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Rainbows Weihnachtsgeschichte

 

MARIKES WEIHNACHTSWUNSCHZETTEL

Endlich war er da – der 1. Advent. Nun konnte Marike ihren Weihnachtswunschzettel schreiben. Oh, wie war sie aufgeregt. Sie wünschte sich doch schon lange ein Puppenhaus und ein Fahrrad und ein Märchenbuch mit großen Buchstaben und vielen bunten Bildern drin. Ja – sie wollte es alleine lesen, denn das hatte sie im letzten Jahr in der Schule gelernt. Ach ja – noch einen Kaputzenpullover und einen Ringelschal, so wie ihre Freundin Ulrike und…. Sie hatte noch so viele Ideen, was sie sich wünschen könnte. Marike rannte zu ihrer Mutter und erzählte, was sie sich alles vom Weihnachtsmann wünschte. „Stopp, stopp – wie soll der Weihnachtsmann denn die vielen Geschenke tragen“ sagte Marikes Mutter. „ Er ist alt und Rudolf hat auch schon viele Jahre auf seinem Rentierrücken!“ „Wieso ? So viel ist das doch gar nicht, das schafft er schon !“ erwiderte Marike. „Und wenn alle Kinder sich so viel wünschen ?  – DREI Wünsche sind genug !“ sagte die Mutter und ging zum Telefon,  was gerade klingelte.  ‚Ja – Mutti hat Recht, es wäre zu viel für den Weihnachtsmann’ dachte Marike, denn schließlich wollte sie ja, dass der Weihnachtsmann sie auch nächstes Jahr besuchte. Plötzlich kam Marikes Mutter ganz aufgeregt in ihr Zimmer: „Ich muss schnell noch mal zu Baumanns, der Arzt ist gerade gekommen. Ich bin gleich zurück.“ ‚Mmhhh – ausgerechnet jetzt’ dachte Marike, ‚denn sie wollte sich doch gerade mit ihrer Mutter beraten, was sie sich nun vom Weihnachtsmann wünschen sollte.   Eine halbe Stunde später ging die Tür auf und Marikes Mutter schaute ganz ernst; an der Hand den kleinen Nachbarsjungen  Martin. Martin guckte ganz verstört und weinte.  Martins Mutti musste ins Krankenhaus. Und Martins Vati kommt erst zu Weihnachten nach Hause – Du weißt ja, er hilft den Menschen in Afrika. Solange bleibt Martin bei uns. Bist Du einverstanden, wenn er mit in Deinem Zimmer schläft ?“ Natürlich war Marike einverstanden – sie räumte schnell ihre Sachen weg und machte ein Fach in ihrem Kleiderschrank frei. Da konnte Martin seine Sachen einräumen. Und plötzlich wusste sie auch, was sie sich WIRKLICH vom Weihnachtsmann wünschte !  Nachdem Martin im Bett war, schrieb sie noch schnell ihre DREI Wünsche auf, steckte den Weihnachtswunschzettel in ein Briefumschlag und bat ihre Mutter um eine Briefmarke: „An den Weihnachtsmann in 8044 HIMMELREICH“  Zufrieden schlief sie ein.

In den Wochen bis zum Weihnachtsfest schaute Marike immer oft zum Himmel: ‚Hoffentlich kam der Brief rechtzeitig an !’ Am 24. Dezember waren Marike und Martin sehr aufgeregt. Martins Vater war aus Afrika zurück und gleich ins Krankenhaus zu Martins Mutter gefahren. Marikes Mutter bereitete das Abendessen vor und ihr Vater schmückte mit ihnen den Weihnachtsbaum. Abwechselnd hob er mal Marike, mal Martin hoch, damit sie die restlichen Weihnachtskugeln an den Baum hängen konnten.

