Blogthemen

Mein Ich

Ein Blick in unser Inneres

11-15 Ein Blick ins Innere

Der Vortrag  von ARTHO WITTEMANN auf der Lebensenergiekonferenz zur Architektur der Psyche hat mich ganz schön gerüttelt und noch mehr über mich nachdenken lassen. Es ist so faszinierend die eigene Psyche zu erforschen, in die Tiefen des Bewusstseins abzutauchen und zu hoffen, dass man die Tür zum Unterbewusstsein ein wenig öffnen und Teile davon ans Licht holen kann.

Es lässt mich nicht los, dieses Thema: Ich bin mehr als nur EINE Person – ich bin VIELE – wie viele, da bin ich gerade dabei es zu ergründen.

Ich konnte nicht anders und habe mir das  Buch von Veena Wittemann – „Die geheimen Bewohner der Seele – und wie sie unser Leben bestimmen“ bestellt und „verschlungen“. In ihm beschreiben drei Frauen den Weg zu ihren inneren Bewohnern. Und bei jeder der drei Frauen habe ich mich in Teilen wieder gefunden und konnte Vieles bei mir wieder erkennen. Dieses Buch beschreibt durch die eigenen Berichte der drei Frauen sehr anschaulich und gut nachvollziehbar, was da in uns vorgeht.

Alle drei Frauen haben sich schon vorher für sich selbst interessiert,  warum sie gerade so ticken, wie sie ticken, Kurse und Seminare besucht, um Erklärungen zu bekommen oder Lösungswege um ihre „Baustellen“ endlich aufzulösen. Aber immer wieder wurden sie von ihren geheimen Bewohnern, von denen wir ja nichts wissen, in der Ent-wicklung zurückgehalten.

Ziel der geheimen Bewohner ist es, alles dabei zu belassen, wie es ist – sie haben sich im Laufe des Lebens solche Strategien angeeignet, die uns vor Verletzungen und Ent-täuschungen schützen sollen. Aus gutem Grund, denn wir haben diese Verletzungen und Enttäuschungen früher als sehr schmerzhaft erlebt und sind fast daran zerbrochen, hätten sie uns nicht davor bewahrt, indem sie diese Strategie der Vermeidung, Ablehnung oder was auch immer für uns entwickelt haben und aus dem Untergrund heraus, unsichtbar für uns und andere, agieren sie und halten die Fäden in der Hand. Sie haben sich in den tiefsten Ecken des Unterbewusstsein verschanzt und bis zur Unkenntlichkeit getarnt mit ihrer Mission – an ihrer Verweigerung festzuhalten. Sie entwickeln so bizarre Taktiken, getarnt als Fürsorge in Kombination mit Ablenkung und immer bedacht darauf, dass sich nichts ändert. Unlust, Müdigkeit, Zweifel, Ausreden und vieles mehr aktiveren dann das eigene Sabotage-Programm, damit ja alles beim Alten bleibt.

Die Therapie der Individualsystemik braucht Zeit und die ständige Auseinandersetzung mit unseren inneren Bewohnern, die uns dann an die Pforte der geheimen Bewohner führt. Diese Pforte zu finden, die geheimen Bewohner dazu zu bewegen, dass sie uns diese öffnet ist ein langer Prozess im dem die Frauen mit ungeahnten heftigen Reaktionen konfrontiert werden. Anstelle der erhofften Besserung und eines Lichtblickes werden sie zuerst mit der ablehnenden Wucht der inneren Bewohner konfrontiert, ihren schmerzenden Wahrheiten. Der Gedanke am Aufhören war bei allen Frauen immer allgegenwärtig in solchen Abschnitten, aber da ist auch die Zuversicht und Leichtigkeit, die sich bemerkbar macht.

Alle Frauen stellen sich ihren geheimen Bewohnern, lernen sie verstehen, ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen und ihre Stärken zu nutzen. Das Leben aller drei Frauen hat sich grundlegend geändert.

