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Aufmerksamkeit

Selbstliebe trotz Widersprüchen

14-21 Selbstliebe trotz Widersprüche

Selbstliebe gehört für mich zu den zentralen Themen, die mich beschäftigen, weil ohne Liebe und Mitgefühl zu uns selbst auch keine bedingungslose Liebe zu „Allem was ist“ möglich ist.

Wir sind alle Teil eines Großen Ganzen und wenn wir diesen , unseren eigenen Teil nicht lieben können, dann stellen wir uns selbst außerhalb einer göttlichen Liebe, die alle und alles bedingungslos liebt, weil es genauso ist, wie es ist.  Diese Liebe wertet und bewertet nicht, kennt kein Gut & Böse, sie liebt, was IST, was war und was sein wird. Sie ist so allumfassend, dass wir uns ihr eigentlich gar nicht entziehen können.

Uns nicht selbst zu lieben erfordert mehr Kraft, Energie und Anstrengung von uns, als es einfach zu akzeptieren, dass wir nichts Falsches tun können. Alles was wir tun füllt den Speicher „Erfahrung“ und steht letztendlich „Allem was ist“, dem Großen Ganzen, der Quelle allen Seins zur Verfügung.

Erfahrungen können wir nur als Mensch machen, nicht als spirituelles Wesen, was ein jeder von uns in sich trägt. Nur als Mensch können wir in der Dualität leben – zwischen Tod & Leben, Licht & Schatten, Gut & Böse, Oben & Unten – diese Dualität birgt in sich immer ZWEI Seiten und diese beiden Seiten sind gleich wichtig für das Sammeln von Erfahrungen.

Diese Dualität ist auch verantwortlich dafür, dass wir Leid und Schmerzen fühlen – immer dann, wenn wir eine Seite der Dualität vernachlässigen, sie ablehnen oder nicht annehmen können  – egal ob es das „Böse“ oder „Gute“ ist.

Deshalb ist es so wichtig, dass wir beide Seiten nicht nur akzeptieren, sondern auch in Liebe annehmen. Dass wir uns nicht auf einen Kampf gegen das „Böse“ in uns einlassen, sondern anerkennen, dass es auch eine dunkle Seite in uns gibt.

Wir brauchen diese Widersprüche in uns, dieses Aneinanderreiben um neue Erkenntnisse zu erhalten, uns zu ent-wickeln, neue Energien in uns frei zu setzen, so wie ein Streichholz durch Reibung entzündet und Licht & Wärme gibt. Wenn wir diese Widersprüche erkennen und akzeptieren, dann können wir unsere Erfahrungen auf eine einfachere und leichtere Art machen. Wir sind dann in der Lage unsere Aufmerksamkeit auf den Prozess der Auseinandersetzung zu lenken, beide Seiten wahr zu nehmen und zu beobachten, zu schauen, was passiert und zu erfahren, welches Ergebnis am Ende dieses „Kampfes“ heraus kommt.

Würden wir Kindern beim Laufenlernen immer daran hindern zu fallen, so wären sie nie in der Lage sich jemals selbstständig fort zu bewegen. Sie würden nie die Erfahrung machen, dass es die Möglichkeit gibt wieder aufzustehen. So gehört das Hinfallen und die damit verbundenen Schmerzen einfach zum Prozess des Laufenlernens dazu.

Geben wir uns die Chance, die Widersprüche, Konflikte und „Kämpfe“ in unserem Leben als Prozess unserer Ent-wicklung zu verstehen, in dem wir Erfahrung sammeln und Erkenntnisse bekommen.

Lernen wir beide Seiten in uns zu lieben, allen Nuancen unseres Seins die Möglichkeit zu geben sich zu offenbaren und damit unsere ganz eigenen, einzigartigen Gaben & Talente zu entwickeln und uns selbst zu entfalten.

Lieben wir unser Selbst ohne Einschränkungen – ohne Wenn & Aber – sondern ganz selbstverständlich, weil es einfach so ist, weil es einfach ist.

