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Mein Lebensfreude-Rezept

…probierte ich gemeinsam mit meiner Freundin in einem kleinen italienischen Restaurant in der Nähe des Rheinufers aus.

Wir sahen uns nach einer langen Zeit das erste Mal wieder persönlich und waren so froh über unser Wiedersehen.
Wir erzählten einander unsere Neuigkeiten und „Männer“-Geschichten – was Männer, Chefs und Kollegen so hergaben – und wir amüsierten uns wirklich köstlich.

Wir lachten und waren dabei so ausgelassen, dass wir gar nicht bemerkten, dass wir die Gäste in dem kleinen Gartenrestaurant- ausnahmslos alles Männer – quasi mit unterhielten.
Das bemerkten wir erst, als vom Nachbartisch die passenden lockeren gut gemeinten Ratschläge kamen.
Nach kurzem Innehalten waren wir um die entsprechenden Antworten nicht verlegen.

Männer wären nicht Männer, wenn sie – erst recht in komfortabler Überzahl – uns nicht des Besseren belehren würden.
Und so nahmen dann binnen kurzer Zeit alle männlichen Gäste – inklusive der beiden Kellner – an dem geselligen Austausch teil – bis auf einem Herrn, der in der Ecke saß. Dieser verzog keine Miene und ihn schien das ganze Treiben scheinbar überhaupt nicht zu interessieren.
Als Kölner dachte der sicher:: ‚Die sind ja reineweg jeck.’

Im Erzählen mit den anderen Gästen stellte sich dann heraus, dass einer aus der Stadt kam, in der ich lange wohnte – wir tauschten uns über ‚Bekannte’ aus – Einladungen wurden ausgesprochen.
Nur das Essen stoppte unser aller Redeschwall.

Auch der schweigsame Herr bekam seinen Teller mit Pasta.

Es war ein sehr schöner Abend, wir waren alle ausgelassen und fröhlich.

Meine Freundin und ich tranken noch ein letztes Glas Wein – als der schweigsame Herr nach dem Bezahlen an unseren Tisch kam und sagte:

„Ich esse seit einigen Jahren jeden Freitag hier Sahnenudeln – aber solche scharfen Sahnenudeln hab ich noch nie gegessen – sie haben ja sogar den Koch ganz verrückt gemacht.“ Sagte es – konnte ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken – und ging ganz zufrieden aus dem kleinen Lokal.

Auch wir machten uns dann auf den Nachhauseweg und mussten über den schweigsamen Herren mit seinen scharfen Sahnenudeln noch lange lachen und kichern.

Eine Woche später erhielt ich von meiner Freundin einen Zettel auf dem sie Folgendes für mich schrieb:

Rezept für „Milde Sahnenudeln“

Man nehme:

1 Portion Unbefangenheit
2 Teelöffel Übermut
100 Gramm italienische Lebensfreude
2 offene Herzen

Mixe alles zusammen = 100% Spaß

PS: könnte scharf werden ….

Und wir erinnern uns auch heute noch gern an die scharfen Sahnenudeln und fangen dabei an wieder herzhaft zu lachen.

Vielleicht habt auch Ihr so eine LEBENSFREUDE-Geschichte.

Mein Tipp: Hebt Euch etwas auf, was Euch an Eure Lebensfreude-Geschichten erinnert – etwas Kleines Handliches oder schreibt sie Euch kurz in ein kleines Buch oder auf ein Post-it als Lesezeichen. Ihr habt da sicher eigene kreative Ideen.

Dieses „kleine Etwas“ soll Euch das Lebensfreude-Gefühl, was Ihr bei Eurer Lebensfreude-Geschichte erlebt habt, in Euch wieder erlebbar machen.
Das Gehirn unterscheidet beim Fühlen nicht, ob Ihr es wirklich erlebt oder nur im Geiste noch einmal erlebt – es kommt nur auf das gute Gefühl an, was Ihr dabei verspürt.
Dieses Festhalten und Erinnern von guten Gefühlen in Verbindung mit guten Erlebnissen, nennt man ANKERN. Dabei helfen Eure „kleinen Etwas“ am Anfang immer ganz gut – später reicht auch schon nur die Erinnerung an das gute Gefühl, um es wieder hervorzurufen.

Für mich ist es zur lieben Gewohnheit geworden, mir immer etwas Kleines mitzunehmen, als Erinnerung an eine schöne Zeit und zum Ankurbeln positiver Gefühle.

Weiterhin viel Freude am Leben

RAINBOW

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