Nun werde ich mich noch intensiver mit der Induvidualsystemik beschäftigen und hoffe so meinen geheimen Bewohnern der Seele auf die Spur zu kommen. Also habe ich mir von Artho Wittemann das Buch „Die Architektur der Innenwelt –  Warum wir erst anfangen uns selbst zu verstehen“ schicken lassen und bin gespannt, was mich da erwartet und welche Erkenntnisse ich bekomme.

Liebe Grüße

RAINBOW

 

Lebensenergiekonferenz – Fazit: Teil 4

10-15 Lebensenergiekonferenz Teil 4

Eigentlich wollte ich nicht so lange mit dem vierten Teil warten, aber die Grippe hatte mich erwischt und so ist vieles liegen geblieben. Und beim Durcharbeiten des Artikels von Artho Wittmann „Die Architektur der Psyche und somatische Intelligenz“ bin ich hängen geblieben. Es ist ein sehr spannendes Thema und es beschäftigt mich immer noch – die Erkenntnis, dasswir nicht eine Person – auch nicht drei, wie es Freud beschreibt, sondern 15 -20 eigenständige Anteile in uns sind.

Das war schon ein Erdrutsch für mich und ich bin immer noch bei der Verarbeitung. Jeder Satz lässt mich wieder neu nachdenken und überlegen. Deshalb hat es echt lange gedauert bis ich diesen Teil geschrieben habe.

Artho Wittmann ist Begründer der IndividualSystemik und hat die Architektur der Psyche in seinem Fokus. Er versteht die Psyche als ein System mit klarer, systematischer und verständlicher Struktur, was seine Erkenntnis aus über 30 Jahren Forschung auf diesem Gebiet ist. Er sieht sich als „Lernender“ der die Vielzahl von Methoden und Ansichten in einem System vereint hat und mit der IndividualSystemik ein Metamodell anbietet, das alle Theorien, Konzepte und Methoden berücksichtigt, um sie in Bezug auf das Ganze besser verstehen zu können.

Er geht davon aus, dass das Wichtigste ist sich selbst zu verstehen – mit all den Konflikten, Irrtümern und Willensantrieben, die manches Mal gut funktionieren und ein anderes Mal ins Chaos führen.

Wenn wir ein Bild vom Ganzen haben, von dem was wir kennen und was wir nicht kennen, dann können wir bewusster entscheiden, wo wir hin wollen. 

Ging Sigmund Freud noch davon aus, dass der Mensch aus drei Anteilen (Ich, Überich, Es) besteht, so geht die IndividualSystemik davon aus, dass es sich um weit mehr – nämlich 15-20 voneinander unabhängige Teilpersönlichkeiten – handelt, die in uns vor allem unbewusst agieren.  All diese Persönlichkeiten in uns agieren ständig miteinander, kämpfen, kooperieren, trixen sich aus, tarnen sich, verdrehen sich, sind sehr kreativ und erzeugen so oft ein Durcheinander in uns.

Wenn wir beginnen diese Teile zu erkennen, bewusst wahrzunehmen, zu verstehen, dann sind wir auf dem Weg der Selbstorientierung & Selbstorganisation. Diese 15-20 eigenständigen Teile in uns agieren jedes mit seiner eigenen „Sprache“ – mit Worten, Emotionen, inneren Bildern, Körpersprache und eigenem Energiefeld. D. h.  in uns ist eine enorme Vielzahl von Verhaltensmöglichkeiten ständig am Wirken und bringt uns immer wieder an unsere Grenzen des Verstehens. So wie wir nicht jedes Mal gleich auf etwas reagieren, reagieren auch die Teile in uns jedes Mal auf eine andere Art und Weise. Diese „Nichtberechenbarkeit“ machen Beziehungen kompliziert. Wenn wir beginnen uns selbst zu verstehen, dann haben wir auch die Möglichkeit den anderen besser zu verstehen. Mit der IndividualSystemik kann ich eine Reise zu mir selbst machen, zu all meinen Teilen, die wiederum verschiedene Schichten und Reaktionshaltungen  haben, die sich tarnen bis zur Unkenntlichkeit, um sich zu schützen und dadurch den Kontakt zu ihrer eigentlichen Natur verlieren. Das ursprüngliche natürliche Sein jedes Teils in uns wieder zu entdecken, aus dem Unbewussten zu holen – dazu bedarf es ein Verstehen mit dem Herzen, um zu fühlen, was wirklich gut für diesen Teil in uns ist.