In Liebe

RAINBOW

 

Hören

 

14-20 Hören

Sonntagmorgen, blauer Himmel und die Sonne scheint. Es sind schon 20 Grad. Die Sonne meint es wirklich gut mit uns. Ich liege auf der Couch, die Fenster sind weit geöffnet, in der Hoffnung noch etwas kühle, frische Morgenluft ins Zimmer zu lassen, bevor sich die Luft wieder bis auf 30 Grad erwärmt – denn so warm soll es heute wieder werden.

Ich liege und lausche den Geräuschen.

Ich höre Vogelgezwitscher, was langsam abebbt. Ich höre vorbeifahrende Radfahrer, die sich unterhalten. Ein Vater, der seiner Tochter vorschlägt auf dem Gehweg zu fahren, denn die Straße wird z. Z. gebaut, der Belag wurde „abgerubbelt“ und ist teilweise sehr uneben.

Ich höre die Nachbarskinder, die im Garten spielen und sich solange necken, bis eines weint. Es beruhigt sich schnell und dann geht ihr Spiel in „wildem Gebrüll“ über. Es ist schön zu hören, wie ausgelassen sie spielen.

Ein Hund bellt – dieses Mal nicht der Nachbarshund, der sonst immer nachts anschlägt, sobald sich etwas regt.

Ein Auto fährt langsam die Holperstraße vorbei, bis es danach wieder ruhig ist.

Die Spatzen zwitschern müde, bis ihr Lied verstummt.

Aus der Ferne höre ich das Rauschen eines vorbeifahrenden Zuges. Fast wie abgesprochen dröhnen vom Himmel die Turbinen eines Flugzeuges.

Die Nachbarskinder erzählen,  spielen und plantschen im Wasser ihres Pools. Sie fordern die Aufmerksamkeit von Mama und Papa für ihre Planschkünste.

Ein Gartentor fällt ins Schloss.

Der Motorradfahrer, der vor einigen Minuten vorbeituckerte, kommt zurück. Dem Motorengeräusch nach scheint es eine Oldtimermaschine zu sein.

Eine Taube gurrt. Ruhe. Ich höre nur das Plätschern des Wassers von Nachbars Swimmingpool, bis das leise Surren der Kette eines vorbeifahrenden Rennrades an meine Ohren dringt. Danach höre ich das Geräusch eines  gemächlich fahrenden Fahrrades, unter dessen breiten Reifen der Sand auf den Steinen knirscht.

Nun ist auch unser Nachbarhund wieder aktiv und verbellt den Vorbeifahrenden.

Ein Auto fährt relativ zügig die Straße entlang, obwohl sie eigentlich gesperrt ist, halten sich Einige nicht an dieses Verbot und nehmen lieber eine Abkürzung auf einer rumpeligen Straße in Kauf, um sich die Umwälzung zu sparen.

Radfahrer nutzen den schönen Tag für einen Sonntagsausflug, solange es noch nicht ganz so heiß ist. Ihre Route geht sicher durch den nahe gelegenen Wald.

Es ist erstaunlich, wie gut man die Geräusche wahrnehmen kann, wenn wir unsere Aufmerksamkeit darauf richten.

Wir hören, ob es ein großes oder kleines Auto ist, ob es langsam oder schnell vorbei fährt.

Wir hören, ob ein Flugzeug den nahegelegenen Flughafen anfliegt oder in großer Höhe über uns fliegt.

Selbst bei vorbeifahrenden Fahrrädern sind die Geräusche sehr unterschiedlich – je nachdem, ob es gemächlich radelnde Tourenräder oder schnell fahrende Mountinbikes oder Rennräder sind.

Wir haben einen breiten Erfahrungsschatz in unserem tiefsten Inneren gesammelt, was uns jederzeit zur Verfügung steht, wenn wir unsere Aufmerksamkeit schulen, unsere Sinne nutzen.

Es war ein schönes Sonntagsmorgenerlebnis, einmal mein Gehör wieder die volle Aufmerksamkeit zu schenken und diese Leichtigkeit allen gegenwärtigen Seins zu spüren. Einfach nur Sein – im Jetzt und Hier.

