Blogthemen

EHEC

Es ist schon ein beklemmendes Gefühl inmitten einer Epidemie zu sein, deren ursächlicher Auslöser man nicht kennt.

Wochenlang forschen die Menschen in Labors, untersuchen Gurken, Tomaten, Salat – finden den Erreger bei spanischen Gurken und keiner weiß, wie sie dort hingelangten.

Die Wissenschaft hat es möglich gemacht Satelliten zu anderen Planeten zu schicken, rund um den Erdball per Handy die neuesten Nachrichten zu empfangen, Maschinen zu entwickeln , die unser Leben  immer mehr bestimmen.

Und dann mutiert ein , im Darm der Rinder lebendes Bakterium und wir Menschen stehen dem hilflos gegenüber.

Menschen sterben, andere werden den Rest ihres Lebens mit einer defekten Niere leben müssen.

Für mich stellt sich die Frage:

Warum ist das passiert ?

Warum tun wir Menschen alles, um unser Leben durch Wissenschaft und Technik immer mehr von Maschinen und Profit abhängig zu machen?

Unser Leben überschlägt sich, die Zeit, die wir scheinbar durch Vorteile der Technik gewinnen, ist bereits verplant, noch ehe wir sie wirklich nutzen können.

Ist DAS der Sinn des Lebens ?

Geld und Reichtum anhäufen ?– sich mit den daraus entstehenden Problemen rumschlagen, die Hast nach immer mehr Erlebnissen und neuen Kicks ?

Wir konzentrieren uns darauf, wie wir schnellstens möglichst viele der zahlreichen Angebote unserer Gesellschaft für uns nutzen können. Je mehr, desto besser. Wir konzentrieren unsere Aufmerksamkeit auf den Konsum –ob materiell oder ideell, auf alles, was uns von außen angeboten wird.

Wir werden durch Werbung manipuliert, durch falsche Versprechen wird uns Wohlergehen suggeriert, scheinbare Mangel als Sicherheitsrisiko weiß gemacht.

Inzwischen ist alles zu einer käuflichen Ware geworden. Und je mehr wir davon konsumieren, um so besser.

Nur für wen ?

Ist es besser mehr Fleisch zu essen, was eine Massenviehhaltung nach sich zieht?

Eine Massenviehhaltung, das ist intensive Tierwirtschaft, was bedeutet, dass immer mehr Tiere, immer schneller zu noch höherem Gewicht kommen.

Und wie wird das verwirklicht ?

–      Durch mehr Tiere in einem Raum

–      Durch Zucht besonders ertragreicher Tiere

–      Durch Gabe von Kraftfutter und Medikamenten

Nichts erinnert mehr an einen Bauernhof, den ich noch aus meiner Kinderzeit kenne, wo Kühe, Ziegen und Schafe gemeinsam mit Gänsen, Hühnern und Kaninchen lebten und von Erwachsenen und Kindern  liebevoll versorgt wurden.

Die Ziege und Schafe wurden auf der Wiese hinter dem Haus angepflockt und umgepflockt, wenn sie die Stelle abgegrast hatten. Kühe verbrachten ihre Zeit auf der Weide. Hühner und Gänse liefen frei umher und wurden am Abend mit einem Futternapf in den Stall gelockt. Für die Kaninchen im Stall gab‘s über den Tag frisches Grün und abends Heu und Futter aus Kartoffeln, Möhren und Gemüse der Saison und Haferflocken. Trockenes Brot wurde dann gerecht unter alle Tiere verteilt.

Und Fleisch gab es für uns  Menschen nur 1x in der Woche.

Es war eine Zeit in der Mensch und Tier harmonisch im Einklang lebten, einen Tagesablauf, der sich  dem  Lauf der Natur anpasste.

Heute ist es in der Regel umgekehrt, die Natur wird den Bedürfnissen der Menschen angepasst, vor allem dem Bedürfnis nach Profit.

Und Fleisch gibt es täglich mehrmals auf dem Tisch.

Es gab die Rinderseuche mit BSE, es gab die Schweine- und Vogelgrippe, aber was hat sich am Verhalten der Menschen geändert ?

Es gibt mehr Bio-Bauern – und das ist gut so – aber dafür ist das Fleisch aus der Massentierhaltung billiger geworden, wir haben jetzt noch mehr die Qual der Wahl.

Ich weiß, dass viele Leser sich sehr bewusst ernähren, auf Fleisch ganz verzichten oder dieses gemäßigt genießen und tragen mit diesem Verhalten dazu bei, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Und doch habe ich Sorge, dass auch diese Epidemie die Mehrheit der Menschen nicht zum Umdenken bringt.

Letztendlich glauben diese, dass es ja an den Gurken lag – und auf Gurken kann man ja eine zeitlang verzichten.

Nachdenkliche und hoffnungsvolle Grüße

RAINBOW

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.

Archiv