Es ist nur eine kleine Gruppe von Teilen, die wir wahrnehmen und davon nur die Oberfläche. Die innere Welt dürstet nicht danach zu ihrem Ursprung, ihrer Essenz zurück zu kehren. Da dies mit schmerzhaften Erfahrungen verbunden ist bleiben wir gern an der Oberfläche oder nur bei einem Teil und dessen Essenz, das, was uns inzwischen bekannt ist. Der Weg zu den Essenzen unserer Teile ist ein machtvoller aber sehr verletzlicher Zustand, dem wir uns nicht gern aussetzen. Wir erwarten Antworten, die wir aber nur sehr selten von der Essenz erfahren. Jedoch entdecken wir auf dem Weg zu unserer Essenz auch Gutes, was in uns verborgen ist, von dem wir nichts wissen, nach dem wir nicht suchen, es aber finden auf diesem Weg auch durch spirituelle Energie. Teile unseres Seins, die immer da waren und da sind. Wir müssen nicht im Außen suchen, denn wir haben alles in uns, wir müssen nur im Jetzt leben.

Der Weg zur Essenz eines jeden Teils geht nur über den Weg zu sehen, was IST, ohne Erwartungen, um sich dann überraschen zu lassen, was darunter auftaucht.

Nimm was IST, werte nicht, erzeuge keine Ziele, keine Ideale – denn sie sind bereits da, in unserem Kern in der Tiefe – in der Essenz. Ich habe alles in mir, ich muss nur im SEIN leben und den Weg zurück in die Tiefe gehen, weil da ALLES ist in ganz reiner Form als Essenz. Diese Essenzen sind in der Regel ganz unversehrt und gesund. Es lohnt sich also diesen Weg in unsere eigenen Tiefen zu gehen. Leider werden wir von unseren negativen Erfahrungen so geprägt, dass wir lieber vermeiden und auf dem Weg stehen bleiben und verharren, als weiter zu gehen. Das sind die Schutzmechanismen der Teile, die diese negativen Erfahrungen mit dem Willen bewusst unterdrücken. Damit versperren sie uns den Weg zu unserem unbewussten Inneren.

Es ist eine Lebensaufgabe sich selbst zu erforschen. Und so geht es mir im Moment – jeder Satz von Artho Wittmann ist eine Herausforderung für mich und zwingt mich immer wieder neu zum Nachdenken, in mich Hineinfühlen und Innehalten.

Ich kann nur jedem empfehlen, der sich für dieses Thema interessiert selbst mal auf die Seite Individualsystemics von Artho Wittmann zu gehen  – es lohnt sich.

Alles Liebe

RAINBOW

 

Selbstwahrnehmung

02-15 Selbstwahrnehmung

Die Menge der  Informationen die wir von der Außenwelt bekommen hat sich in den letzten Jahren dramatisch erhöht. Vor 50 Jahren ging man noch davon aus, dass sich das Wissen alle 5 Jahre verdoppelt. Damals wurde Wissen und Information noch hauptsächlich durch Bücher und gedruckte Medien verbreitet. Das Radio und Fernsehen wurden hauptsächlich für Unterhaltung und Tagesnachrichten genutzt.