Liebevolle Grüße

RAINBOW

„Negative“ Gefühle anerkennen

14-18 negative Gefühle anerkennen

Gefühle sind nicht fassbar, nicht erklärbar, nicht vorzeigbar – sie existieren nicht als reale Objekte, deren Kommen wir vorhersehen können. Sie sind einfach da, ohne Ankündigung und versetzen uns mitunter in Panik, weil wir sie nicht beherrschen, sie nicht unter Kontrolle haben. Sie sind nicht berechenbar oder planbar – weder unsere eigenen Gefühle, noch die der anderen.

Diese Unberechenbarkeit macht sie oft auch so unerreichbar für uns.

Wenn wir sie erwarten, auf sie vorbereitet sind, dann gelingt es uns viel besser mit ihnen umzugehen, „die Nerven zu behalten“. Dadurch verlieren sie auch ihren Schrecken und wir können bewusster beobachten, unsere Aufmerksamkeit auf die Begleitumstände lenken – wie und wo sie in unserem Körper wirken.

Wo fühlen wir unsere Wut? – im Bauch? – im Hals? – das hilft uns, unsere Gefühle zu erkennen und zu benennen und so die Anonymität und damit die Angst davor zu nehmen.

Wo und wie  fühlen wir unsere Angst? – wird uns  heiß und kalt? – oder wird uns schlecht? – trifft uns der Schlag? Trauen wir uns und schauen genauer hin, was die Angst mit uns macht, welche Körperreaktionen sie in uns auslöst. Das Unbekannte macht uns Angst – dem was wir sehen, können wir gegenüber treten und sind nicht machtlos. Also ist es doch besser, wir stellen uns der Angst, halten sie aus, fragen nach, was sie uns sagen will.  Es funktioniert wirklich.

Wenn bei mir unangenehme Gefühle hochkommen frage ich mich immer zuerst: Was will mir das jetzt sagen? Wenn ich Angst fühle spreche ich meine Angst in Gedanken an – was willst du von mir? – und es ist erstaunlich, dass Antworten kommen. Meist höre ich die Antwort: Aufmerksamkeit. Dann frage ich: Warum? Und ich erhalte oft die Antwort, dass sich die Angst Sorgen um mich macht – sie will mich vor etwas schützen. Ich fragen dann weiter: Wovor willst du mich schützen? – und es kommen Antworten, wenn wir gewillt sind zuzuhören. Oft sind es gelernte Hilflosigkeit aus Kinderzeiten, die uns die Angst machen, die wir aber als Erwachsener nicht mehr haben brauchen, weil wir inzwischen gelernt haben uns zu helfen oder Hilfe zu holen. Aber unsere Angst weiß das noch nicht – wir müssen es ihr sagen und sie bitten, dass sie Vertrauen in uns hat und wir schon aufpassen und die Situation meistern.

Unsere Angst ist einer unserer Helfer, die will, dass wir unbeschadet durchs Leben kommen – und das ist auch gut so, dass wir Angst davor haben von großen Höhen einfach so zu springen – damit rettet sie unser Leben. Die Angst hat im Laufe unseres Lebens so viele Erlebnisse mit schlechtem Ausgang erlebt und sich das als Lerneinheit abgespeichert – so nach dem Motto: Das passiert mir nicht noch einmal – da passe ich jetzt auf. So wurde uns im Laufe unseres Kinder- und Erwachsenenlebens zunehmend mehr Angst antrainiert – jedes schlechte Erlebnis, jedes ungelöste Problem hat unsere Angst davor vermehrt und unter dem Motto „Vorsicht – nicht gut“ abgespeichert. Uns wurde mit der Erziehung Angst vor allem möglichen eingetrichtert, um uns vor Gefahren zu schützen. Aber mit der Zeit haben wir gelernt mit diesen „Gefahren“ umzugehen – mag es ein scharfes Messer sein – das Anzünden eines Streichholzes – heißes Wasser – fahrende Autos – und was uns sonst noch so als „Gefahr“ eingeimpft wurde. 

