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Lebensenergiekonferenz – Fazit: Teil 3

09-15 Lebensenergiekonferenz Teil 3

Dieser Teil der Lebensenergiekonferenz beschäftigt sich mit dem eigenen Verhalten in Beziehungen, mit Glaubenssätzen und  natürlichen Gefühlen, Instinkten für ein freudvolles neues Lernen. Es geht darum Altes & Gewohntes auf den Prüfstand zu bringen, Hinderliches auszusortieren, Neues zuzulassen.

Veit und Andrea Lindau haben in ihrem Beitrag über die Qualität von Beziehungen gesprochen, die einen erheblichen Einfluss auf unsere Lebensenergie haben.

Beide sind seit 20 Jahren miteinander verheiratet und haben selbst Höhen und Tiefen in ihrer Beziehung überwunden. Über persönliche Zwänge sind sie zum Thema  „Beziehungen“ gelangt und haben festgestellt, dass alles über die Beziehungsebene erreicht – oder eben nicht erreicht wird. Wir sind soziale Wesen. Unsere Gehirne sind so konzipiert, dass wir miteinander kommunizieren, interagieren und dadurch unsere Potenziale entfalten. Lebendige Beziehungen beflügeln uns.

Eine Beziehung ist dann fruchtbar und sinnvoll, wenn sie etwas hat, was einem höheren Zweck dient und wir dabei zu uns selbst ehrlich sind. Hinterfragen: Was führt uns zusammen, lässt uns zusammen einen höheren Zweck erfüllen? Was nährt mich? Was vergiftet mich? Es ist wichtig dabei auf sich selbst zu schauen, sich selbst zu prüfen. Schonungslose Ehrlichkeit – ohne Grabenkämpfe – sind die beste Möglichkeit für die Erhaltung einer lebendigen Beziehung, die beiden Partnern eine Entwicklung bietet – aus Respekt und Anerkennung – nicht durch Kampf. Ehrlichkeit ist ein scharfes Schwert und muss mit Achtsamkeit eingesetzt werden. Eigene Potenzialentfaltung und sich gegenseitig weiterentwickeln – das ist möglich, indem man Ziele gemeinsam aushandelt, dann kann jeder seine Ziele mit einbringen und man kann sich gegenseitig stärken.

Ich muss eine Beziehung zum Partner ebenso pflegen und ernst nehmen, wie die zu einem Kunden: Vereinbarungen einhalten, Zeit miteinander verbringen, Verwöhnen, Komplimente machen, Dienstleistungen erbringen – so wie wir es auch in guten Geschäftsbeziehungen machen – sie pflegen.

Andrea und Veit üben einmal am Tag (20%) ehrliche Kritik – aber keine endlosen Debatten – und den Rest des Tages (80%) „Buttern“ sie in die Beziehung rein – investieren in sie für gemeinsames Wachstum.  Strafe (etwas Sinnvolles, was man aber nicht gern macht z. B. Joggen), wenn Vereinbarungen nicht eingehalten werden – aber auch Belohnung für Erreichtes. Gemeinsame Ziele im Auge behalten, dem Ego unterordnen und verinnerlichen, dass ich mir selber weh tue, wenn ich meinem Partner weh tue, denn Beziehungen betreffen immer beide.

Besonders gefällt mir die Aussage von Andrea, dass wir dem anderen gegenüber nie was schuldig sind, sondern ein Geschenk füreinander sind und alles als ein Geschenk betrachten – nichts ist selbstverständlich, es gibt keine Bringeschuld.

Veit rät zu realisieren, wie kostbar unser Leben ist und wir keine Zeit in nervige, energieraubende Beziehungen verplempern sollten. Es gibt noch ganz viel Interessantes zu Beziehungen von den Beiden zu erzählen, aber schaut selbst auf ihre Seite Life Trust.