Die heutige moderne Kommunikationstechnik, gepaart mit Wissensportalen wie Wikipedia und Suchmaschinen wie google, Yahoo, … (es gibt über 600) und Millionen von Webseiten halten einen solchen Informationsfluß für uns bereit, der uns quasi zuschüttet mit Informationen. Verkaufsportale locken mit diversen Angeboten und Vergünstigungen und versprechen uns „das Blaue vom Himmel“. 

Unser Kopf ist rund um die Uhr beschäftigt all das aufzunehmen. Bewusst und unbewusst werden wir mit Daten zugemüllt, sind wir Manipulationen durch unterschwellige Sinnesreizung vor allem durch Farben, Gerüche, Geräusche, Geschmacksstoffe usw.  ausgeliefert. 

Wir werden darauf konditioniert all das zu bedienen. Wir werden animiert uns nach bestimmten „Vorbildern“ zu richten (Topmodel, Superstar,….), einer Mode anzupassen.

Wem nützt das? – nicht uns, nicht unserem Ich – nur unserem Ego, was sich mit anderen misst, was vergleicht und uns anstachelt all dem zu folgen.

Im Job sind wir ehrgeizig um voran zu kommen, machen Überstunden und nehmen oft auch noch Arbeit mit nach Hause und bleiben so mit der Matrix verbunden – die moderne Technik macht’s möglich. Bei mir war es jedenfalls so.

Kein Wunder, dass mich das mit der Zeit immer mehr von mir selbst entfernt hat. Um auch optisch mithalten zu können habe ich mich dem Modediktat unterworfen, bin in Highheels zur Arbeit und nie ungeschminkt aus dem Haus gegangen. Und wenn nach der Arbeit noch „um die Häuser gezogen“ wurde, war ich auch dabei.

Erst heute ist mir bewusst, wie sehr ich mich von mir selbst entfernt habe.

Kein Wunder, dass sich irgendwann mal unser Körper mit Beschwerden und Krankheiten meldet.  Er will uns signalisieren, dass da was nicht in die richtige Richtung läuft. Ignorieren wir das, dann ist das nächste Signal heftiger bis zum „großen Knall“, wo wir „aus dem Rennen genommen werden“. Wir werden durch unseren Körper zu einer Ruhezeit gezwungen, die uns auch ein Nachdenken über uns ermöglicht.

Das ist die Aufforderung unseres Ich zur Selbstwahrnehmung, wahr zu nehmen, was mit uns selbst ist – unserem wahren Ich.

Ich war erst dazu bereit wirklich über mich selbst nachzudenken, als ich das Leben für mich als sinn-los empfand, keinen Sinn mehr in meinem Leben sah. Ich hatte mich so weit von mir selbst entfernt, dass ich keinen Zugang mehr zu mir hatte. Ich war abhängig von der Anerkennung und von dem Lob der anderen. Ich war im Hamsterrad. Und mein Ego forderte immer mehr Anerkennung, mehr Lob und ich drehte mich im Hamsterrad immer schneller. 

Wir sind in dem Glauben, wenn wir mehr Desselben tun, dass wir dadurch etwas ändern könnten – aber es wird eigentlich nur schlimmer, denn wir beschleunigen die Fahrt auf den Abgrund nur.

Es hilft nur Eines: Anhalten, Aussteigen und erst einmal inne halten und zur Ruhe kommen bis wir uns selbst wieder wahr nehmen.

Sich selbst wahr nehmen, das bedeutet: sich selbst wieder spüren, die wahren eigenen Bedürfnisse wieder entdecken, die eigenen Talente und Gaben erkennen – unser wahres Ich, unseren Edelstein in uns.  All das ist so zugeschüttet, dass es nicht mehr zu spüren war.

Sich selbst wahr nehmen ist ein Prozess, der einige Zeit benötigt, um all den Schutt, der unser Ich zugemüllt hat wegzuräumen. Es kommen alte Muster hoch, alte Verletzungen brechen auf und alte Glaubenssätze lassen uns nicht los.