Wir haben im Laufe unseres Lebens erkannt und gelernt, dass es wichtig ist aufmerksam mit diesen „Gefahren“ umzugehen, sie für uns zu nutzen. Wir schätzen heißes Wasser für einen guten Kaffee, nutzen das Auto um schnell voran zu kommen und ein scharfes Messer erleichtert uns die Arbeit – wir haben den Nutzen kennen gelernt.

Und genau so können wir es mit allen aufkommenden „negativen“ Gefühlen machen, indem wir sie nicht unterdrücken – oder ignorieren, sondern anschauen, hinterfragen und sie wie Gäste in unserem Leben behandeln und nicht wie „Aussetzige“. Unsere Gefühle sind Teil von uns und sie sind gut für uns, wenn wir bereit sind uns mit ihnen zu beschäftigen, von ihnen zu lernen, mit ihnen zu kommunizieren. Gefühle wissen nicht, was wir inzwischen gelernt haben, dass wir aufmerksamer geworden sind, dass wir nicht ständig „gegängelt“ werden müssen, wie kleine Kinder. Das müssen wir ihnen sagen, damit sie sich klar darüber werden, dass wir in unserem Leben so viel dazu gelernt haben und das wir auf uns achten können.

Ich „rede“ gern mit meinen Gefühlen – führe sozusagen Selbstgespräche mit mir, weil sie ja ein Teil von mir sind – mir hilft es, weil mir dadurch Ideen, Gedanken, Antworten kommen.

So habe ich seit einigen Jahren keine Angst mehr – weil meine Angst inzwischen weiß, dass ich aufmerksamer geworden bin, dass ich fürsorglicher mit mir umgehe und dass ich bei schwierigen Arbeiten die notwendige Sorgfalt aufwende und Umsicht walten lasse. Ich schaue aufmerksamer auf die Straße, lasse mir mehr Zeit beim Verrichten von „gefährlichen“ Tätigkeiten, lass mich nicht mehr ablenken, treffe Vorsichtsmaßnahmen und schütze mich somit. Meine Angst hat inzwischen Vertrauen zu mir. Sie hat mir eine gesunde Skepsis und vor allem die Aufmerksamkeit an meine Seite gestellt. So kann sich meine Angst zurückziehen, entspannen – glaub mir, sie ist echt froh darüber mir nicht ständig im Nacken sitzen zu müssen, denn das war echt anstrengend für sie. Sie ist noch da und warnt mich vor  wirklich lebensbedrohlichen  Gefahren und dafür bin ich ihr auch zutiefst dankbar.

Mein Leben hat sich dadurch grundlegend geändert. Ich fühle mich freier und bin zufrieden, so wie es jetzt läuft. Ich kann es viel mehr genießen und werde nicht mehr von Angst angetrieben oder in die letzte Ecke getrieben. Mein Leben ist lebens- und liebenswerter geworden.

Versucht es doch selbst einmal  – es lohnt sich.

 

Ganz liebe Grüße

RAINBOW

 

 

Gefühle

14-17 Gefühle

Gefühle bewegen und lenken uns oft mehr, als wir es wahr haben wollen. Sie bestimmen unser Denken und Handeln.

Solange es sich um schöne Gefühle – wie Freude, Liebe, Gelassenheit, Geborgenheit, Freiheit, Warmherzigkeit – handelt, ist das für uns in Ordnung und wir sind dann traurig, wenn wir sie nicht mehr fühlen.

Gefühle, die wir nicht gern haben – wie Angst, Trauer, Schuld, Scham, … –  belasten uns, versuchen wir zu vermeiden, zu ignorieren oder zu umgehen. Dennoch wirken sie in Gedanken in uns fort – oft im Unterbewusstsein.

Gefühle wollen gefühlt und wahr genommen werden, deshalb fühlen wir sie. Sie sind Bestandteil unseres Lebens und sind Mitteilungen, Wegweiser und Lektionen für uns.

Ignorieren wir sie – kommen sie wieder, dann aber verstärkt, denn sie wollen ansgesehen werden.