Dann war es endlich soweit.  Weihnachtsmann klopfte an der Tür, stellte einen großen Sack mit Geschenken neben den Weihnachtsbaum und bat Marikes Eltern die Geschenke für ihn zu verteilen.  „Es werden von Jahr zu Jahr mehr Geschenke, die sich die Kinder wünschen – ich habe gar keine Zeit mehr bei Euch zu bleiben !“ beklagte sich der Weihnachtsmann. Er sah wirklich schon sehr abgehetzt und müde aus.  Schnell trugen Marike und Martin ihr Gedicht vor, was sie gemeinsam eingeübt hatten – und schon war der Weihnachtsmann wieder zur Tür hinaus. Und Martin blickte ihm traurig hinterher und wischte sich heimlich ein paar Tränen weg. Marikes Eltern verteilten die Geschenke: für Marike war ein Puppenhaus dabei, eine Fahrradklingel und eine Luftpumpe für das neue Fahrrad, sogar ein dickes großes Märchenbuch war dabei. Aber sie konnte sich nicht richtig freuen. ‚Hatte der Weihnachtsmann ihren Weihnachtswunschzettel gar nicht erhalten’ und blickte traurig ihre Mutter an. „Was ist denn los ? Du hast doch alles bekommen, was Du Dir gewünscht hast: ein Puppenhaus, ein Fahrrad, ein großes Märchenbuch und sogar der Kaputzenpullover ist dabei. Was fehlt denn noch ?“ „Das WICHTIGSTE !“ schluchzte Marike und warf sich weinend in die Arme ihrer Mutter.

Plötzlich klopfte es wieder – ‚vielleicht hat der Weihnachtsmann da WICHTIGSTE vergessen’ schoss es Marike durch den Kopf. Dann ging die Tür auf. Martins Vater schob einen Rollstuhl mit Martins Mutter in das Zimmer – sie musste sich nach der Operation noch ein bisschen schonen – aber sie lachte und Freudentränen liefen ihr über das ganze Gesicht. Martin rannte zu ihr und umarmte sie ganz fest und jauchzte vor Freude. ‚Der Weihnachtsmann hatte ihren Brief doch erhalten !’ Marike war glücklich und alle freuten sich über die gelungene Überraschung. Nach dem gemeinsamen Abendessen gab ihr Martins Mutter ein kleines weiches Päckchen. Als Marike es auspackte, kam ein wunderschöner, kunterbunter, kuscheliger Ringelschal zum Vorschein. „Das ist ein REGENBOGEN-Schal, den habe ich Dir im Krankenhaus gestrickt, weil Du Dich so lieb um Martin gekümmert hast -Danke“ sagte Martins Mutter. „Oh – ist der schön !“ staunte Marike und schwang ihn um ihren Hals und tanzte durchs ganze Zimmer. „Ich habe ihn in den Farben des Regenbogen gestrickt: ROT, ORANGE, GELB und GRÜN sind im Regenbogen drin; BLAU, INDIGO und VIOLETT machen den Regenbogen komplett. Weißt Du, wann ein Regenbogen am Himmel erscheint ?“ fragte sie Martins Mutter. „ Ja , wenn die Sonne scheint und es dabei regnet“ das hatte Marikes Vater ihr erklärt. „Ja, das stimmt – und weißt Du auch, das im Regenbogen ganz besondere Regentropfen sind ?“  ‚Was sollte denn daran besonders sein’ dachte Marike. „Es sind Freudentränen, durch die die Sonne scheint und einen Bogen in den wunderschönsten Farben über den Himmel spannt.“ erklärte Martins Mutter. „Oh – das ist schöööön ! Jetzt habe ich einen ganzen Schal voller Freude !!“ sie schlang den Schal um Martins Hals und sie tanzten und alberten noch den ganzen Abend herum – bis Martin müde und glücklich in den Armen seiner Mutter einschlief. Die Baumanns bedankten und verabschiedeten sich, es war ein wunderschönes Weihnachtsfest. Marikes Eltern räumten noch schnell auf, während sie sich wusch, den Schlafanzug anzog und unter die Bettdecke schlüpfte.

Als sie im Bett lag, dachte sie: ’Das war mein schönstes Weihnachtsfest, was ich bisher erlebt habe’ und ihre DREI Wünsche waren in Erfüllung gegangen und sogar noch ein paar mehr. Sie kuschelte sich in ihren Regenbogenschal und schlief glücklich ein.

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