Ich habe viel geweint in dieser Zeit. Mir hat mein Ich, das Innere Kind in mir so leid getan, als mir nach und nach bewusst wurde, wie sehr ich mich selbst verletzt habe.

Wenn wir einen Gipfel besteigen wollen, dann müssen wir zuerst im Tal unsere Ausrüstung zusammenstellen und all die Dinge besorgen, die wir für den Aufstieg brauchen.

D. h. wenn wir im Tal sind, dann haben wir die Möglichkeit uns Rüstzeug für unseren Weg zusammen zu tragen. Wir können uns auf unsere wirklichen Werte besinnen, die unserem Leben einen Sinn geben. Wir können fühlen, was uns wirklich ein Bedürfnis ist und anfangen etwas für die Erfüllung zu tun.

Dieser Wechsel, von der Außensicht auf meine Inneres war verbunden mit einem „Abschotten“ von der Außenwelt, einem „Ein-Igeln“ und einer Lethargie, wodurch so nach und nach die alten verkrusteten Strukturen aufbrachen und ich die leisen Rufe meines wahren Ich vernahm.

Das äußerte sich auch in einer Veränderung meines Äußeren. Die Highheels flogen in die Ecke, die Schminke wurde dezenter und die Klamotten bodenständiger. Damit habe ich dann auch indirekt ein Signal an die Außenwelt gesendet. Ich habe dann auch nicht mehr „auf jeder Hochzeit getanzt“. Anfangs fällt das wirklich sehr schwer, weil ich diesen Sog sehr deutlich spürte, dem ich mich entziehen, von dem ich weg wollte, um nicht in dem Strudel gezogen zu werden.

Da half mir dann Distanz – mein bestes Nothilfe-Werkzeug.

Mir geht es regelmäßig so, dass ich immer wieder mal an einen Punkt komme, wo ich über den Sinn des Lebens nachdenke, meine Bedürfnisse erkunde, meine Werte hinterfrage und meine Selbstwahrnehmung schule, meinen Edelstein blank putze.

Alles Liebe

RAINBOW

 

 

 

Verzeihen, Vergeben, Vergessen

14-26 Verzeihen Vergeben Vergessen

Die längste Nacht des Jahres ist vorüber. Diese Nacht wurde auch noch vom Neumond am 22.Dezember begleitet – länger dunkel kann es also in den nächsten 365 Tagen nicht werden.

Die wieder länger werdenden Tage, die zunehmende Helligkeit hilft uns auch wieder wacher und aufmerksamer zu werden. Für mich ist die Wintersonnenwende auch verbunden mit einer Aufbruchsstimmung, denn es geht aufwärts – und nicht nur mit der Sonne.

Jeder Neubeginn ist auch mit einer Rückschau, einer Bereitschaft zum Loslassen verbunden. Das ist das eigentlich schwierige an Aufbrüchen – das Los-lassen, Altes und nicht mehr Benötigtes hinter sich lassen – wenn wir es wirklich wollen und ernst nehmen.

Was hat mich be-lastet, be-drückt, be-schwert, be-hindert? Was habe ich mir selbst aufgebürdet, auferlegt, aufgenommen? Wer hat mich verletzt, verraten, verkauft, belogen, betrogen?

All das können wir uns anschauen und uns bewusst dafür entscheiden es loszulassen.

Das erfordert in erster Linie ein Gespräch mit unserem Ego – denn das liebt all die Verletzungen  in uns. Unser Ego liebt es Unruhe und Zwietracht zu stiften, weil es Recht haben möchte mit seiner Schwarzmalerei. Das Ego braucht die Konflikte, den Streit – daraus bezieht es seine Energie. Es braucht Anlässe von außen, von anderen, damit es unserem Ich – was unser Inneres behütet, unsere Gaben und Talente pflegt, unsere Liebe und unser Mitgefühl umsorgt – überlegen ist.