Gefühle gehen tiefer, berühren uns, erreichen unser Inneres. Es ist schön, wenn wir Mitgefühl erleben – ob wir es empfangen oder geben – wir fühlen mit, teilen Gefühle mit anderen. Besonders schön ist es, wenn wir mit einem anderen Menschen in Resonanz gehen, mit ihm gemeinsam schwingen. Frischverliebte können das wunderbar. Sie schwingen in solcher Leichtigkeit, wie auf den Schwingen eines Vogels und fühlen sich eins und unantastbar dabei.

Miteinander in Schwingung sein – das heißt auf einer Wellenlänge sein und sich oft wortlos verstehen, die Gedanken des anderen fühlen. Es ist wie in der Musik, in der durch richtiges Schwingen der Töne eine schöne Melodie entsteht – ohne Missklang – es einfach fließen lassen.

Leider ist es im wirklichen Leben nicht immer so einfach und leicht. Wir leben nicht isoliert oder in einer Zauberwelt, in der alles Böse verbannt ist und uns nur Gutes widerfährt. 

Wir selbst sind voll von Erfahrungen und Erlebnissen aus der Vergangenheit, die uns solange „verfolgen“ bis wir sie für uns gelöst haben.

Gefühle bewegen etwas in uns. Wir fühlen sie in uns, sei es als „Wut im Bauch“, „Last auf den Schultern“, „weiche Knie“, oder uns „zerreist es das Herz“, „die Galle läuft über“, „schlägt uns auf den Magen“ oder wir kriegen einen „steifen Hals“ und „die Nackenhaare stehen uns zu Berge“. Wir „ballen die Faust in der Tasche“, um unsere Wut zu bezwingen. Der Volksmund hat viele sprichwörtliche Wendungen dafür gefunden.

Wir fühlen „Schmetterlinge im Bauch“ wenn wir verliebt sind – aber wenn wir vor Angst aufgeregt sind, dann schlägt uns das auf den Magen und wir haben Lampenfieber. All das ist normal und jeder von uns hat es bestimmt schon erlebt, wie unser Körper auf all die Gefühle reagiert.

Gefühle wirken in uns, ob wir sie wahrnehmen oder nicht, sie wirken solange, bis wir sie beachten und ihnen unsere Aufmerksamkeit schenken.

Wie oft versuchen wir Trauer, Scham und Schuld zu ignorieren, sie zu verdrängen – sie wirken im Unterbewusstsein weiter, führen auch zu hormonellen Veränderungen, die uns dann depressiv werden lassen und die Spirale weiter abwärts trudeln lassen.

Manche versuchen diese Gefühle durch Tabletten, Alkohol und Drogen zu betäuben – im wahrsten Sinne des Wortes „zuzuschütten“. Das geht nur solange die Wirkung anhält. Danach fühlen wir uns um so schlechter, weil unser Körper auf die „Gifte“ entsprechend reagiert – Kopfschmerzen sind der Anfang.

Andere versuchen ihre Gefühle zu unterdrücken – sie zu überspielen und sozusagen „unter den Teppich zu kehren“ – solange, bis nichts mehr drunter passt. In manchen Familien wird so viel „unter den Teppich gekehrt“, dass dieser schon fast an die Decke reicht.  Wir können so etwas nur eine gewisse Zeit aushalten, irgendwann wird es zu viel, wird der Druck zu groß und die Last bricht sich ihre Bahn.

Oft hat sich dann schon so viel angehäuft, dass beim Zusammenbrechen sehr viel kaputt geht und wir ohne professionelle Hilfe nicht mehr von allein da raus kommen.

Gefühle geben keine Ruhe – sie sind immer da – sie wollen wahr genommen, angesehen und angenommen werden. Sie wollen uns auf unserem Weg begleiten, uns Hinweise geben, wenn wir die falsche Richtung eingeschlagen haben.

Gefühle sind unsere inneren Helfer – sie wollen eigentlich nur das Beste für uns.

Wenn wir lernen sie so zu sehen, dann können wir auch all die Gefühle – wie Angst, Schuld, Scham, Wut, Neid, Hass, Hilflosigkeit, Ohnmacht, Trauer – als Gast empfangen, anstelle ihnen jedes Mal die Tür vor der Nase zuzuschlagen, wenn sie zu uns kommen. Wir können sie fragen, warum sie zu uns kommen, warum sie gerade jetzt vor der Tür stehen und was sie uns mitteilen wollen.