Ina Rudolph ist Schauspielerin, Buchautorin und coacht nach dem Prinzip von Kati Byron „The Work“ mit  4  Fragen, die uns dabei helfen alte hinderliche Glaubenssätze aufzuspüren, loszulassen und durch hilfreiche zu ersetzen. Dadurch können wir ein enormes Potenzial an Lebensenergie freisetzen. Wir können diese Technik allein anwenden indem wir uns den schlimmsten Glaubenssatz heraussuchen und die 4 Fragen stellen: 1. Frage: Ist das überhaupt wahr, was ich glaube? Stimmt das für mich oder ist es ein Glaubenssatz von anderen (z. B. Eltern) übernommen? JA /NEIN – Allein das Hinterfragen schafft Erleichterung, wenn dieser Gedanke nicht zwingend stimmen muss   – 2. Frage: Wenn JA – Kann ich 100% sicher wissen, dass es wahr ist? Da es nie eine 100%ige Sicherheit gibt (Verstand sucht die 0,02% wo es nicht wahr ist) und erleichtert uns damit diesen Glaubenssatz in Zweifel zu ziehen und loszulassen. Es kommt z. B. Mitgefühl für den anderen hoch, es kommt zur Ent-spannung. 3. Frage: Was passiert, wenn ich das glaube? Wie reagiere ich? Welche Gefühle tauchen bei mir auf? Dadurch werden wir gezwungen unsere aufkommenden Reaktionen und Gefühle anzuschauen, wahr zu nehmen. Erst dann kann ich sie wirklich loslassen. 4. Frage: Wer wäre ich ohne diesen Gedanken/ Glaubensatz? Dadurch schaffe ich einen Freiraum ohne Vorurteile in dem etwas Neues entstehen kann, was mir gut tut z. B. kann ich den Glaubenssatz umdrehen und zu  positiven Gedanken kommen.

Wir leben im Jetzt – machen uns aber Gedanken über die Vergangenheit oder Zukunft, die wir nicht beeinflussen können- nur die Gegenwart ist von uns beeinflussbar. Negative Gedanken zulassen und Distanz dazu einnehmen – nicht verdrängen und sich nicht von ihnen beherrschen lassen – sich selber Zeit geben, um diese Gedanken ziehen zu lassen.

Christian Dietrich Opitz berichtete über das richtige freudvolle Lernen. In alten Klöstern war Lernen eine Bußübung. Die Schulen für Kinder sind aus diesen Klosterschulen und Militärschulen entstanden, nach strengen Regeln, nicht freudvoll, nicht dem kindlichen Entwicklungsstand angepasst. So wird den Kindern zu früh das Lesen beigebracht, was ein erzwungenes Fokussieren bedeutet in einer Zeit, in der die Kinder noch dabei sind sich räumlich und sprachlich zu orientieren. Sie werden gezwungen still zu sitzen, während räumliche Weite und Offenheit für ihre Erkundung natürlich ist. Lernen ist Anstrengung, führt zur Ermüdung weil wir gegen unseren Körper arbeiten. Es gibt auch eine andere Art des Lernens mit Bewegung und Freude. Bereits die alten Griechen haben in Wandelhallen im Gehen unterrichtet.  Goethe hat im Stehen gearbeitet. Bewegung aktiviert andere Komponenten in unserem Gehirn, produziert Dopamin – langes  Sitzen fährt  die Aktivität der Neurotransmitter nach unten (Ermüdung).

Lernen kann sich genauso anfühlen wie Spielen und uns ein belebendes Gefühl vermitteln indem wir uns Wissen gefühlsmäßig zugängig machen. Dopaminmangel führt zu Wunsch nach mehr Bewegung (Zappelphilipp), deshalb alle 25 Minuten Bewegungspausen einlegen. Gefühlsmäßig einen Bezug zum Lernstoff herstellen, es sich zu eigen machen, durch leidenschaftliches Diskutieren, Rollenspiele, … .Freudvolles Lernen durch kreatives und freies Denken möglich. Sich etwas hart erarbeiten, sonst ist es nichts wert – das ist ein alter Glaubenssatz!  Besser: mit Freude und Leichtigkeit lernen.

Fachbücher liefern uns meist nur 11% neues Wissen – sprechen unseren Verstand an – nicht unser Gefühl, deshalb langweilig und anstrengend.

Zeitungsjournalisten können neues Wissen besser rüber bringen, da sie es so verpacken, dass es für den Leser interessant, anschaulich und gefühlsmäßig ist.

1-2 min Bewegung alle halbe Stunde aktiviert die Neurotransmitter – wodurch wir besser lernen können. Hungrig lernt es sich auch besser – nicht zu üppig essen in Lernphasen, es soll leicht verdaulich sein – also Obst & Gemüse. Nach dem Lernen die Hauptmahlzeit und anschließend entspannen.

Interessant war für mich die Aussage von Christian Dietrich Opitz, dass gut zu lernen keine Talentsache ist, keine Sache der Begabung, sondern dass sich unsere natürlichen Instinkte gegen unnatürliches Lernen  stellen. Besser ist es den eigenen Instinkten treu zu bleiben und den eigenen Lern-Gefühlen zu folgen.

Eine ganz neue Art des Lernens – aber eine freudvolle und effiziente zugleich.

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