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Burn out

Stressreaktionen

Wir alle erleben es tagtäglich – immer mehr Informationen, mehr Anforderungen, auf die wir immer schneller reagieren müssen. Wir sind in einem Hamsterrad, was sich immer schneller dreht.

Dieses ‚immer schneller werden‘ treibt uns an, lässt uns immer weniger Zeit zum Innehalten, Ausruhen, Kraft schöpfen.

Unser Stresspegel steigt stetig, wenn wir nicht selbst etwas für unsere Ent-spannung tun.

Stress ist eigentlich eine Reaktion unseres Körpers, um unser Überleben zu sichern, indem er in der Lage ist durch Ausschütten von Stresshormonen uns die Energie bereit zu stellen, bis an unsere Leistungsgrenze.

Tiere reagieren auf Stress mit Flucht – Angriff oder Totstellen.

Auch wir haben diese drei Möglichkeiten und können sie nutzen.

Wir können vor Problemen weglaufen, sie auf andere abwälzen, oder sie ignorieren.

Wir können ihnen aus dem Weg gehen, sie aktiv angehen oder erkennen, dass sie nichts mit uns zu tun haben.

Die Natur hat es so angelegt, dass Stresssituationen die Aussnahme sind und wir nach jeder Ausnahmesituation immer auch Zeit zur Entspannung haben. Wir brauchen Zeit, um neue Energie zu sammeln, um unsere Energiereserven, die durch den Stress aufgebraucht werden, wieder zu füllen.

Ich neige dazu schnell Entscheidungen zu treffen, aktiv auf die Dinge zuzugehen. Dies hat mir in Zeiten, die nicht so stressig waren, auch geholfen.

Jetzt habe ich das Gefühl, dass dieser Aktionismus mich auslaugt, mir der ständige ‚Angriff‘ meine Kräfte raubt.

Auch ‚Flucht‘ kostet Anstrengung. Erklärungen, Begründungen, warum ich etwas nicht machen will, ermüdet.

In beiden Fällen – Angriff & Flucht- muss ich aktiv sein , agieren oder reagieren.

Auf die Dauer führt das zu Erschöpfung, Ausgelaugtsein. Der Akku wird immer leerer.

Wenn wir dann durch Krankheit ausfallen, geht das Arbeitsleben ohne uns weiter, werden Aufgaben anders verteilt oder fallen weg.

Was wir bis dahin mit viel Engagement und Anstrengung geleistet haben ist plötzlich nicht mehr so wichtig. Es ist nur Arbeit, die verteilt wird.

Mir ist in letzter Zeit sehr bewusst geworden, dass Kollegen, die sich in Meetings sehr ruhig verhalten, am wenigsten mit Aufgaben vertraut werden. Diese Kollegen ‚picken‘ sich lohnende Aufgaben heraus und tauchen dann ab, um dann wie ‚Phönix aus der Asche‘ aufzusteigen und ihre Ergebnisse glühend zu präsentieren.

Damit  können sich diese der Anerkennung der anderen gewiss sein.

Diese Kollegen beherrschen das ‚Totstellen‘ meisterhaft, sparen Kräfte und erwachen auf wundersame Weise wieder zum Leben, was bewundernswert ist.

Das nervenaufraubende und kräftezehrende Tagesgeschäft – was kaum der Rede wert ist – überlassen sie den anderen.

Ich glaube, dass für mich die Zeit des ‚Totstellens‘ gekommen ist, ich mich in Zurückhaltung üben muss, um meinen Stresspegel runter zu fahren.

Innehalten, Ruhe bewahren, Abwarten – das werden in Zukunft meine Lektionen sein.

Ich möchte nicht durch Erschöpfung, Burn out oder andere Krankheiten zum Entspannen und Erholen gezwungen werden.

Es ist eine neue Herausforderung für mich, aber ich spüre, dass dies der richtige Weg zu mehr Freude im Leben für mich ist.

Liebevolle Grüße

RAINBOW

Burn out

Diese Woche war ich auf einem Symposium, bei dem „Burn out“ und psychische Gesundheit im Mittelpunkt standen.

Der Gehirnforscher Prof. Dr. Gerhard Hüther beschreibt Burn out als Ergebnis des Verlustes der Beziehung zu uns selbst, wir haben die Verbindung zu uns verloren.

Der Burn out- Mensch spürt sich nicht, merkt nicht, dass es ihm nicht gut geht. Er hat den Kontakt zu sich verloren. Er sucht nach Halt, um den fehlenden Kontakt, die verlorene Beziehung zu sich selbst zu kompensieren. Leistungen – auf der Arbeit , für die Familie und Hilfe für andere erwecken die Hoffnung in ihm nach Erfüllung seiner Erwartungen nach Wertschätzung seiner Leistungen.  Aber die Sehnsucht nach einem guten Selbstwertgefühl wird nicht damit gestillt.

Anstelle zu sich selbst zu finden, wird immer mehr im Außen agiert, in der Hoffnung „je mehr, desto besser“.  Damit hat der Wettlauf im Hamsterrad gegen sich selbst begonnen.  Wer im Hamsterrad läuft, kommt keinen Schritt von der Stelle, egal wie schnell er läuft. Und je schneller wir laufen, desto gefährlicher wird es – es kommt zum Sturz, dem Burn out.

Totale Erschöpfung, Enttäuschung führen dann unweigerlich in eine Depression. Wir haben nun auch den Kontakt nach Außen verloren. Und ohne Halt, ohne Verbindung fühlen wir uns verloren.

Um aus dieser Haltlosigkeit heraus zu kommen, ist es wichtig inne zu halten und wieder Kontakt zu sich selbst aufzunehmen – zu meinem Körper, meinem Geist und vor allem zu meinem Herzen, als Ort meiner Gefühle.

Ich muss wieder anfangen mich zu spüren, zu fühlen, wahrnehmen, was in mir vorgeht -nicht grübeln, oder trüben Gedanken nachhängen, sondern einfach nur beobachten, was ich spüre – ohne Wertung!

Ich registriere, was mir weh tut, fühle und spüre es, nehme dieses Gefühl an, so wie es ist.

Ich weine, weil mir bewusst wird, wie mein Körper leidet, mein Herz fast bricht, weil ich all die Signale und Schmerzen bisher unterdrückt oder „verarbeitet“ habe.

Unser Körper gibt uns Zeichen, wenn etwas mit uns nicht stimmt – Schmerzen, Müdikeit, Unwohlsein,…. Ignorieren wir sie, dann verstärken sich diese Signale, denn unser Körper will uns darauf aufmerksam machen, dass wir aufhören das Falsche zu tun.

Er will, dass wir Kontakt zu ihm , also zu uns selbst, aufnehmen, denn alles was wir für unser Leben benötigen ist in uns, wir haben es nur im Laufe der Jahre zugeschüttet, so dass wir den Edelstein in uns selbst vergraben haben. Er ist in uns, wir müssen ihn nur wieder ausgraben, aus all dem Seelenmüll, der ihn umgibt.

Und wenn wir ihn gefunden und blank geputzt haben, dann weden wir uns in seinem hellen Glanz wohlfühlen und andere werden sich mit uns gut fühlen, so rein und klar wie wir dann sind.

Es liegt an uns , den Kontakt zu uns wieder herzustellen und die Beziehung zu uns selbst zu pflegen.

Aufmerksamkeit und Liebe sind gute „Putzmittel“ für die Beziehungspflege – zu Euch selbst und zu anderen.

Bewegung und gesunde Ernährung sind der Treibstoff.

Geht sorgsam mit Euch um!

Liebevolle Grüße

RAINBOW

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