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Schnee-Gedanken

Das Neue Jahr  verwöhnt uns mit einem außergewöhnlich schneereichen Winter, vor allem hier im Norden. Tief „Daisy“ ist in aller Munde und die Nachrichtenagenturen berichten über die Unfälle und Katastrophen. Ein Gutes hatte die Panikmache im Voraus – es waren weniger Autos auf der Straße und mehr Menschen auf den Rodelhängen.

Im Radio wurde teilweise „schulfrei“ verkündet, so dass die Kinder noch einen zusätzlichen Tag hatten sich im Schnee zu tummeln. Da wurde mit allem, was greifbar war, den Hang hinunterschlittert – Hörnerschlitten, Holzschlitten, Plastikschlitten und Plastikrutscher, aber auch Reifen und Tüten wurden als wunderbare Transportmittel entdeckt. Auch eine Kinderluftmatratze erlebte ihren ersten Winter.

Unermüdlich wurde gerodelt und geschlittert – wieder hochgestapft, um dann wieder den Spaß bergab zu genießen. Fernseher und Playstation waren vergessen.

Es war wirklich eine Freude dabei zuzusehen und am liebsten wäre ich auch mitgerodelt, was aber in Ermanglung eines Schlittens ausfiel.

Meine Gedanken kreisten um den SCHNEE:

Schnee – für die einen ein Fluch und für die anderen ein Segen. Aber es ist Winter und zum Winter gehört nun auch einmal Schnee in all seinen Erscheinungsformen. Anfangs war es Schneepulver, welches sich zu feinen Eiskristallen verband. Später kamen dicke Schneeflocken, fedrig und watteweich, die sich sacht über die Pflanzen legten. Heute fiel nasser  Pappschnee und die Schneemann-Künstler konnten sich verwirklichen. Ich habe es beim morgendlichen Auto-frei-fegen gelassen genommen. Es heißt, die Inuit kennen hunderte Worte für Schnee – was verständlich ist, da sie ja die meiste Zeit ihres Lebens damit zu tun haben. Allerdings beschreiben sie jeden Zustand für Schnee – also „Schnee der  fällt“, „Schnee der liegt“ gehört ebenso dazu wie „Schnee, der körnig ist“ , „Schnee, der schwimmt“. Jegliche Art der Beschreibung von Schnee gehört dazu. Aber selbst wir kennen viele Arten des Schnees:  Pulverschnee, Neuschnee, Harsch, Altschnee, Kunstschnee, Pappschnee, Firnschnee … .

Und all dieser Schnee entsteht aus tausend und abertausend – ja Milliarden von sechseckigen Schneesternen.

Jeder Schneestern ist einzigartig – so wie wir Menschen. Keiner ist so wie der andere. Sicher einige sind sich ähnlich und bei bestimmten Bedingungen (abhängig von Temperatur, dem Wassergehalt der Wolke und deren Höhe) gibt es filigranere Formen oder eher schlichte und kompakte Formen. Und doch halten sie alle zusammen. Manche schließen sich schon zusammen, bevor sie die Erde erreichen und hüllen alles in ein  wunderbares sauberes Weiß – decken alles zu, wo sie landen. Dann können wir den einzelnen Schneestern nicht mehr erkennen und doch – ohne jeden einzelnen Stern gäbe es keinen so schönen Winter.

Und genau so ist es mit uns Menschen, wir sind alle Teil des Ganzen und formen das Ganze. Doch sollten wir dabei unsere Einzigartigkeit nicht vergessen, denn nur durch jeden Einzelnen kann unsere Umgebung so sein, wie wir sie wahrnehmen. Wir können Schneeflocken in einem Schneemann sein oder auf einem Rodelberg – oder aber auch die in einem Schneesturm, einer Schneeverwehung. Ich finde dies einen schönen Gedanken, dass wir Menschen uns aussuchen können, was wir mitgestalten wollen – bei Schneesternen ist das schon schwieriger. Aber ganz zum Schluss enden alle Schneesterne gleich – sie schmelzen und werden wieder zu Wolken, wo sie dann irgendwann wieder einmal als Schneesterne zur Erde kommen.

„Es kommt alles an den Tag, was unterm Schnee verborgen lag“ – Sprichwort-

„Die erste Liebe ist wie der erste Schnee, er bleibt gewöhnlich nicht lange liegen“ – Saphir-

„Wer glaubt mit anderen ständig im ‚Schnee von gestern’ stapfen zu müssen, darf sich nicht wundern, wenn er am Ende allein im Matsch steht.“ – M. T. Hellmann –

„Guter Rat ist wie Schnee, je leiser er fällt, desto länger bleibt er liegen“ – Finnisches Sprichwort-

Mein Rezept: Seid Euch Eurer Einzigartigkeit bewusst und sucht Euch aus, was und mit wem Ihr gestalten wollt, werdet aktiv, bevor Ihr von anderen umgestaltet und verformt  werdet. Seid Euer eigener Schneekünstler und formt Euer Leben selbst. Auch wenn es mal eisig zugeht oder Ihr kalte Finger bekommt, es lohnt sich.

Eine den Winter genießende

RAINBOW

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