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Bewusst wählen – bewusst entscheiden

  1. „Ich lasse nichts mehr in mein Leben, was mich belastet. Ich entscheide mich bewusst dafür“

 

Diesen ersten Punkt beim ‚Loslassen und Gewinnen‘ will ich auch zuerst betrachten.

Wenn ich etwas nicht in mein Leben lassen möchte, was mich belastet, dann muss ich eine Entscheidung treffen, wohlwissend, dass da mein Ego und mein wahres Ich eine Rolle spielen.

Beim Einkaufen bemerke ich immer besser, wenn mein Ego mir sagt: Kauf! Nimm mit! Das brauchst Du! Nun bin ich kein Shopping-Typ und überlege mir vorher genau, was ich kaufen will und doch passiert es mir immer wieder, dass Dinge im Einkaufswagen landen, die nicht auf meiner Liste standen.

Wie kommt das? Ist es meine kindliche Neugier, die mich auf Dinge zusteuern lässt, die interessant aussehen und mir glaubhaft vermitteln, dass ich es mal ausprobieren sollte? Hat mein Ego mir wieder einen Streich gespielt und mir suggeriert, dass ich es benötige, damit es mir besser geht?

Egal, ob es sich um Pillen, Cremes, Putzmittel oder Küchengeräte handelt – die Angebote üben noch immer einen gewissen Reiz auf mich aus. Und so landet ab und zu etwas in meinem Einkaufswagen und ich frage mich auf dem Weg zur Kasse, ob ich es wirklich brauche. Ich kurve dann noch ein bisschen durch den Laden, bis ich es wieder zurück lege. Diese Aktionen sind zum Glück die Ausnahme – aber es gibt sie noch.

Inzwischen habe ich in meinem Portemonnaie ein begrenztes Budget, was für die notwendigen und geplanten Einkäufe reicht. Auch wenn mich die Vielzahl der Auslagen verführen, so muss ich mich entscheiden: Zucchini oder Kürbis, Pflaumen oder Pfirsich – ich kann nur eine begrenzte Menge verzehren und das am besten frisch – also entscheide ich mich. Das klappt inzwischen ganz gut.

Für das Einkaufen habe ich also schon eine ganz gute Lösung gefunden. Wie sieht es aber aus, wenn andere uns als Empfänger ihrer aussortierten Ablagen auserkoren haben und das noch als großzügige Geschenke getarnt an den Mann bzw. die Frau bringen?

Eine Kollegin hat dies immer sehr wirkungsvoll praktiziert. Leuchter und Dekosachen die sie nicht mehr mochte würden großzügig verschenkt, ob derjenige sie wollte oder nicht. Sie hat ihre zu klein gewordenen Sachen angepriesen, Anprobe war Pflicht und wenn es passte, dann wurde in den höchsten Tönen gelobt, wie toll es passt und wie vorteilhaft es dem Betroffenen steht. Man konnte gar nicht anders als die Sachen mitnehmen – ich spreche da aus eigener Erfahrung. Aus reinem Pflichtgefühl hat man dann noch eine Gegenleistung erbracht. Ich habe diese mondänen  Sachen mit Goldknöpfen nur einmal getragen und dann nie wieder angezogen – sie entsprachen so gar nicht meinem Stil. Nach einer Farb-und Stilberatung  an der VHS war das dann auch kein Problem mehr für mich  entschieden NEIN zu sagen.

Apropos Geschenke:

Als Kind wurde mir immer wieder gesagt, dass ich mich für alle Geschenke bedanken muss, auch wenn sie mir nicht gefallen – ich müsse ja schließlich die Geste des Schenkens sehen. Geschenke können auch belasten, vor allem, wenn sie so gar nicht unser Leben bereichern, sondern nur Platz wegnehmen

Diese Verhaltensregel hat mich noch bis vor einigen Jahren begleitet, bis ich einen Wunschzettel machte. Ich wünschte mir Dinge, die ich verbrauchen konnte – Kerzen, Badezusätze, … und Blumen.

Meine Familie hat das dankbar angenommen.

Inzwischen verschenken wir auch Zeit für Hilfeleistungen und Erlebnisse. So haben mein Bruder und seine Frau beim Tapezieren der Wohnung geholfen und wir beim Ausbau ihres Gartenhäuschens. Das macht allen Spaß. Die Jugendlichen sparen oft auf etwas Größeres – da gibt es dann einen selbstgebastelten Gutschein. Wenn ich etwas verschenke, dann immer auch die Option des Umtausches. So lässt es sich entspannter Schenken.

Das sind alles Dinge für die ich mich bewusst entscheiden kann.

Was ist aber mit Menschen?

Es gibt Menschen, die kommen ungefragt in unser Leben. Sie vereinnahmen uns und können ziemlich belastend sein.

Gerade im Job versuchen sie über uns zu verfügen, weisen an, delegieren oder wälzen Aufgaben  auf uns ab. Sie stehlen uns Zeit. Es geht nicht darum Aufgaben zu erledigen, sondern um die ständige Form der Verfügbarkeit. DAS ist mein Problem. Als Assistentin ist man sozusagen Blitzableiter für alle Sachen, die vergessen wurden und schnell erledigt werden müssen, ungeliebt sind und viel Zeit in Anspruch nehmen und mit denen man beim Chef nicht glänzen kann. Für mich ist die Abgrenzung zwischen „Nicht ausnutzen lassen“ und „Arbeitsverweigerung“ sehr schwierig.

Nun ja – es ist mein Problem und es ist schon mal gut, das ich das weiß.

Wenn Menschen Hilfe brauchen, dann ist das eine andere Sache. Früher habe ich mich sofort verpflichtet gefühlt das Problem zu lösen. Das ging oft nicht in die Richtung, die der Betroffene wollte, was zu Missmut führte – auf beiden Seiten. Seit meiner Ausbildung zum Persönlichen Berater habe ich gelernt Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Die Betroffenen wollen ihre Lösungen für ihr Problem. Da es nicht DIE Lösung gibt, muss der Betroffene seine Lösung selbst finden. Dabei unterstütze ich ihn gern, aber ich löse nicht das Problem für ihn.

Auch in der Familie gibt es Menschen, die belastend sind und uns das Leben schwer machen.

Da gilt es abzuwägen, was mich mehr belastet, die Trennung von diesen Menschen oder das Überstehen der Familientreffen. Die Auswirkungen kennt jeder nur aus seinem persönlichen Umfeld.  Da muss jeder selbst abwägen und eine Entscheidung treffen.

Was gibt es noch, was mein Leben belastet?

Informationen, Kommunikationen, Ereignisse, Erlebnisse – eine ganz andere Form von Belastungen in meinem Leben – aber dazu nächste Woche.

Wie geht Ihr mit Belastungen in Eurem Leben um?

Ich freue mich von Euren Erfahrungen zu lesen.

Liebevolle Grüße

RAINBOW

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