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Alte Verhaltensmuster

14-25 Verhaltensmuster

Es ist erstaunlich, wie sehr Verhaltensmuster, die in unserer Kindheit geprägt wurden, in uns verankert sind.

Meist begleiten sie uns durch unser ganzes Leben, ohne dass uns das selbst bewusst ist. Sie sind zu einem Teil von uns geworden, sind Gewohnheiten, die sich fest in uns eingegraben haben.

Die Ur-Verhaltensmuster  hat jeder von uns im Stammhirn – das Fluchtverhalten, Angriff und Totstellen – diese sichern unser Überleben.

Andere Verhaltensmuster, die wir durch unsere Erziehung mitbekommen haben, haben unseren Lebensweg auf andere Weise sicherer für uns gemacht. Wir haben uns an die jeweiligen Verhältnisse angepasst, uns untergeordnet oder sind in bestimmten Situationen auf „Angriff“. Wir haben gelernt etwas hinzunehmen, uns dafür verantwortlich oder schuldig zu fühlen, oder uns dagegen aufzulehnen oder es zu ignorieren. Wir wurden zu Rücksicht und Hilfsbereitschaft erzogen oder uns wurde Durchsetzungsvermögen und Egoismus beigebracht. Wir haben gelernt etwas perfekt zu machen und es zu Ende zu führen oder oberflächlich zu sein und etwas schnell hinzuschmeißen, wenn es uns nicht passt.

All diese Verhaltensmuster haben unser Leben geprägt, uns auf unseren Weg voran gebracht oder am Vorangehen gehindert.

Inzwischen sind wir selbst erwachsen, haben unseren Kindern ein Teil dieser Verhaltensmuster weiter gegeben und geraten mit ihnen aneinander, wenn wir auf solche Muster stoßen, die uns ärgern. Aber dennoch sind diese Muster auch ein Teil von uns selbst und wir bekommen sie nur von den anderen gespiegelt

Uns fällt es leicht anderen Ratschläge zu geben, wie sie sich verhalten sollen, aber wir bemerken bei uns selbst nicht, wenn wir in alten Verhaltensmustern unsere Schleifen ziehen und es selbst nicht erkennen – dass wir genau dort einen Blinden Fleck haben.

Es ist ganz hilfreich auch einmal darüber nachzudenken, wenn wir mit Problemen anderer konfrontiert werden, was das mit uns zu tun hat.

Sowohl unsere Probleme als auch Probleme anderer, die uns erreichen – weisen uns auf etwas hin, was einer Änderung bedarf, wo wir von unserem Weg abgekommen sind und nun eine Richtungsänderung einschlagen müssen, um nicht in einer Sackgasse oder Endlosschleife zu landen.

Wir gehen den Menschen auf dem Leim, die unsere Defizite, die wir im Leben verspüren, bedienen. Vor allem wenn wir als Kind nicht die Liebe und Anerkennung bekommen haben, nach der sich jeder sehnt – wirkt sich das auch als unsere Bedürfnisse als Erwachsener aus. Wir suchen nach Zuwendung und sind süchtig nach Lob und Anerkennung. Dafür sind wir bereit fast alles zu tun. Genau das nutzen dann andere aus, die egoistisch ihre Ziele verfolgen und andere dafür benutzen. Das ist die offensichtliche Form. Andere machen es defiziler. Sie schmeicheln, geben falsche Versprechen ab und lobhudeln. Egal – beide Formen nutzen unsere Bedürfnisse aus und aktivieren unsere Verhaltensmuster.

Kein Wunder, dass das dann über kurz oder lang zu Erschöpfung und Burn out kommt, wenn die anderen die Lorbeeren sammeln und wir wieder mal leer ausgehen.

Wir fühlen uns leer, verbraucht und sehnen uns nach Liebe und Anerkennung.

Wir werden dann zunehmend anfälliger für „Speichelleckerei“ und falsches Lob – merken nicht, wenn wir den „Fliegenfängern auf den Leim gehen“.  Oft ist es dann zu spät, um sich einfach davon zu befreien – dann hängen wir erst mal fest.

So gibt es alte Verhaltensmuster, die uns immer wieder zu solchen „Fliegenfängern“ treiben, die unsere Bedürfnisse und Gefühle schamlos und egoistisch ausnutzen.

Aber wenn uns erst mal bewusst geworden ist, warum wir am Fliegenfänger hängen, welches Bedürfnis uns dahin getrieben hat und warum wir uns so verhalten, welche Muster uns in diese Richtung geführt haben – dann haben wir auch eine Chance davon loszukommen.

Aber wenn wir dort einen Blinden Fleck haben, dann wird sich dieses „Spiel“ solange wiederholen, bis unsere Schmerzgrenze erreicht ist. Rückblickend können wir dann erkennen, dass sich die Muster immer wiederholen – auf verschiedene Art wiederkehren, bis wir sie erkennen und bereit sind sie aufzulösen – sie loszulassen.

Dennoch sind sie immer noch in uns und bereit sofort wieder aktiv zu werden, sobald wir es zulassen. Es ist ein langer Prozess und erfordert viel Geduld und Verständnis.

Es zu wissen, sich dessen bewusst zu sein – ist der erste Teil – es zu verinnerlichen, im Herzen zu fühlen – ist der zweite Teil.

Es ist immer gut mal inne zu halten und zu schauen, welche Wiederholungen uns begegnen und was sie uns sagen wollen.

Aufmerksamkeit und Achtsamkeit sollten zu festen Bestandteilen unseres Alltags werden und uns frühzeitig auf Stolperstellen und Hindernisse hinweisen, bevor wir ins Schleifendrehen geraten.

Verhaltensmuster sind erlernt, anerzogen – wir können sie ablegen oder ändern, wenn sie uns nicht mehr gut tun oder uns an unserer eigenen Entwicklung hindern.

 

Alles Liebe

 

RAINBOW

 

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