Es ist unser Ich, was immer wieder versucht uns zu uns selbst zu führen, unsere inneren Schätze zu entdecken und sie zum Nutzen aller auszugraben, anzuwenden und in die Welt zu tragen.

Unser Ego macht all das klein, lächerlich und stempelt es als unbedeutend ab – denn diese Schätze in uns bringen Frieden, Zufriedenheit, Glück und Wohlwollen – all das, was dem Ego zuwider ist.

In den vergangenen Jahren habe ich mich immer mehr mit meinem Ich beschäftigt, ihm einen gebührenden Platz in meinem Leben gegeben. Aber dennoch macht das Ego mir immer wieder einmal einen Strich durch die Rechnung, erhebt Anspruch auf mehr Raum in meinem Leben und verwendet dabei alte Verletzungen, alte Geschichten, die ich glaubte überwunden zu haben.

Da bevorzugen, beschenken und bevorteilen Eltern eines ihrer Kinder, was noch dazu nie da ist, wenn Hilfe vonnöten ist – dafür sind ja die anderen Geschwister da. Dieses Kind kommt immer dann, wenn es was zu holen gibt, beanspruchen materielle Werte aus dem Elternhaus und schleppen das wie selbstverständlich aus dem Haus. Und für die Eltern ist das selbstverständlich. Sie loben dieses Schmarotzer-Kind in den siebenten Himmel, entschuldigen das Fernbleiben und das nicht Unterstützen – für sie ist es das Größte, wenn dieses schwierige Kind sich blicken lässt – egal, ob es nur kommt, um auszuräumen & abzukassieren. Es ist da – und nur das zählt  – mehr als alle Taten und Hilfe der anderen Kinder, die immer für sie da sind.

Das schmerzt, das verletzt, das reißt Wunden auf. Und unser Ego reibt sich die Hände, aktiviert unsere Wut, fordert Hass und Vergeltung, verlangt Widerspruch und Anklage. 

Es ist jedes Mal eine ziemliche Herausforderung für mich diese Zeit zu überstehen, diese alten Verletzungen nicht wieder aufbrechen zu lassen. Es ist eine Lektion des Verzeihens, Vergebens und Vergessens – die ich wieder einmal bekomme.

Verzeihen – das klappt schon ganz gut. Ich verzeihe und entschuldige dieses verletzende Verhalten den geliebten Personen, die  nicht zu wissen scheinen dass sie mich damit verletzen – dennoch kann ich es nicht vergessen. Zum Vergessen ist Vergeben notwendig.

Laut Wikipedia ist Vergebung das Annehmen bekundeter Reue sowie das Vergeben einer fremden Schuld. Aber da ist keine Reue oder Schuld – wie kann dann Vergeben dennoch stattfinden.

Durch Großmut können wir unsere Verletzungen selber heilen – durch den Mut Großes zu tun, indem wir großzügig sind (Großes ziehen lassen). Das Große sind immer noch die Verletzungen in uns, die uns schmerzen, all die Jahre wieder. Wenn wir den Groß-Mut haben, also großen Mut haben, diese Verletzungen anzusehen und zu erkennen, was sie in uns bewirken. Wenn wir immer wieder die Wunden öffnen, das Ego darin herum wühlen lassen, dann können sie nicht heilen.

Großmut hat mit Mut zu tun und wir brauchen viel Mut dazu, gutmütig sein und sanftmütig helfen uns. Also das Gute und Sanfte unterstützen uns dabei.

Vergeben hat mit Liebe, Mitgefühl, Sanftheit, Gutem zu tun und Größe, die wir zeigen, wenn wir dazu in der Lage sind.

Vergeben ist auch ein Ablegen der Schuld und Reue des anderen, die wir für ihn tragen, die der andere gar nicht fühlt.

Vergeben ist ein Löslösen von Anhaften an Gerechtigkeit und Gleichheit für alle. Jeder empfindet Gerechtigkeit anders. Und durch Gleichheit verlieren wir unsere Einzigartigkeit. Andersartigkeit ist Un-gleichheit, Vielfalt und Verschiedenheit und macht unsere Welt bunter.

