche hinterlassen.

Es braucht Mut und Ausdauer, Sensibiltät und Authentizität, Überzeugung und Zuversicht, um sich selbst in dieser Auseinandersetzung treu zu bleiben. Die Menschen um uns werden es spüren, dankbar annehmen und die Energie fühlen, dei uns alle verbindet – die Freude am Leben.

Lasst uns diese Lebensfreude und Zuversicht mit vielen gemeinsam und mit allen Sinnen erleben, denn wir leben durch unsere Sinne.

Liebevolle Grüße

RAINBOW

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