Wenn wir uns den Gefühlen stellen, sie ansehen und beachten, dann verlieren sie ihre Macht über uns, sie werden kleiner.

Das ist ein Prozess und dauert Zeit – je nachdem, wie lange wir diese Gefühle in uns verdrängt und nicht wahrgenommen haben.

Es braucht Mut und Geduld sich diesem Prozess zu stellen – aber es funktioniert, wenn wir den festen Willen haben und es auch tun.

Liebevolle Grüße

RAINBOW

 

 

Zuhören & Gehörtwerden

14-12 Zuhören

Ein Grundbedürfnis ist auch die Kommunikation miteinander.

Aktive und bewusste Kommunikation geschieht vor allem über das einander Zuhören und darauf antworten.

Das hört sich einfach und unkompliziert an, aber in der heutigen Zeit, wo so viele Informationen die Runde machen, wird diesem Grundbedürfnis des richtigen Zuhörens und Gehörtwerdens nicht mehr entsprochen. Es wird einfach darauf losgeredet, dazwischen gequatscht, ignoriert und sich in Selbstdarstellung ausgelassen. All das passiert oft ohne, dass wir es wirklich bemerken – sondern es geschieht „automatisch“, weil es inzwischen „alle so machen“. Wir passen uns dieser Unsitte an, anstelle wieder zu unseren Wurzeln des richtigen aktiven Zuhörens zurück zu kommen

Aktives Zuhören – das bedeutet dem Gesagten unseres Gegenüber bewusst folgen, ohne ihn zu unterbrechen. Augenkontakt signalisiert, dass wir wirklich ganz dabei sind und durch  Kopfnicken können wir dem Gesagten zustimmen. Überhaupt können wir mit unserer Körpersprache unsere Meinung sehr gut kundtun – ohne den anderen verbal zu unterbrechen.

Erstaunte Augen, geneigter Kopf, die Stirn in Falten legen, die Nase rümpfen – es gibt so viele Zeichen, die wir ohne Worte verstehen und sie richtig deuten können.Diese Signale werden viel intensiver aufgenommen, als ständiges Dazwischenreden.

Versucht es doch mal – ihr werdet erstaunt sein, wie wohlwollend sich euer Gesprächspartner euch gegenüber verhält. Durch aktives Zuhören erzeugen wir mehr Aufmerksamkeit, zeigen unser Interesse am anderen und respektieren  seine Sichtweise, ohne mit ihr übereinstimmen zu müssen.

Jeder Mensch ist einzigartig, hat einzigartige Erfahrungen gemacht, hat seine ganz eigene Sichtweise – wir brauchen diese Einzigartigkeit des anderen nicht zu bekämpfen oder versuchen sie unserer Sichtweise – oder den allgemeinen Ansichten- anzupassen. Wir können uns austauschen – unsere Sichtweise mitteilen und jede Sichtweise für sich allein stehen lassen.

Damit verhelfen wir der kreativen Vielfalt zu mehr Raum, tragen dazu bei, den „Strauß der Möglichkeiten“ größer und bunter zu gestalten.

Seit mir das bewusst geworden ist, fällt es mir leichter  zuzuhören und freue mich, wenn dann mein Gegenüber sich auch für meine Sichtweise interessiert.

Aber das ist alles nicht so einfach – ich falle auch immer wieder mal in alte Muster zurück und rede einfach drauf los – aber es passiert immer weniger und ich merke es jetzt auch schneller. Und so freue ich mich, wenn ich als „aktiver Zuhörer“ auch zu einem schönen Gespräch beitragen kann und Zugewandtheit durch die Körpersprache des anderen erfahre.

Klingt komisch – aber es ist eine schöne Erfahrung, die Zufriedenheit, das gute Gefühl des Verstandenseins zu spüren.

Einfach mal ausprobieren – es lohnt sich.

 

Ganz liebe Grüße

 

RAINBOW

 

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