Wenn ich Ungerechtigkeit empfinde und erwarte, dass mir Gerechtigkeite von dem anderen widerfährt, der es gar nicht so empfindet – dann ist es unmöglich, dass dieser Konflikt für alle Beteiligten mit Zufriedenheit gelöst werden kann.

Es ist meine gefühlte Ungerechtigkeit, sie wirkt nur bei mir, macht mir das Leben schwer – nicht dem anderen, den es meiner Meinung nach betrifft. Es trifft mich und verletzt mich.

Ich bin es selbst, die sich ständig wieder damit verletzt, die Wunden aufreißt und hofft dadurch Aufmerksamkeit und Hilfe von den geliebten Menschen zu bekommen, die dem „Verletzer“, dem Schmarotzerkind näher stehen.

Das wird sich nie ändern. Da kann ich mich selbst verstümmeln und mir das Leben schwer machen – es funktioniert einfach nicht. ICH mache mir dadurch nur MEIN Leben schwer.

Also bedeutet Vergeben auch Vergessen, es in Ozean der Vergessenheit versenken, es auf sich beruhen lassen, in Ruhe lassen – nicht immer wieder aufwühlen.

Das bedeutet den verletzenden Gedanken, die kommen keinen Raum und keine Energie mehr geben, sie anschauen und weiter ziehen lassen – in den Ozean des Vergessens.

Es ist sehr schwer, aber es funktioniert – mit jedem Mal, wenn diese Gedanken sich bei mir melden klappt es ein wenig besser. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr zum Heiligen Abend frei sein werde von verletzenden Gedanken, die geliebte Menschen von mir betreffen. Dass ich meinen Eltern und meinem Bruder ihre Handlungen, die mich verletzen, vergeben und vergessen kann, sie mich nicht mehr berühren.

Das ist meine Lektion: Vergeben und Vergessen, weil ich es mir wert bin und ich will, dass es mir gut geht. Und wenn es mir gut geht, dann wirkt sich das auch wohlwollend auf meine Umwelt und meine Mitmenschen aus. Damit haben alle etwas davon.

Ich wünsche euch, dass ihr die Lektionen, die euch das Leben in Form von alten Verletzungen, Problemen und Hindernissen schenkt, erkennt, annehmen und daraus lernen könnt.

Liebevolle Wünsche  sendet euch von ganzem Herzen

RAINBOW

Projekttage

14-23 Projekttage

Meine Freundin und ich treffen uns jedes Jahr zu unseren ganz eigenen Projekttagen, an denen wir uns nur mit uns, unseren Visionen, Zielen, Vorstellungen beschäftigen. Wir tun das seit 3 Jahren und haben festgestellt, dass uns das wirklich gut tut, uns einen Schub für unsere Entwicklung gibt.

Wir haben damals am Steinhuder Meer unsere Post its mit unseren Stärken und Talenten an einen Schrank geklebt, ebenso wie unsere Wünsche, Träume, Ziele für die Zukunft. Vieles davon hat sich erfüllt und wir sind dankbar und stolz, dass wir  diese Dinge miteinander teilen können und seitdem so viel erreicht haben.

Dieses Jahr ist leider so viel dazwischen gekommen, dass wir unsere Projekttage – die wir sonst im Vorsommer nehmen – in den Herbst verschieben mussten.

Und wir merken, dass uns diese Zeit wirklich fehlt, die Zeit sich gemeinsam mit unseren Visionen zu beschäftigen, sie mit Leben zu füllen und Teile davon zu erreichbaren Zielen zu machen.

Unsere Visionen sind keine unerreichbaren Illusionen oder Luftschlösser. Wir haben unsere Visionen auf ein gutes Fundement gebaut – unsere Stärken und Talente, die wir bisher noch viel zu wenig für UNSERE Träume eingesetzt haben.

