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Erwartungen

Meinen diesjährigen Urlaub habe ich mehr oder weniger planlos erwartet. Somit hatte ich auch keine großen Erwartungen an das, was dann auf mich zukam.

Das war eine gute Erfahrung für mich, denn mein Urlaub war – auch wenn wir ihn in planlos verbrachten – dennoch angefüllt mit vielen unerwarteten Erlebnissen.

Meine Aufmerksamkeit war viel stärker auf den Augenblick konzentriert, auf das, was mir begegnete. Ich war fähig in dem, was  mir begegnete Möglichkeiten zu sehen, ob es sich um einen spontanen Besuch einer Ausstellung handelte oder das Erklimmen eines Kirchturmes oder nach vielen Jahren wieder einmal zu paddeln.

Wir entschieden direkt vor Ort – ja – oder nein. Es war viel entspannter als ich dachte.

„Wenn man nichts erwartet, dann kann man auch nicht enttäuscht werden“ – habe ich einmal gelesen – und genau so ist es.

Ich empfinde Erwartungen als nicht ausgesprochene Forderungen – die ich an andere habe oder auch andere an mich.

Warum unausgesprochenen Forderungen stellen und erwarten, dass andere dies ja wissen müssten, wenn es so viel unaufgeregter und entspannter geht. So können auch  keine Missverständnisse entstehen und damit auch keine Streitigkeiten.

Erwartungen, und damit Forderungen, haben für mich inzwischen einen faden Beigeschmack.

Eine höflich herangetragene Bitte oder ein ausgesprochenen Wunsch findet schon eher einen Adressaten, vor allem, wenn ich die Person direkt anspreche.

Auch Erwartungen, die ich selbst an mich stelle, sind für mich indirekt die Erwartungen, die andere an mich haben und die ich schon als Glaubenssatz für mich verinnerlicht habe.

Ich erwarte von mir perfekt zu sein, weil dies meine Eltern von mir gefordert und erwartet haben. Das hat sich so eingeprägt, dass es mir schwer fällt, eine (in meinen Augen) nicht ganz perfekt ausgeführte Aufgabe abzugeben. Das erzeugt in mir Unzufriedenheit und ein schlechtes Gewissen. Um das wieder wett zu machen, nehme ich mir dann vor, es beim nächsten Mal besonders gut zu machen und schon bin ich in einem Teufelskreis – ausgelöst von ERWARTUNGEN.

Ich habe inzwischen die Erfahrung  gemacht, dass eine schnelle Abarbeitung und 80% perfekt absolut ausreichend sind.

„Schnell und gut ist besser als langsam und perfekt.“ – ist nun meine Devise.

Inzwischen kann ich ganz gut damit leben – aber auch das war ein Prozess des Lernens und Aushaltens. Es ist nichts passiert, weil es nicht perfekt war – im Gegenteil – alle sind zufrieden, wenn sie eine schnelle Antwort bekommen, sie fühlen sich ernst genommen und wert geschätzt.

Nach dem Erlebnis mit meinem Urlaub ist bei mir nun endgültig der Groschen – oder Cent – gerutscht und ich habe für mich beschlossen ERWARTUNGEN auf die Ersatzbank zu schicken.

Ich fühle mich so viel freier und leichter , einfach unbeschwerter.

Ich muss mich nur immer wieder daran erinnern, denn Glaubenssätze sind sehr hartnäckig und schwerfällig, die lassen sich nicht so schnell aus der Welt räumen.

Wie sind Eure Erfahrungen mit Erwartungen ?

Ich wünsche  Euch noch viel Un-Erwartetes und  ein paar schöne Tage mit viel Licht

Liebevolle Grüße

RAINBOW

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