Wir haben unsere ganz eigenen Begabungen – Gaben, die wir mit in die Wiege gelegt bekommen haben und die uns im Laufe unseres Lebens so selbstverständlich geworden sind, dass wir sie nicht als etwas Besonderes erkannt haben. Es ist so wunderbar, sie wirklich als etwas Besonderes wieder zu entdecken.

Als meine Freundin mir sagte, dass ich ein ganz besonders Talent habe anderen Zuversicht zu geben, so war mir das gar nicht bewusst und ich habe nach Beispielen gefragt, woran sie das fest macht. Sie hat dann viele kleine Begebenheiten genannt – ein Gespräch, eine Aufmunterung, die Geduld zuzuhören und vor allem dass ich ihr in scheinbar ausweglosen Situationen immer wieder die eigenen Möglichkeiten bewusst mache – all das hat ihr Mut und Zuversicht gegeben, sie wieder motiviert ins Handeln zu kommen.

Es sind nicht die großen Heldentaten, auf die wir warten, um unser Leben erfolgreich zu machen. 

Es sind die vielen kleinen Dinge – ein aufmunterndes Lächeln, ein netter Gruß, eine kleine Hilfeleistung – eigentlich alles Selbstverständlichkeiten, aber in der Summe wiegen sie schwer und bringen uns voran. Sie helfen den anderen und uns selbst.

Ich freue mich immer, wenn ich freundlichen Menschen begegne, die einen Gruß, ein kurzes freundliches Nicken für mich haben – das erfüllt mich mit Freude und der Tag fühlt sich schon viel besser an.

Meine Freundin hat ein so freundliches Wesen, dass sie allein schon durch ihre Anwesenheit strahlt und andere Menschen damit glücklich macht. Sie hat immer ein freundliches Wort – für alle. Gerade Taxifahrer, Kellner, Verkäuferinnen werden oft als Ventile für schlechte Laune benutzt und sind angetan von ihrer Gabe ihnen den Tag zu verschönen, indem sie ihnen Freude, Bestätigung und Anerkennung gibt.  Das tut sie mit solcher Leichtigkeit – mit soviel Licht und Liebe, dass der Tag einfach nur gut werden kann, wenn man ihr begegnet. 

Wenn wir beide dann zusammen sind, dann ist das die „Supernova“ – wie sie gern sagt – dann versprühen wir so viel gute Energie, die auf die anderen abstrahlt und wir so viele nette Reaktionen erleben, dass das kein Zufall ist – es sind unsere Gaben, die wir miteinander teilen. 

Und das Schöne ist, wenn wir zusammen sind, dass wir unsere Gaben und Talente mit einer Leichtigkeit leben, dass wir einfach wir selber sind – sein können. 

Diese Treffen – unsere „Projekttage“ – geben uns so viel Energie und vermitteln uns so viel Motivation und Antriebskraft, dass es uns leicht fällt unsere Visionen weiter zu verfolgen.

Rückblickend haben wir so viel erreicht – und alles eigentlich ohne große Mühe, ohne hart daran zu arbeiten – sondern indem wir uns so akzeptiert haben, wie wir sind. Wir können keine Fehler machen, denn alles sind irgendwie Lektionen, Lerneinheiten auf unserem Weg.

So betrachtet ist das Leben wirklich ein Geschenk und wir können es voller Leichtigkeit annehmen und nicht als Last empfinden, was uns aufgebürdet wurde. 

Es ist so wichtig, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen, sich zu entscheiden, die eigenen Talente und Gaben zu entdecken und auch zu leben, konsequent den eigenen Weg zu  gehen und sich nicht von anderen einreden zu lassen, was wir zu tun haben. 

Das ist so befreiend!

Ich freue mich auf unsere gemeinsamen Tage, die sicher wieder sehr schön werden. 

Liebevolle Grüße

RAINBOW           

Archiv